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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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enttäuscht sein, daß sie Ruhe gibt.«
    »Das bezweifle ich. Erst vor ein paar Stunden hat sie einen Messesteward, der ihr das Essen bringen wollte, angegriffen, um von ihm zu erfahren, wo du bist.«
    Cole runzelte die Stirn. Amirah neigte nicht zu unüberlegten Handlungen, und gerade an Bord eines feindliches Kreuzers würde sie so vorsichtig agieren, als stünde sie auf einem Drahtseil. »Tatsächlich? Was hat der Steward ihr denn getan?«
    »Gar nichts.«
    »Und sie hat wirklich einen Steward angegriffen?« fragte Cole mißtrauisch nach.
    »Ganz recht«, grinste Kopal.
    Draußen auf dem Flur erklang Jeremiels Stimme, der sich mit den Ärzten unterhielt und dann das Zimmer betrat. Er lächelte Tahn aufmunternd an, wirkte selbst aber völlig erschöpft und hatte dunkle Ringe unter den Augen.
    Er warf einen Blick auf Kopals grinsendes Gesicht und betrachtete dann Coles verwunderte Miene. Schließlich stemmte er die Hände in die Hüften und fragte: »Was geht denn hier schon wieder vor?«
    »Ach, nichts besonderes«, meinte Rudy. »Er wollte mir gerade von seiner neuen Methode erzählen, das Herz einer Frau zu erringen, und …«
    »Verdammt, Baruch«, warf Cole ein. »Kannst du diesem Mann nicht irgend etwas zu tun geben, damit er aufhört, mich zu belästigen?«
    Jeremiel kratzte sich nachdenklich den Bart. Dann wandte er sich an Kopal und murmelte: »Du hast ihm von dem Steward erzählt, den sie angegriffen hat, stimmt’s?«
    Rudy nickte. »Ich hoffe, du hast den Besuch gestattet, den sie verlangt hat. Ich möchte nämlich nicht, daß noch mehr Mitglieder meiner Mannschaft zu Schaden kommen.«
    »Ja, ich habe ihr die Erlaubnis gegeben. Sie wird in einer halben Stunde hier sein.«
    Rudy kicherte und wich sicherheitshalber einen Schritt zurück. »Ich würde ja zu gern zuschauen, aber leider muß ich zurück auf mein Schiff. Wir sehen uns später.«
    Jeremiel sah hinter Rudy her, als er die Station verließ, und nahm dann seinen Platz ein, um sich ebenfalls auf das Medogerät zu stützen. Sein Gesicht nahm einen besorgten Ausdruck an, als er Tahn forschend betrachtete. »Wie geht es dir?«
    Tahn bewegte sich leicht, um zu prüfen, wie sehr seine Brust dabei schmerzte. »Ich glaube, in zwei Tagen bin ich wieder auf den Beinen.«
    »Der Doktor sagte etwas von vier Tagen. Ich möchte nicht …«
    »Der Arzt meint damit die Zeit, bis die Rippe vollständig verheilt ist. Aber das heißt nicht, daß ich deswegen hier liegen müßte.«
    »Und was macht dein Bein?«
    »Fühlt sich besser an als seit Jahren.«
    Jeremiel wiegte nachdenklich den Kopf, zog dann die kleine Computereinheit, die auf dem Nachttisch lag, näher zu sich heran, tippte geistesabwesend ein paar Daten ein, löschte sie sofort und wiederholte die Eingabe. »Gleich nachdem wir dich auf Horeb abgesetzt hatten, erhielten wir eine Nachricht von Lakish, wonach magistratische Flotten in den Systemen Moran und Tonopah aufgetaucht sind.«
    Ein kalter Schauer überlief Cole. Wenn die Kreuzer so rasch dort auftauchten, mußten sie ihre Informationen von … »Du meinst, sie lebt?«
    Jeremiel antwortete nicht sofort. Auf Cole wirkte er wie ein Mann, der zusehen mußte, wie seine Geliebte langsam an einer schrecklichen Krankheit starb. »Vielleicht. Es könnte aber auch Samuals gewesen sein.«
    »Spielt keine Rolle. Ich nehme an, du hast bereits unsere Jäger ausgesucht und ausgerüstet?«
    »Ja, es ist alles bereit. Es gibt allerdings noch einen Punkt, den ich mit dir besprechen möchte.«
    »Um was geht es?«
    »Um Jossel.«
    »Sprich weiter.«
    »Ich habe Rudy und Merle bereits informiert. Die Flüchtlinge von Horeb werden schon auf ihre Kreuzer gebracht. Wir haben übrigens die Hammadi gekapert. Sie ist in recht ordentlichem Zustand. Merle kümmert sich um die Reparaturarbeiten. Die überlebenden magistratischen Mannschaften setzen wir auf Horeb ab, und zwar auf den Abaddon-Inseln. Wir geben ihnen Lebensmittel für vier Monate, obwohl ich nicht glaube, daß es so lange dauert, bis sie abgeholt werden.«
    Tahn zupfte nervös an seiner Decke. Die Magistraten würden der Mannschaft der Hammadi das gleiche antun, was sie mit den Besatzungen der Hoyer und der Ammun getan hatten. Der Gedanke, daß Amirah als Wesen ohne Verstand enden würde, verkrampfte seinen Magen. Sie würde sehr schnell herausfinden, wie recht er mit seinen Berichten über die Magistraten gehabt hatte.
    »Was ich von dir wissen möchte, Cole«, sagte Jeremiel ruhig, »meinst du, wir sollten

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