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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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»Kann ich mir vorstellen. Du hörst nie zu. Aber jetzt wirst du es wohl müssen. Du hast dich mit Rasin zusammengetan, und jetzt ist es an der Zeit, daß du erfährst, worauf du dich eingelassen hast.«
    »Das muß ich mir nicht anhören!«
    »O doch. Verstehst du, du hast gar keine andere Wahl.« Mit diesen Worten öffnete Isaac seinen Übermantel und enthüllte ein Dutzend um seine Brust geschnallte Dynamitstangen. Bevor die Soldaten reagieren konnten, hielt er die Zigarre dicht an die Zündschnur. »Warum setzen Sie sich also nicht, Herr Mossad-Chef? Ich muß Ihnen eine unglaubliche Geschichte erzählen …«
    McCracken und Wareagle glitten Seite an Seite durch die graue Wolke in der Luft, erstaunt darüber, wie leicht sich die Motorgleiter bedienen ließen. Die Zehn-PS-Motoren hingen direkt über ihren Köpfen, befestigt an einer Verstrebung, die sich über die gesamte Länge des Gleiters hinzog. Am Ende der Verstrebung drehte sich geräuschlos ein Propeller. Die Geschwindigkeit ließ sich, ähnlich wie bei einem Motorrad, über einen Handgriff an der rechten Seite des Gestells kontrollieren, an dem die Passagiere angeschnallt waren.
    Unter ihnen hatte der Angriff der ersten Gruppe ein heilloses Durcheinander angerichtet. Rasins Männer liefen in Deckung, gaben ihre Stellungen auf; es ließ sich keine Spur von Ordnung mehr ausmachen. Die nun aus der Luft hinabstoßenden Samurai hingegen wußten genau, was sie zu tun hatten.
    Plötzlich glitt Wareagle im Sturzflug hinab und gab mit seinem M-16 Dauerfeuer. Blaine sah, wie auf einem schmalen Streifen des Plateaus, das von einem Scheinwerfer erhellt wurde, ein mit einem Maschinengewehr bewaffneter Soldat versuchte, Fuß auf dem Wachtturm zu fassen, von dem aus man den gesamten nördlichen Abschnitt von Masada kontrollieren konnte. Die Salve des Indianers prallte zuerst vom Fels ab und erfaßte dann den Feind. Blaine ließ sich tiefer fallen, neben Wareagle.
    »Damit wäre der Weg frei, Indianer.«
    »Das Höllenfeuer lockt, Blainey.«
    Um sie herum umkreisten die restlichen achtzehn Samurai das Gelände in einer weiten Kurve. Vielleicht ein Dutzend feuerte schon auf Befestigungen, hinter denen sich Rasins Soldaten verschanzt hatten. Es kam jetzt darauf an, die feindlichen Kräfte zu zersplittern, zu verhindern, daß sich Rasins Soldaten neu formierten. Dann würden sie keinen Vorteil daraus ziehen können, daß sie sich beträchtlich in der Überzahl befanden. Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit würden die restlichen sechs Samurai dieser Gruppe, die mit Gewehren und Schwertern bewaffnet waren, landen und versuchen, das Gelände von Norden nach Süden zu sichern. Gleichzeitig würden Hiroshis sechs Mann von der oberen Terrasse von Herodes' Palast aus nach Süden vorstoßen. Das Dutzend Krieger unter der Führung von Blaine und Johnny würde sich zu den anderen auf dem Boden gesellen, sobald es aus der Luft einen so großen Schaden wie möglich angerichtet hatte.
    Blaine nickte Johnny zu, und die beiden schossen in unterschiedlichen Winkeln durch die Luft. McCracken hatte schon oft konventionelle Hanggleiter geflogen, doch dieser hier vermittelte ein völlig anderes Gefühl. Näher konnte ein Mensch dem Fliegen wohl nicht kommen, so mühelos ließ er sich bedienen.
    Tief unten in einem von hohen Mauern umschlossenen Innenhof, über den man die großen Lagerhäuser an der Ostmauer erreichen konnte, erspähte er einige von Rasins Männern, die versuchten, eine M-60 aufzubauen. Blaine riß die Füße hoch, setzte zu einem Sturzflug an und schoß in einem Winkel von fünfundvierzig Grad hinab, wobei er den Finger auf dem Abzug seines Maschinengewehrs hielt. Als er über das neutralisierte Feindgebiet hinweggerast war, riß er den Gleiter wieder hoch. Dank seiner Beinarbeit gelang das Manöver mühelos.
    Im Himmel um ihn herum zogen die Samurai ihre Kreisbahnen. Manchmal schienen sich die breiten Schwingen der Gleiter zu berühren, doch Hiroshis Krieger flogen mit dem instinktiven Gefühl für Entfernungen, das ein eingespieltes Team bekam, wenn es oft und lange miteinander trainierte. Für sie war es ein Kampf wie jeder andere auch; nur die Örtlichkeit und die Regeln hatten sich geändert. Blaine sah, wie Johnny Wareagle tatsächlich einen Looping zog, um nach einem Angriff mit seiner M-16 schneller aus der Gefahrenzone zu entkommen. McCracken warf die Unterschenkel hoch, um schneller zu sinken und dem Indianer Deckung zu geben, und flog dann an den Ruinen

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