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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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wir Vertragsverletzungen nicht hinnehmen. Obwohl Baruchs Kenntnisse von unschätzbarem Wert wären, würde uns auch sein Tod zufriedenstellen. Wir können es uns nicht erlauben, einen weiteren Tag mit Verhandlungen zu vergeuden. Sowohl auf Tikkun wie auch auf Lechud ist es zu gewalttätigen Aufständen gekommen. Magistratische Einrichtungen sind verwüstet worden. Der Handel ist zum Erliegen gekommen. Eine Hungersnot bedroht den Quadranten Sieben.
    Bitte unterrichten Sie uns sofort, nachdem Sie mit dem Ratsherrn gesprochen haben.
    Magistrat Slothen
     
    Tahn löschte die Botschaft und griff nach seiner Hose. Sobald er sich angezogen hatte, schaltete er das Kom-Gerät wieder ein. Eine Ansicht der Brücke erschien auf dem Schirm.
    »Halloway?«
    Sie wandte den Kopf. Ihre grünen Augen glitzerten. »Schlechte Nachrichten, vermute ich?«
    »Wie lange brauchen wir noch bis Horeb?«
    »Ungefähr vier Stunden.«
    »Informieren Sie Doktor Iona. Er soll Mikael Calas ein Sedativ verabreichen. Ich will, daß der Junge die nächsten zwölf Stunden durchschläft.«
    »Warum? Was werden wir …«
    »Haben Sie verstanden, Lieutenant?«
    »Aye, Sir«, antwortete sie. »Sonst noch etwas?«
    »Ja, funken Sie Talworth an und sagen Sie ihm, er soll in spätestens fünfzehn Minuten aus dem Orbit verschwunden sein.«
    »Cole«, sagte Halloway leise, während ihr Gesicht blaß wurde, »wir werden doch sicher nicht …«
    »Darüber werden wir uns bei einem Glas Bier auf Lopsen unterhalten, Carey. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür.«
    Mit einer müden Handbewegung schaltete er den Kommunikator aus.
     
    »Jeremiel«, rief Rathanial, als er die Ratskammer betrat. Seine fünf Wächter folgten ihm – sie alle gehörten zu Zadoks Truppe. Er eilte zum Monitor, der auf dem Tisch stand.
    »Was ist los?«
    »Schnell, wir sind nicht sicher, wann das hier passiert ist. Ich habe die Nachricht selbst gerade erst erhalten. Wir haben viel mehr Überwachungskameras in der Stadt als Männer, die sie im Auge behalten können. Deshalb dauert es mitunter etwas, bis alle Bänder ausgewertet sind.«
    Jeremiel beugte sich vor, als der Monitor flackernd zum Leben erwachte. Bilder aus den polaren Räumen. Rachel hockte im Hintergrund an die Wand gelehnt. Ihre Brust hob und senkte sich, als wäre sie gerade meilenweit gelaufen.
    »Freunde, ich trauere mit euch …«, sagte der Mashiah gerade.
    Jeremiel umklammerte die Tischkante, als Rachel sich plötzlich erhob und im Gehen nach ihrem Stiefel griff. Etwas Silbernes blitzte auf. »Komm schon!« drängte er. »Du schaffst es.«
    Rachel hob das Messer und stieß es tief in Adoms Brust. Die Wachen neben Jeremiel grunzten beifällig, als der Mashiah stolperte und zu Boden stürzte.
    Rathanial blickte ihn an. »Jetzt, wo sie ihren Auftrag erfüllt hat, müssen wir in den Palast. Shassy wird in Gefahr sein. Ich kann nicht …«
    »Schweig!«
    Die Übertragung aus den Höhlen endete, doch der Monitor in der Stadt sendete weiter. Die Menge vor dem Palast rannte in wilder Panik auseinander. Das Flackern von Kanonenfeuer erhellte die Nacht.
    »Geh mir aus dem Weg, Rathanial«, sagte Jeremiel unwirsch und schob den alten Mann beiseite, um die Verlustanzeigen auf den Monitor zu holen. »Auf der einen Seite der Stadt gibt es einen ganz erheblichen Anstieg der Todeszahlen. Rings um den Palast sieht es besonders schlimm aus. Es scheint, als hätten Ornias’ Marines einen blutigen Rachefeldzug gestartet. Offensichtlich versuchen sie, all jene, die den Mut verloren haben, mit Gewalt zum Kampf zu zwingen. Es sind aber auch Teile der Zivilbevölkerung unterwegs, die ihre Wut jetzt an unseren Leuten auslassen. Allzu lange kann es noch nicht her sein, seit Rachel den Mashiah getötet hat, denn die Nachricht verbreitet sich erst allmählich. Und es wird noch Stunden dauern, bis auch die Soldaten im Feld davon erfahren. Ein paar isolierte Gruppen werden wohl erst nach dem Ende der Kämpfe davon hören.«
    »Falls wir es ihnen dann noch erzählen können.«
    Jeremiel warf Rathanial einen fragenden Blick zu. »Was soll das heißen? Ich denke, Tahn ist noch mindestens fünf Stunden …«
    »Wir haben die Sendungen überwacht, die das kleine Schiff empfängt, das er im Orbit zurückgelassen hat. Der Pilot wurde soeben informiert, daß die Hoyer weniger als zwei Stunden entfernt ist. Wir …«
    »Verdammt. Er muß die Maschinen bis zum Äußersten belastet haben. Und was sonst? Hat Tahn etwas über seine Befehle

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