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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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zuerst. Nur für den Fall, daß Baruch vor uns angekommen ist.«
    »In Ordnung.« Neil übernahm die Spitze. Als er sich der Tür näherte, hörte er rauhes Gelächter und erstickte Frauenschreie. Verständnislos runzelte er die Stirn.
    Schließlich preßte er sich eng gegen die Wand, streckte den Arm aus und klopfte gegen die Tür. »Syene?«
    »O Gott! Neil? Neil, verschwinde hier! Komm nicht …«
    Dannon sah, wie Tahn und sein Team sich längs der Wände aufstellten und abwarteten, was er unternahm. Er riß die Tür auf und trat ein.
    Das Wohnzimmer sah aus, als wäre dort eine Bombe eingeschlagen. Möbel waren umgestürzt, und Glassplitter bedeckten den blaßgrünen Teppich. An einer Wand war ein großer Blutfleck zu sehen. Syene hatte offenbar wie eine Wildkatze gekämpft, als sie die Lage erkannte. Sie hatte geglaubt, sie sollte mit Lichtner einen Handel abschließen, ihn bestechen, damit er seine Truppen aus dem gamantischen Teil der Stadt abzog, sobald die Untergrundkreuzer ihre Feuerkraft vereinigten, um die Militärbasen auf Silmar zu vernichten. Tatsächlich sollte sie jedoch nur als Köder dienen, um Jeremiels Truppen in eine Falle zu locken.
    Dannon hatte Lichtner persönlich garantiert, daß Jeremiel Syene nicht zurücklassen würde, ganz gleich, wie heftig die Schlacht auch toben mochte.
    Er lief an der Küche vorbei und einen langen, weißgestrichenen Gang hinab zum rückwärtigen Schlafraum, wo Lichtner, wie er wußte, seinen Hinterhalt gelegt hatte. Als er die Tür aufriß, gaben seine Knie nach bei dem Anblick, der sich ihm bot.
    Syene lag nackt auf dem Bett. Ihre olivfarbene Haut war von Schweiß und Blut bedeckt. Vier Soldaten hielten ihre Arme und Beine gespreizt, während ein fünfter, der Uniform nach ein Corporal, gerade von ihr herunterkroch und sich eilig die Hosen hochzog. Zwischen Syenes Beinen sickerte eine weißliche Flüssigkeit hervor. Auf ihren Schenkeln waren einige bereits eingetrocknete Flecken zu sehen. Hatten sich alle über sie hergemacht?
    Neil starrte die Szene wie betäubt an.
    Zitternd rollte Syene sich zu einem Ball zusammen, als die Männer sie losließen. Ihre Augen waren vor Schmerz und Angst geweitet.
    Tahn und seine Leute polterten den Flur entlang und stürmten ins Zimmer. Als Lichtners Männer das Emblem der Hoyer auf ihren Uniformen erkannten, senkten sie die Waffen.
    »Neil?« stöhnte Syene und streckte eine Hand nach ihm aus. »Neil … hilf mir.«
    Neils Kehle wurde eng, Tränen schossen ihm in die Augen. Er wankte zur Tür und sank zu Boden. Warum hatte er nicht erkannt, daß Lichtner etwas Derartiges tun würde? Schuldgefühle schnürten ihm die Kehle zu. Er beugte sich vor und erbrach sich.
    Als Tahn die Szene erfaßte, verhärteten sich seine Kiefermuskeln. Syene zog mit schwachen Bewegungen ein Laken hoch, um ihre Blöße zu bedecken. Tahn drehte sich zu dem Major um, der selbstzufrieden lächelnd an der Wand lehnte und eine Zigarette rauchte.
    »Sind Sie Lichtner?« fragte Tahn mit gefährlich ruhiger Stimme.
    Lichtner machte einen Schritt nach vorn und grinste stolz. »Jawohl, und mir gebührt der volle Verdienst dieser Gefangennahme, Captain. Ich hoffe, das wird in Ihrem Bericht entsprechend gewürdigt …«
    »Schicken Sie Ihre Männer raus!«
    Lichtner blinzelte. »Was? Warum?«
    »Tun Sie’s!«
    Lichtner wandte sich zur Seite und befahl: »Terengi, nehmen Sie Ihre Männer und bewachen Sie den Vordereingang.«
    Die Soldaten schauten einander an, setzten sich dann in Bewegung und schlossen die Tür hinter sich.
    Tahns Gesicht war bleich geworden. Den Blick auf Syene gerichtet, verharrte er so lange stumm und reglos, daß Lichtner unruhig wurde.
    »Vielen Dank, Captain, daß Sie unserer Bitte um Unterstützung so schnell nachgekommen sind. Wir hatten nicht …«
    Tahn wirbelte herum und schlug ihm die Faust in den Magen. Dann rammte er sein Knie in Lichtners Leistengegend. Der Major sank stöhnend zu Boden.
    »Sie verdammter Idiot!« zischte Tahn. »Was, zum Teufel, haben Sie sich dabei gedacht? Wenn ich Sie nicht noch brauchen würde, wären Sie jetzt schon tot! Los, stehen Sie auf! Welche Informationen haben Sie über Baruchs Pläne auf Silmar?«
    Lichtner stützte sich auf einen Stuhl und kam mühsam auf die Beine. »Sie haben … einen Offizier geschlagen! Ich werde Sie …«
    Tahn packte ihn an der Uniformjacke und schmetterte ihn gegen die Wand. »Welche Informationen?«
    »K-keine«, stotterte Lichtner mit einem Seitenblick auf Syene.
    In den

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