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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Griff. Zu seinem Erstaunen gab die Tür nach. Er winkte Janowitz, einen Moment zu warten, und prüfte den Gang jenseits der Tür. Leer. Still. Und nicht annähernd so alt wie jener, durch den sie gekommen waren. Er bedeutete Janowitz, nachzukommen.
    »Welchen Weg jetzt?«
    »Immer geradeaus.«
    Sie schlossen die Tür, passierten den Quergang und gingen weiter. Kurze Zeit später standen sie vor einem Haufen aus Felsbrocken und Geröll. Die Schuttmassen versperrten den Gang vollständig.
    »Heiliger Vater«, stöhnte Janowitz. »Ist das auch auf der Karte verzeichnet?«
    »Nein.«
    »Zum Teufel! Was sollen wir jetzt tun? Sehr viel Zeit bleibt uns nicht mehr.«
    Harpers Herzschlag raste. Dieses Hindernis hatte Baruch nicht vorausgesehen. »Wir können uns den Weg nicht freischießen, sonst bricht vielleicht der ganze Palast über uns zusammen. Es bleibt uns nichts übrig, als zu dem anderen Korridor zurückzugehen und uns von dort aus einen Weg zu suchen. Komm schon, wir müssen uns beeilen.«
     
    Ornias schritt nervös vor den Marine-Captains auf und ab, die sich auf seinen Befehl in der Höhle versammelt hatten. »Renon, wie sieht es draußen aus?«
    »Schlecht. Viele der Gläubigen haben aufgegeben und sind geflüchtet, als sie vom Tod des Mashiah hörten. Sie verstecken sich …«
    »Na schön, dann sucht sie! Von mir aus erschießt jeden Feigling in der Stadt, solange der Rest weiterkämpft!« Er mußte Baruch so schnell wie möglich wieder in seine Gewalt bringen, sonst wären alle Anstrengungen der letzten vier Jahre umsonst gewesen. »Jeder, der nicht bereit ist, gegen die Wüstenväter zu kämpfen, gilt als Verräter und wird sofort erschossen. Ist das klar?«
    Panbo, ein kleiner Mann mit schlechten Zähnen, grinste finster. »Darauf können Sie wetten, Ratsherr. Meine Männer und ich warten schon seit Jahren darauf, die verdammten Dämonenanbeter endlich kaltzumachen. Wir werden uns darum kümmern.«
    »Aber, Herr«, wandte Renon zögernd ein. »Wenn wir mit unseren Männern in der Stadt sind, werden Sie dann noch genug Schutz haben?«
    »Ja, ja! Verschwindet endlich.«
    Die Captains machten kehrt und gingen hinaus.

 
KAPITEL

43
     
     
    Cole Tahn lag auf dem Rücken und blickte geistesabwesend zur Decke empor. Das einzige Licht in seiner Kabine stammte von den grünen Leuchtdioden des Bordkommunikators auf dem Nachttisch.
    »Verdammt, warum kann ich nicht schlafen? Strafaktionen haben mir doch sonst nicht so sehr zu schaffen gemacht.«
    Doch im Grunde wußte er die Antwort. Schließlich und endlich waren es zu viele derartige Aktionen gewesen – das hatte ihm nicht zuletzt das Gespräch mit Carey klargemacht. Hatten die Magistraten ihre diplomatischen Bemühungen völlig aufgegeben? Oder waren alle echten Diplomaten wie Garold Silbersay inzwischen aus lauter Enttäuschung verrückt geworden?
    Er schauderte bei dem Gedanken, wie Mikael, ein unschuldiger kleiner Junge, auf den schrecklichen Anblick Slothens reagieren würde. Selbst er bekam angesichts des Giclasianers eine Gänsehaut. Würde das Kind zu einem willfährigen Werkzeug in der Hand der Regierung werden, das dazu benutzt wurde, die gamantische Zivilisation ihrer Grundlagen zu berauben? Wahrscheinlich. Obwohl das vielleicht gar nicht so schlecht wäre. Irgendwann würden sich die Gamanten ja doch in die galaktische Zivilisation einfügen müssen. Und besser jetzt als später – denn möglicherweise würde es kein Später mehr geben.
    »Captain?« drang Maceys Stimme flüsternd aus dem Kommunikator.
    Er warf einen Blick auf das Gerät und verspürte den plötzlichen Wunsch, es mit der Faust zu zerschmettern. »Was gibt’s, Leutnant?«
    »Eine Botschaft von Magistrat Slothen. Vertraulich und nur für den Captain. Soll ich sie auf den Schirm legen?«
    »Ja, natürlich.« Tahn richtete sich auf, als die ersten Buchstaben auf dem Monitor erschienen.
     
    Grüße, Captain Tahn.
    Kompliment für die gute Arbeit auf Kayan. Wir bestätigen den Empfang Ihres Berichts über Horeb. Begeben Sie sich wieder dorthin und bereiten Sie alles für eine Sterilisation vor. Kontaktieren Sie jedoch zuvor unbedingt den Ratsherrn Ornias. Teilen Sie ihm mit, daß wir seine Wünsche erwogen haben und ihm ein Gegenangebot machen. Wir sind bereit, im Austausch für Baruch fünf Milliarden zu zahlen. Grinlow steht selbstverständlich nicht zur Disposition.
    Ungeachtet seiner Entscheidung bereiten Sie die völlige Zerstörung Horebs vor. Die Gamanten müssen begreifen, daß

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