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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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zu brennen. Dann sah er, wie der Sergeant sich neben ihn hockte.
    »Es gibt einen besonderen Ort, wo wir Problemfälle wie dich und deine Familie hinschicken, Pavel Jacoby. Es wird dir dort gefallen. Warte nur ab.«
    Sein plötzliches Gelächter erfüllte Pavel mit Furcht. Die Töne der fernen Violine wurden lauter. Dann zerriß ein Gewehrschuß den Klang. Die Violine verstummte. Pavel legte den Kopf auf die Arme und weinte.

 
KAPITEL
34
     
     
    Eine einzige Lampe brannte auf Cole Tahns Tisch. Der dekorative Schirm, der zu geometrischen Mustern angeordnete Löcher aufwies, warf helle Punkte auf Careys Gesicht, so daß es aussah, als würden ihre Sommersprossen leuchten.
    Sie hatte Tahn gerade aus dem Schlaf gerissen und verlangt, daß er aufstand. Jetzt trug er seine zerknitterte Uniform, war aber immer noch barfuß. Er betrachtete Garey stirnrunzelnd. Sie hatte die Haare über den Ohren festgesteckt und sah damit sanfter und weiblicher aus. Jedenfalls machte es ihn reichlich nervös.
    »Nun?« fragte er. »Sind Sie hergekommen, um mit mir zu reden, oder muß ich einen Monolog vortragen?«
    Carey stemmte die Hände in die Hüften und wanderte auf und ab. »Wie fühlen Sie sich?«
    »Müde. Warum?«
    »Die Mannschaft wird langsam unruhig und ich dachte, hier kriege ich vielleicht ein paar Ideen, wie ich mit den Leuten umgehen muß.«
    »Aha. Nun, vielleicht könnten Sie etwas deutlicher werden?«
    Careys Blick schweifte zu den Plätzen in der Kabine hinüber, wo die Überwachungsgeräte angebracht waren. Tahn lehnte sich verärgert in seinem Sessel zurück. »Die Geräte habe ich natürlich abgeklemmt, Carey. Und erst vor einer halben Stunde habe ich mich von ihrem Zustand überzeugt. Sie können also offen reden.«
    Ihre Augen zeigten jetzt den kühl kalkulierenden Blick, der ihm so vertraut war. Sofort fühlte Tahn sich besser. »Ich habe durch Macey erfahren, daß Millhyser ein interessantes Geschenk für Sie hat.«
    »Was für ein Geschenk?«
    Carey lächelte. »Sie hat Neil Dannon entdeckt, als er in den Kabelschächten des Waffensystems herumkroch. Da sie wußte, daß Sie ihn wahrscheinlich haben wollten, hat sie ihn sich geschnappt.«
    »Er lebt noch?«
    »Ja, durchaus.«
    Cole schloß für einen Moment die Augen. Als ehemaliger stellvertretender Kommandeur der Untergrundflotte mochte Dannon sich als entscheidender Faktor erweisen. Er kannte Baruch so gut wie seine eigene Westentasche.
    »Ich muß mit ihm reden.« Tahns Gedanken überschlugen sich, und er warf einen verstohlenen Blick auf den Lüftungsschacht. Er würde ihn nur einmal benutzen können. War Dannon das wert? Schließlich sagte er: »Ich nehme an, es ist an der Zeit, unser letztes As auszuspielen.«
    »Da stimme ich zu.«
    Mit schnellen Schritten durchquerte Carey die Kabine und beugte sich über Tahn, um an die Tastatur des Computerterminals zu reichen. Als Tahn sich umdrehte, erschien bereits das an ein Fischskelett erinnernde Lüftungssystem der Hoyer auf dem Schirm. Carey deutete auf eine Reihe miteinander verbundener Durchgänge.
    »Das ist vermutlich der beste Weg. Sehen Sie, erst hier entlang, und dann dort. Sie werden ungefähr eine halbe Stunde brauchen, um vierzehn C zu erreichen. Ich fürchte, es könnte dort ein bißchen eng für Sie werden, aber ich glaube …«
    »Ja, das glaube ich auch. Trotzdem …«
    »Was?«
    Tahn setzte sich gerade hin. »Ich weiß auch nicht. Irgendwie habe ich kein gutes Gefühl bei der Sache.«
    »Sie meinen, es ist ein Hinterhalt?« Carey schüttelte den Kopf. »Dannon ist tagelang durch die Innereien des Schiffs gekrochen, nur um nicht in Baruchs Nähe zu kommen – insbesondere, nachdem er ihn auf Deck zwanzig beinahe erwischt hätte. Er gerät schon bei dem Gedanken, Baruch könnte ihn erkannt haben, regelrecht in Panik. Ich glaube das zwar nicht, aber Dannon …«
    »Das meinte ich auch nicht. Nein, es … es ist irgend etwas anderes. Etwas, das mit dem Überwachungssystem zusammenhängt. Die Freiheit, die Baruch mir in meiner Kabine gewährt, muß einen Grund haben. Und warum hat er das Lüftungssystem nicht versperrt?«
    »Entweder, weil er gar nicht weiß, daß es offen ist – oder weil er damit rechnet, daß Sie es benutzen.«
    »Vielleicht hofft er ja, ich führe ihn zu seinem alten Freund.«
    »Unmöglich. Niemand kann die Luftschächte oder die Zuführungen zum Waffensystem überwachen. Es gibt kein einziges System …«
    »Mag sein, daß es kein System gibt, aber wenn auch nur eine

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