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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Empfindungen der Menschen sagt. Ich habe selbst erlebt, wie sie nach der Zerstörung des Tempels deinen Tod verlangt haben.«
    »Sei kein Narr, Adom! Ornias beherrscht die Marines mit eiserner Faust. Sie würden es nicht wagen, gegen seine Befehle zu handeln! Er hat die Massenmorde angeordnet!«
    Ornias seufzte schwer und schüttelte den Kopf. Adoms Blick wanderte zwischen den beiden hin und her. Er wußte nicht genau, was er denken sollte. Aber so war das schon immer gewesen. Man mußte ihm alles erklären. Doch vielleicht war es jetzt an der Zeit, das Schicksal des Mashiah der neuen Verbündeten anzuvertrauen.
    »Adom?« murmelte Ornias und spießte Rachel mit einem kalten Blick auf. »Hat Rachel dir auch erzählt, daß ihre Freunde, die Wüstenväter, einen Angriff auf uns planen? Sie wollen dich und alle deine Anhänger töten und die alte Religion wieder einsetzen. Hat sie erwähnt, daß sie eines ihrer Werkzeuge ist?«
    »Was?« flüsterte Adom verwirrt und starrte Rachel an. Sie wurde blaß und erwiderte seinen Blick, ohne etwas zu sagen.
    »O ja. Die Wüstenväter haben sie ausgesandt, um dich abzulenken, während sie ihre Streitkräfte sammelten.«
    »Das ist nicht wahr«, erwiderte sie. »Ich bin hergekommen, dich um Gnade für die Alten Gläubigen zu bitten. Von irgendwelchen Angriffsplänen weiß ich nichts. Ich würde dich niemals betrügen, Adom!« Sie machte eine Pause und schien sich zu einer schwierigen Entscheidung durchzuringen. Schließlich stand sie auf, ging zum Mashiah und legte eine Hand auf seinen Arm. »Bitte«, flüsterte sie eindringlich, »laß nicht zu, daß Ornias die Gefühle zerstört, die zwischen uns wachsen.«
    Adoms blaue Augen weiteten sich, und sein Atem ging schneller. »Du … du empfindest etwas für mich?«
    »Ja. Und Ornias versucht, uns auseinanderzubringen, gerade jetzt, wo wir einander näherkommen. Ich brauche dich, Adom.«
    Er lächelte sie an. »Ich brauche dich auch, Rachel.«
    Ornias runzelte die Stirn. Er hatte das unbehagliche Gefühl, ausmanövriert worden zu sein. »Wirklich, Adom, du mußt deine jugendliche Schwärmerei für diese Frau überwinden. Sie spielt deine Gefühle gegen dich selbst aus. Merkst du das nicht?«
    Ein Ausdruck des Zorns huschte über Adoms Gesicht. »Das geht dich nichts an, Ornias. Wenn Rachel sagt, sie weiß nichts von irgendwelchen Kriegsplänen, dann weiß sie auch nichts davon. Ich vertraue ihr, und ich will nicht, daß …«
    »In Ordnung«, sagte Ornias und warf lachend die Arme hoch. Es spielte ohnedies keine Rolle mehr. »Ich habe die polaren Räume für dich vorbereiten lassen, falls die Angreifer früher zuschlagen sollten, als wir erwarten. Soll ich die Diener anweisen, sie für zwei Personen herzurichten?« Er schenkte Rachel ein öliges Lächeln. Sie hatte das Nest gebaut, und jetzt würde er dafür sorgen, daß sie auch darin schlafen mußte.
    Adom drückte ihre Hand, die noch immer auf seinem Arm lag. »Wirst du mit mir kommen? Wenn es an der Zeit ist?«
    »Ich kann nicht …«, begann sie erschrocken, hielt dann aber inne. »Ja. Ja, Adom. Ich werde mitkommen.«
    Ornias neigte den Kopf und unterdrückte ein Lächeln. »Dann werde ich mich darum kümmern.«
    »Was sind denn die polaren Räume?« fragte sie Adom.
    »Sie sind Hunderte von Jahren alt. Niemand weiß genau, wer sie gebaut hat, doch sie bilden ein ausgeklügeltes Netzwerk unterirdischer Kammern. Wir vermuten, daß sie ursprünglich errichtet wurden, um die horebianischen Könige vor Angriffen aus der Luft zu schützen.«
    Rachel nickte, und Ornias stellte mit Freude fest, daß ihre zu Fäusten geballten Hände heftig zitterten.
    »Nun, wenn es sonst nichts gibt, Adom, es warten heute Abend noch eine Menge Verpflichtungen auf mich.« Er lehrte sein Glas und beugte sich erwartungsvoll vor.
    Adom schüttelte langsam den Kopf. »Nein, Ornias, ich habe sonst nichts mehr. Rachel, möchtest du den Ratsherrn noch etwas fragen?«
    Ornias wandte sich Rachel zu. »Fragen Sie ruhig. Ich stehe ganz zu Ihrer Verfügung.«
    Ihre Augen waren tränenfeucht, und eine beinahe hysterische Verzweiflung spiegelte sich darin. Ornias lächelte amüsiert. Hatte sie wirklich geglaubt, die Wahrheit könnte seiner Manipulation der Fakten standhalten? Diese dumme kleine Närrin. Sie wußte nichts über ihn oder seine Fähigkeiten.
    »Nein«, flüsterte sie schließlich.
    »Gut, dann mache ich mich wieder auf den Weg.« Er deutete eine Verbeugung an, wandte sich um und ging zufrieden zur

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