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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Becher.
    »Sie bekommen diese Träume also ohne jede Vorwarnung?«
    »Ja«, erwiderte Rachel und wich seinem Blick aus. »Ich verstehe es selbst nicht.«
    Jeremiel hob seinen Becher und nahm abermals einen kräftigen Schluck. »Prophetische Träume sind unter Gamanten ziemlich verbreitet. Haben Sie die schon immer gehabt?«
    »Nein. Erst seit kurzem.«
    »Und wie geht es Ihnen sonst?«
    »Gut. Warum?«
    »Keine Symptome wie Schlaflosigkeit, Neigung zu Wutausbrüchen, unbegründete Nervosität?«
    Rachel sah ihn ernst an. »Oh, jetzt verstehe ich. Sie wollen mich psychoanalysieren. Na schön. Was verstehen Sie denn in der gegenwärtigen Situation unter ’unbegründeter’ Nervosität?«
    Jeremiels Mundwinkel zuckte. »Dann fühlen Sie sich also ganz normal, von den Träumen einmal abgesehen?«
    »Absolut normal.«
    »Und Aktariel haben Sie nicht mehr wiedergesehen, seit Sie Horeb verlassen haben?«
    »Nein.«
    Jeremiel nickte. »Gut.« Die Erleichterung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. »Dann sprechen wir jetzt über das Schiff und Ihre Pflichten. Wir haben die Decks sieben bis zur Brücke und zwölf bis zwanzig gründlich durchsucht und gesichert. Dort sollten Sie sich also auch allein gefahrlos aufhalten können. Aber setzen Sie keinen Fuß in eines der anderen! Ich bin zwar ziemlich sicher, daß wir die Ornias-Anhänger ausgesiebt haben, doch absolute Gewißheit besitzen wir noch nicht. Falls also einige überlebt haben, werden sie sich unter den Verwundeten aufhalten, die auf ihre Behandlung warten. Außerdem sollen Sie bei Ihrer Arbeit noch ein paar spezielle Dinge erledigen, die vielleicht ein wenig … ungewöhnlich klingen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Tahn klemmt immer wieder die Überwachungsgeräte in seiner Kabine ab. Ich möchte, daß Sie sie regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls wieder anschließen. Aber wenn Tahn sich gerade mit Halloway unterhält, lassen Sie ihn das Gespräch beenden, bevor Sie hineingehen.«
    Rachel betrachtete ihn verwundert. »Das verstehe ich nicht. Wozu soll das gut sein?«
    »Sagen wir einfach, ich möchte, daß er sich wohl fühlt. Sie werden außerdem bemerken, daß der Luftschacht in seiner Kabine geöffnet ist. Belassen Sie ihn so. Im Moment führt er nirgendwohin.«
    »Im Moment?«
    »Ja. Machen Sie sich darüber keine Gedanken.«
    Rachel zog die Augenbrauen hoch. »Ich wußte nicht, daß Sie Tahn so sehr schätzen.«
    Jeremiel lächelte, ging auf diese Bemerkung aber nicht weiter ein. »Außerdem möchte ich, daß Sie Halloway freien Zugang zu ihm gewähren – wann immer sie will.«
    Rachel schüttelte den Kopf, als hätte sie nicht richtig verstanden. »Ich hatte eigentlich angenommen, Sie würden genau das Gegenteil anordnen, um ihn daran zu hindern, heimlich ein Komplott gegen Sie zu schmieden.«
    Jeremiel stieß sich von der Wand ab, schlenderte zum Tisch hinüber und blickte Rachel ernst in die Augen. »Das werden sie so oder so tun, und es gibt absolut keine Möglichkeit, sie daran zu hindern – es sei denn, ich bringe sie um.«
    Rachel hielt seinem Blick stand. Welchen Grund mochte er haben, daß er ihnen die Möglichkeit bot, ihre Crew zu organisieren? »Und warum bringen Sie sie nicht um? Mir erscheint das …«
    »Vertrauen Sie mir, Rachel. Nehmen Sie einfach an, ich würde etwas ausprobieren. Sobald ich mehr darüber weiß, wie die magistratischen Streitkräfte operieren, erkläre ich Ihnen meine sonderbaren Anordnungen.«
    »Ich vertraue Ihnen. Üblicherweise behalten Sie ja recht.« Rachel leerte ihren Becher und stand auf. »Ich hatte übrigens noch ein paar interessante Alpträume.«
    Jeremiel zog die Brauen hoch. »So?«
    »Ja. Meine schlimmsten Ängste tauchten darin auf. Versuchen Sie nicht, sie wahr werden zu lassen. Ich weiß nicht, wie wir ohne Sie überleben sollen, Jeremiel.«
    Jeremiel verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte flüchtig. »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Ich habe gar nicht genug Zeit, um zu sterben.«
     
    Sybil rannte laut kichernd durch ihre Kabine. Ari krabbelte mit zusammengekniffenen Augen über den Teppich. »Jetzt habe ich dich!«
    »Nein, Ari, nein!« rief Sybil und lachte schrill. Sie kroch hinter die Betten, um sich dort zu verstecken. Seit einer Stunde spielten die beiden Krieg. »Das ist nicht fair. Das ist gegen die Regeln!«
    »Lektion Nummer zwölf«, erklärte Ari hinterhältig, »wenn es heißt, du oder sie, dann vergiß alle Regeln.«
    »Ah!« quietschte Sybil, als Ari sich auf sie

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