Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
entdeckt?«
    »Nichts!«
    »Die Amerikaner haben nicht auf die Gamma-Option zurückgegriffen und dann die Indianapolis versenkt, um sicherzustellen, daß die Waffe spurlos verschwindet. Warum, Doktor, warum? Was war so wichtig, daß man dafür tausend Menschen auf See opfern mußte?«
    Bachmann lächelte versonnen. »Ich bin entkommen. Soll ich Ihnen sagen, wie? Möchten Sie gern hören, wie ich den Nazis entkommen bin, obwohl ich rund um die Uhr bewacht wurde?«
    »Sicher, aber zuerst möchte ich etwas über die letzten Stunden der Indianapolis hören, als sie nach Tinian unterwegs war. Ich möchte von den letzten Versuchen hören, die Sie mit Ihrem Enzym gemacht haben.«
    »Ja.« Bachmann strahlte. »Ich habe mein gesamtes Lebenswerk mitgebracht. Ich helfe Ihnen, es zu verwirklichen. Wir müssen dafür sorgen, daß es nie wieder ein zweites Nazideutschland geben wird. Ich kann das gewährleisten. Meine Entdeckung kann das gewährleisten. Warum? Sie fragen mich nach dem Grund? Ich will es Ihnen erklären. Hören Sie zu, und Sie werden verstehen. Hören Sie zu …«
    Bachmann plapperte weiter, doch Blaine unterbrach ihn. Der alte Mann war eindeutig erschöpft. McCracken hatte zu viel von ihm gefordert, und nun bezahlte er dafür. Gut vorstellbar, daß die letzten Geheimnisse der Gamma-Option auf ewig verloren waren, versunken mit der Indianapolis. Rasin war es zwar gelungen, die Kanister mit Bachmanns tödlichem Virus zu bergen, doch diese Geheimnisse hatte er auch nicht gelöst. Vielleicht gab es gar keine. Vielleicht konnte sich Bachmann nicht an mehr erinnern, weil es nicht mehr gab. Truman hatte es sich einfach anders überlegt, nachdem er genau abgewogen hatte, was Gamma für die Zukunft der Welt bedeuten würde. Das ergab ebenfalls Sinn – wenn auch auf sehr unheimliche Art und Weise.
    »He, Jungs«, sagte plötzlich eine andere Stimme. »Ich glaube, ihr habt den alten Mann für heute genug belästigt.«
    Die Stimme war rauh und heiser, wie die eines Mannes, der früher zu viele Zigaretten geraucht hatte. McCracken und Wareagle fuhren gleichzeitig herum, um den Raum abzusuchen, obwohl sie doch schon wußten, daß sie aus einem verborgenen Lautsprecher gedrungen sein mußte.
    »Und jetzt solltet ihr wissen …« Ein leises Gelächter folgte. »He, klingt meine Stimme komisch. Nun, ist auch egal. Wir haben euch jedenfalls umzingelt, und ich wäre euch dankbar, wenn ihr die Arme heben würdet, aber so, daß ich es über die Kamera auch sehe.«
    Blaine tat wie befohlen, während Wareagle in eine Ecke des Zimmers glitt.
    »Wäre schön, wenn Ihr ziemlich großer Freund sie auch heben würde, Mister.« McCracken nickte dem Indianer zu. »Ja, schon besser. Und jetzt rührt euch eine Minute nicht vom Fleck …«
    Aber es dauerte bei weitem nicht so lange, bis die Tür zu Bachmanns Wohnung aufgebrochen wurde und sechs mit Gewehren bewaffnete Männer hereinstürmten. Drei richteten ihre Waffen auf Blaine, die anderen drei auf Johnny. Zwei Minuten verharrten sie so, dann hielt vor dem Haus mit quietschenden Reifen ein Jeep. Schwere Schritte näherten sich dem Haus, und es trat ein Mann ein, der mit einem schwarzen Anzug, einer schwarzen Weste und einer altmodischen Westernschleife bekleidet war. Er hatte einen schweren, schwarzen Schnurrbart und welliges Haar, das zum Teil unter einem schwarzen Cowboyhut mit schmaler Krempe verborgen war. In den Händen hielt er eine doppelläufige, abgesägte Schrotflinte, die so genau zu seiner Erscheinung paßte, daß man den Eindruck haben konnte, er würde nachts auch mit ihr schlafen.
    »Guten Tag, Jungs«, grüßte er förmlich. »Mein Name ist Holiday. Doc Holiday.«
    »Sagen Sie nichts, lassen Sie mich raten«, erwiderte Blaine wie aus der Pistole geschossen. »Ihre Freunde hier sind die Gebrüder Earp, Bat Masterson und Wild Bill Hickcock.«
    Doc Holiday bedachte ihn mit einem kalten Blick. »Und ihr steckt ganz schön tief in der Scheiße, würde ich sagen.«
    »Lassen Sie uns bis zum Sonnenuntergang Zeit, die Stadt zu verlassen?«
    »Nee.«
    »Dann ein Duell im Morgengrauen?«
    »Tut mir leid.«
    »Dann also nur wir beide, um zwölf Uhr mittags.« Mit einem Seitenblick auf Wareagle fügte er hinzu: »Don't forsake me, o my darlin'.«
    Holiday hielt die abgesägte Schrotflinte etwas höher. »Reden Sie nur weiter, mein Freund, ich hab' einen höllischen Spaß daran. Tut mir leid, daß ich Ihnen den Spaß verderben muß, aber Sie und Ihr Indianerfreund wandern jetzt in mein

Weitere Kostenlose Bücher