Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
aus.«
    »Sagen Sie das noch einmal, Sir.«
    »Sie haben mich richtig verstanden.«
    »Ich habe keinen Befehl, Sie hier …«
    »Das ist mir scheißegal, mein Sohn. Sie tun, was ich sage, oder ich werfe Sie zu den Leichen da unten und fliege dieses Ding selbst.«
    »Was ist mit den anderen?«
    »Zehn Apaches sollen die Operation Feuersturm wie geplant fortsetzen. Drei oder vier sollen das Ende dieser Straße vom Rest der Welt abriegeln. Sie kreisen über uns und schießen alles ab, was eine Uniform trägt.«
    »Wie Sie meinen, Sir. Aber es ist Ihre Beerdigung«, warnte der Pilot ihn und zog den wendigen Apache herum.
    »Schicken Sie mir ja keine Blumen.« Er drehte sich zu Wareagle um, legte die Vulcan-Maschinenkanone auf seine Schulter und befestigte die Haken an seinem Gürtel. Obwohl er den Kevlar-Anzug gerade erst angelegt hatte, schwitzte er schon wie verrückt; seine Haut fühlte sich klamm an.
    »Steigen wir aus, Indianer.«
    Die Pufferzone zwischen den Revolutionsgardisten und der Barrikade schrumpfte schnell zusammen. Es waren einfach zu wenige Männer übriggeblieben, um sie verteidigen zu können, und die Überlebenden hatten kaum noch Kraft zum Schießen oder Nachladen.
    Bei seinem Sturz von der Barrikade hatte Yakov sich das Gesicht aufgerissen; es war blutüberströmt. Es war ihm gelungen, auf ein befestigtes Podest zurückzuklettern, und er schoß mit einer Pistole. Er hatte noch zwei Schuß Munition, als eine verirrte Kugel seinen Schädel zerriß und ihn tötete. Von den iranischen Führern lebte nur noch Rashid, der ununterbrochen die Linien entlanglief und immer weniger Kämpfern seine Befehle gab.
    Kourosh hatte noch nicht geschossen, als er aus der Barrikade auftauchte. Der unerwartete Schrecken hatte ihn einen Augenblick lang zögern lassen; nur deshalb lebte er noch. Dann entdeckten einige Soldaten den zitternden Jungen, sahen das Gewehr in seinen Händen und zielten auf ihn. Der Junge rollte sich zusammen und schloß angesichts des sicheren Todes die Augen. Doch statt der erwarteten Schüsse hörte er ein lautes metallenes Scheppern und fühlte, wie er gegen die Überreste der Barrikade geschoben wurde.
    McCracken und Wareagle hatten sich Sekunden vorher unter der Deckung der 30-Millimeter-Maschinenkanone des Kampfhubschraubers an Seilen aus dem Apache hinabgelassen. Blaine hatte mit dem Fernglas die auf dem Boden liegende Evira ausgemacht und klammerte sich an die Hoffnung, daß sie noch lebte. Sie war seine einzige Chance, Matthew je wiederzusehen, und damit mußte er das Risiko eingehen, sie vor vielleicht tausend die Straße entlangstürmenden Soldaten zu schützen.
    Er und Johnny glitten an jeweils nur einer Hand die Seile hinab und hielten mit der anderen die Vulcans ruhig, um notfalls sofort das Feuer eröffnen zu können. Blaine kam zwischen einem Jungen zu stehen, der ein Gewehr hielt, das fast so groß war wie er selbst, und einer Gruppe angreifender Revolutionswächter. Es gelang ihm, den Jungen hinter sich zu schieben, und er feuerte gleichzeitig mit der Vulcan. Die Waffe kam ihm überraschend leicht und beweglich vor, und nach ein paar Sekunden hatte er ihr Gewicht völlig vergessen.
    McCracken hatte niemals an solch einer Schlacht teilgenommen, niemals dieses Gefühl gekannt. Praktisch keiner der angreifenden Soldaten hatte seine Landung bemerkt. Der schwarze Rauch über der Straße hatte ihm Deckung gegeben, und die Soldaten mußten den Apache für einen von ihren Hubschraubern gehalten haben, bis er schließlich das Feuer auf sie eröffnete. Außerdem hatten sie sich zu sehr auf die Überreste der Barrikade und deren Verteidiger konzentriert, um auf etwas anderes zu achten. Er und Johnny waren zehn Meter entfernt voneinander gelandet und feuerten mit kontrollierten Salven, genau, wie Tom Beeks es ihnen geraten hatte. Der Tod kam für die Revolutionswächter so schnell, daß sie ohne jeden Ausdruck von Schock oder Schmerz auf den Gesichtern starben.
    Die sechs rotierenden Läufe der Vulcans verursachten einen Höllenlärm, und eine Angriffswelle der dunkelgekleideten Soldaten nach der anderen fielen ihnen zum Opfer. Diejenigen Revolutionswächter, die versuchten, ihnen auszuweichen, wurden vom Bordschützen des Apache über ihnen erwischt, der sich alle Feinde vornahm, die sich nicht direkt in der Feuerlinie der Vulcans befanden.
    Trotzdem wären Blaine und Johnny ohne die Kevlar-Anzüge schon längst erledigt gewesen. McCracken spürte, wie eine vierte und dann eine fünfte

Weitere Kostenlose Bücher