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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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sich an den Armlehnen fest, als sie durch die Hangartür hinausglitten und ins All eintauchten. Unter ihnen war der Kontinent Amman zu erkennen.
    Tahn drückte die Nase des Shuttles nach unten, und Rachel stemmte unbewußt die Füße gegen den Boden.
    Tahn beobachtete sie amüsiert. »Das wird nicht viel helfen. Wir fliegen trotzdem dort hinunter.«
    »Ja, das fürchte ich auch.«
    Tahn lächelte, als er sich in seinem Sitz zurücklehnte. »Wir haben ungefähr zwanzig Minuten Zeit. Reden wir über Ihre Tochter. Wie heißt sie?«
    »Sybil. Aber es ist nicht nötig …«
    »Ich glaube doch. Wenn wir erst auf dem Planeten sind, dürfen Sie durch nichts abgelenkt sein. Wo sollte Sybil sich denn aufhalten?«
    »Avel Harper sollte sich um sie und Mikael Calas kümmern. Aber Harper ist tot, und ich weiß nicht, wo die Kinder …«
    »In Mikaels Kabine auf Deck neunzehn?«
    Rachel runzelte die Stirn. Woher wußte er das? »Ja.«
    Tahn tippte etwas auf der Konsole ein, und das Schiff schwenkte leicht nach rechts. »Dann dürfte es Sybil wohl gut gehen. Eine der ersten Aufgaben meiner Mannschaft bestand darin, Mikael zu holen und an einem sichern Ort unterzubringen. Wenn Sybil bei ihm war, haben meine Leute sie auch mitgenommen. Was bedeutet, daß sie jetzt wahrscheinlich schon wieder bei den Gamanten ist.«
    Rachel seufzte erleichtert. »Danke, daß Sie mir das erzählt haben.«
    »Fühlen Sie sich jetzt besser?«
    »Etwas, ja.«
    »Gut. Aber jetzt kommen leider die schlechten Nachrichten. Auf Tikkun geschehen Dinge, die Sie wahrscheinlich sehr … schockieren werden.«
    Rachel stützte den Kopf gegen die Rückenlehne. Erinnerungen an Horeb überfluteten sie. Der Massenmord an den Alten Gläubigen auf jenem Platz. Die Schrecken des Bürgerkriegs. Die Ermordung Adoms. »Das bezweifle ich«, sagte sie. »Aber sprechen Sie weiter.«
    »Lichtner errichtet mit Duldung der Magistraten ein Terrorregime auf Tikkun. Sie haben ja die Neuro-Akten gelesen …«
    »Sehr viel habe ich davon aber nicht verstanden.«
    »Die Absicht, die dahinter steht, spielt im Moment auch keine Rolle. Nur die Methoden zählen, die die Magistraten zur Durchführung ihrer Experimente anwenden. Bereiten Sie sich auf das Schlimmste vor, was Sie sich vorstellen können.«
    »Das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann, Captain, wäre, daß sie diese Methoden auch bei Baruch einsetzen.«
    Tahns Gesicht verdüsterte sich. »Ich habe Lichtner befohlen, keine Gehirnsonden bei Baruch anzuwenden, aber er muß sich nicht unbedingt an meine Anweisungen halten. Jedenfalls kommt es darauf an, daß Sie sich durch nichts, was Sie dort unten sehen, erkennbar beeindrucken lassen. Sie müssen sich so benehmen, als wären Sie einer meiner besten Sicherheitsoffiziere, Sergeant Eloel. Alles andere überlassen Sie mir.«
    »In Ordnung.«
    Das Shuttle näherte sich der Oberfläche. Tahn schwieg, als er es über eine rot und braun gefärbte Wüste steuerte, über der ein heftiger Regen niederging. In der Ferne erhob sich eine schimmernde, senffarbene Kuppel aus dem Sandboden.
    »Block zehn«, sagte Tahn.
    Sie umkreisten das Lager zweimal.
    »Sehen Sie, wie viele Schiffe dort unten liegen?« sagte Tahn. »Wenn wir fliehen müßten, hätten wir praktisch keine Chance. Deshalb müssen wir nach Möglichkeit jeden Kampf vermeiden. Es geht nur darum, Baruch herauszuholen.«
    »Verstanden.«
    »Wie viele Reserveladungen haben Sie für Ihr Gewehr dabei?«
    Rachel klopfte auf die Taschen an ihrem Gürtel. »Fünf.«
    »Das sollte reichen.«
    »Sollte? Damit könnte ich das gesamte Lager ausradieren. Was für Schwierigkeiten erwarten Sie denn eigentlich? Wie viele Menschen sind dort eingesperrt?«
    »Weiß ich nicht. Aber schätzungsweise tausend.«
    »Und Soldaten?«
    »Zweihundert vielleicht.«
    Tahn landete das Schiff vor dem Komplex. Rachel spannte sich innerlich, als zwanzig bis fünfundzwanzig Wachen das Schiff einkreisten. Cole beobachtete die Männer stirnrunzelnd.
    »Irgend etwas stimmt da nicht«, murmelte er. »Seien Sie auf der Hut.« Er stand auf und ging zur Tür. Rachel überprüfte ein letztes Mal die Waffen und folgte ihm dann.
     
    Dannon sprang auf, als der Kreuzer sich mit hochgefahrenen Schilden der Hoyer näherte. Unwillkürlich ging er zur zweiten Ebene hinab, ganz auf das Bild auf dem Frontschirm konzentriert, und überhörte dabei, wie sich hinter ihm die Tür öffnete.
    »Dannon?« erklang Halloways Stimme. »Was zum Teufel machen Sie hier? Verschwinden

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