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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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sorgen.«
    Der Mund des Jungen zitterte. »Bringen Sie mich zu Magistrat Slothen? Ich muß mit ihm reden.«
    »Ich bringe dich zu ihm. Mach dir keine Sorgen.«
    Der Blick des Jungen glitt über Tahns Gesicht, als suche er dort nach Hinweisen auf eine Lüge.
    Schließlich streckte der Junge seine Hand aus und legte sie auf Tahns Schulter. »Danke, Sir. Kann … kann ich jetzt bitte irgendwo schlafen?«
    »Natürlich.« Tahn nickte. »Ich bringe dich zu unseren Gästequartieren auf Deck sieben. Aber möchtest du nicht vorher etwas essen? Oder dich mit mir unterhalten? Ich würde mich freuen, wenn …«
    »Nein, danke, Sir. Wenn ich schlafe, gehen die schlechten Zeiten schneller vorbei.«
    Tahn senkte den Kopf. Der Junge war durch die Hölle gegangen. Kein Wunder, daß er jetzt so viel wie möglich schlafen wollte.
    Er erhob sich. »Dann komm. Ich bringe dich zu deiner Unterkunft.« Er setzte sich in Bewegung und hörte die kleinen Schritte, die ihm folgten. Dann schob sich eine winzige Hand in die seine und die Finger des Jungen schlossen sich fest um seinen Daumen. Ein lange verschütteter Teil seines Ichs erwachte plötzlich zum Leben und erfüllte ihn mit dem Wunsch, diesen Jungen vor weiteren traumatischen Erfahrungen zu schützen.
    »Captain, überlassen Sie mir …«, begann Halloway.
    »Ich kümmere mich um unseren Gast, Lieutenant. Bitte begeben Sie sich zur Brücke und nehmen Sie Kurs auf Horeb. Und unterrichten Sie die Magistraten von unserem Einsatz. Ich bin in meinem Quartier, falls ein ernstes Problem auftauchen sollte.«
    Sie machte sich zögernd auf den Rückweg und fragte dann plötzlich: »Werden Sie damit fertig?«
    »Ich verfüge über eine Menge ungeahnter Talente, Carey. Machen Sie sich keine Sorgen.«
    »Aye, Sir.« Sie verschwand in Richtung Brücke.
    Tahn drückte Mikaels Hand und führte ihn den Gang entlang. Er mußte daran denken, daß Bogomil gesagt hatte, der Junge hätte nichts gegessen.
    »Mikael, ich muß vorher noch in meine Kabine. Bist du schon mal im Innern eines Kapitänsquartiers gewesen?«
    »Nein, Sir.«
    »Würdest du es dir gern einmal ansehen? Ich habe ein paar lustige Sachen dort. Spiele und eine galaktische Briefmarkensammlung. Sogar ein paar …«
    »Möchten Sie, daß ich mitkomme?«
    Tahn schaute in die schmerzerfüllten braunen Augen. »Ja, das möchte ich. Vielleicht können wir uns ja ein paar Brote oder Suppe kommen lassen, während wir uns die Sachen anschauen.«
    »Ich bin nicht sehr hungrig. Mein Magen schmerzt immer, wenn ich etwas esse.«
    Tahn nickte verständnisvoll. Mehrere Crewmitglieder begegneten ihnen und salutierten. Tahn grüßte nachlässig zurück. »Mir geht es in letzter Zeit ganz ähnlich. Vielleicht können wir …«
    »Haben Ihnen die Magistraten auch weh getan?« Mikaels Gesicht verdüsterte sich und er blickte zu Boden. »Oh, tut mir leid. Sie arbeiten ja für sie.«
    »Nun, ich arbeite vielleicht für sie, aber sie tun mir auch manchmal weh.«
    »Wirklich? Mögen Sie die Magistraten denn nicht?«
    Tahn zuckte bei der Frage zusammen. Er hatte plötzlich Slothens blaues Haar vor Augen, das sich zuckend wand, wenn der Alien nachdachte. »Nein, das kann man wirklich nicht behaupten.«
    »Warum arbeiten Sie dann für sie?«
    Sie erreichten den Aufzug. Tahn führte Mikael hinein und lehnte sich gegen die weiße Wand. Mußte wirklich erst ein Kind kommen, um zur Kernfrage vorzustoßen? »Da bin ich mir auch nicht mehr so sicher. Früher habe ich es mal gewußt, doch in letzter Zeit hat sich vieles verändert.«
    Der Junge drückte Tahns Hand. »Manchmal geschieht so etwas.«
    Tahn lächelte schwach. »Da hast du wohl recht.«

 
KAPITEL

42
     
     
    Rachel stand neben Adom im Kommunikationsraum und betrachtete sein schmerzerfülltes Gesicht. Er hielt ihre Hand fest, als wäre sie ein Rettungsanker im sturmgepeitschten Ozean, während er zur Bevölkerung von Seir sprach:
    »Meine Brüder und Schwestern, ihr müßt jetzt tapfer sein. Ich weiß, die vor uns liegenden Prüfungen erscheinen schrecklich und furchterregend, doch wir müssen uns ihnen mutig stellen. Gerade jetzt kämpft Milcom für uns und versucht das Leid zu besiegen, das Epagael über uns gebracht hat. Wir werden triumphieren, wenn wir zusammenhalten und uns gegenseitig helfen. Hier oben ist es kalt, und ich … ich vermisse euch sehr. Sobald ich kann, werde ich heimkehren. Bis es soweit ist, liebt jeden, der an eurer Seite kämpft, helft ihm und denkt an Gott.«
    Der Schirm wurde für

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