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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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ziemlich wichtigen Teil ihrer Anatomie weggeschossen hatte.«
    Die Augen des Jungen wurden größer; dann sah er Blaine ungläubig an. »Das haben Sie doch erfunden.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht.«
    »Na schön, und warum haben Sie das getan?«
    Blaine legte den Arm vorsichtig um die Schultern des Jungen. »Das ist ebenfalls eine Geschichte für einen anderen Tag, Matt.«
    Sie verbrachten einige Stunden in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett. Es überraschte Blaine nicht, daß der Junge sich hauptsächlich von der militärischen Abteilung fasziniert zeigte. Er selbst hatte fast genausoviel Spaß wie Matt. Schließlich war es – neben der Angst, glattweg abgelehnt zu werden – bei der um zwölf Jahre verspäteten Aufnahme dieser Beziehung seine größte Befürchtung gewesen, nichts mit dem Jungen gemeinsam zu haben. Nun ja, viel mehr hätte er sich nicht wünschen können, und er wagte es sogar, sich die Frage zu stellen, ob solch gemeinsame Interessen vielleicht erblich bedingt sein konnten.
    Sie stiegen zur Flüstergalerie der St. Paul's Cathedral hinauf und aßen in einem traditionellen Londoner Pub namens Smithfield's im Geschäftsbezirk zu Mittag. Von dort aus nahmen sie die U-Bahn zur Pall Mall, wo Matt zehn Minuten lang McCracken und einem halben Dutzend anderer Neugieriger, die sich hier eingefunden hatten, erklärte, welch harter Einzelkämpferausbildung sich die rotgekleideten Reiter mit ihren schwarzen Mützen, die die Tore des Buckingham Palace bewachten, unterziehen mußten.
    »Meinen Sie, ich sollte zur Army gehen?« fragte Matt, als sie davonschlenderten.
    »Das hängt von vielen Dingen ab, die du jetzt noch nicht abschätzen kannst. Dafür bist du noch zu jung.«
    »Wohl kaum«, erwiderte Matt altklug. »Bei uns in Reading können sich die Jungs in der siebenten Klasse freitags nachmittags entweder bei der RAF oder bei der Infanterie verpflichten. Und das ist gar nicht mehr so weit hin.«
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Soll ich mich nun also verpflichten oder nicht?«
    Blaine versuchte zu zeigen, daß er es schätzte, um Rat gefragt zu werden. »Das klingt ganz so, als hättest du schon eine Entscheidung getroffen. Wenn es wichtig für dich ist, auf jeden Fall.«
    »War es für Sie wichtig?«
    »Mich zu verpflichten, meinst du? Tja, bei uns hatten wir damals Wehrpflicht, und ich wäre sowieso eingezogen worden, und das College war langweilig, und da habe ich mich eben verpflichtet. So konnte ich wählen, zu welcher Einheit ich kam.«
    »Und Sie haben die Green Berets gewählt …«
    Blaine zögerte. »Na ja, eigentlich hat man mich dorthin versetzt, nachdem ich die Grundausbildung hinter mir hatte.«
    »Davon haben Sie mir nichts erzählt.«
    »Ich muß mir ja etwas für später aufbewahren.«
    »Und was haben Sie im Projekt Phoenix getan?«
    »Das erzähle ich dir auch später.«
    Matt zögerte. »Sie haben mir noch nicht erzählt, was Sie jetzt so machen.« Und bevor McCracken antworten konnte, tat der Junge es für ihn. Bei seinen Worten blitzte ein Lächeln auf. »Ich weiß – später.«
    Es war schon dunkel, als Blaine den Jungen zur Reading School zurückbrachte und ihm nachsah, wie er durch eine Tür verschwand.
    »Hab' mir gedacht, daß Sie es sind«, sagte John Neville, als er mit Bodie und Doyle zu ihm trat. Die beiden Tiere zerrten an den Leinen, um McCracken ebenfalls zu begrüßen. »Ich habe gerade die Hunde ausgeführt.«
    »Tut mir leid, daß es so spät geworden ist.«
    »Ich habe Ihnen ja keine feste Zeit genannt. Es lief gut, nicht wahr? Soviel sehe ich.«
    »Es lief hervorragend. Und mir wird angst und bange, daß es so toll lief.«
    »Wieso denn das?«
    Blaine drehte sich so schnell um, daß Doyle leise knurrte. Neville fuhr fort, bevor Blaine etwas sagen konnte.
    »Es lief nicht gut genug, um ihm zu sagen, wer Sie sind, nicht wahr?«
    »Ich wollte ihm nicht den Tag verderben.«
    »Wäre der Tag damit verdorben gewesen?«
    »Vielleicht.«
    »Für Sie oder ihn?« Neville musterte ihn argwöhnisch. »Sie rücken nicht mit der Wahrheit heraus, mein Freund. Irgend etwas halten Sie zurück.«
    Sie gingen auf die Spielfelder zu, die vor der Schule lagen. Da kein Wind wehte, kam es Blaine wärmer vor als am gestrigen Nachmittag.
    »Was hat Henri Dejourner Ihnen über mich erzählt?« fragte Blaine.
    »Sehr wenig, fürchte ich.«
    »Dann darf ich ein paar der Lücken ausfüllen. Die Mutter des Jungen hat seine Existenz aus einem bestimmten Grund vor mir geheim gehalten.

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