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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Unabhängigkeitstag, Daniel. Der vierzehnte Mai. Der nächste Sonntag. Morgen in einer Woche.«
    Daniels Erwiderung bestand nur aus einem Wort: »McCracken.«
    »Wir kennen sein Ziel. Wir werden ihn dort erledigen.«
    »Und wenn uns das nicht gelingt?«
    Blinzelnd nickte Rasin. »Dann ist vielleicht wieder die Zeit gekommen, Eviras Plan gegen sie selbst zu benutzen.« Sein Blick war nun kalt und zeigte nicht das geringste Zögern. »Nehmen Sie mit den Frauen Kontakt auf. Sie sollen das Versteck aufsuchen, in dem McCrackens Sohn festgehalten wird. Sagen Sie ihnen, daß sie den Jungen töten sollen.«

DRITTER TEIL
    INDIANAPOLIS
12
    Guam: Montag, 8. Mai;
elf Uhr
    »Ho!« hörte McCracken, während eine Hand ihn an der Schulter rüttelte. »Hoffentlich haben Sie nichts dagegen, daß ich Sie wecke.«
    »Sie haben mich aus einem schönen Traum gerissen«, sagte er zu der Frau, die mit den Händen auf den Hüften über ihm stand.
    »Tut mir schrecklich leid. Aber ich dachte mir, Sie wollten auf Deck kommen, wenn wir Ihre gottverdammten Koordinaten erreichen.«
    »Aye, aye, Sir«, erwiderte Blaine, doch Patty Hunsecker hatte seine Kabine schon wieder verlassen.
    Blaine warf die Beine über den Rand der Koje und streckte sich. Sie waren jetzt seit fast vierundzwanzig Stunden auf See, und kaum eine davon war leicht gewesen. Der Pazifik war unruhig, der Seegang hoch und rauh. Windstill war es nur in den ersten Stunden nach dem Aufbruch von Guam gewesen. Wenn McCracken richtig schätzte, befanden sie sich nun ungefähr auf halber Strecke zwischen Guam und der Insel Leyte, mit nichts als Wasser und Himmel um sie herum.
    Sechsunddreißig Stunden zuvor, am Samstag, hatte Hiroshi einen Privatjet bereitgestellt, der Blaine zum Flughafen Tamu-ning auf Guam gebracht hatte. Die starke Militärpräsenz der USA im Pazifik schloß einen Marinestützpunkt auf der Insel ein, der sehr wahrscheinlich über die Ausrüstung verfügte, die er benötigte. Leider konnte er sich unter den gegebenen Umständen nicht an die offiziellen Behörden um Hilfe wenden. Nicht nur, daß Evira ihm dies verboten hatte, nun war ihm auch noch der Mossad auf der Spur, und der Mossad hatte seine Ohren überall.
    Erneut hatte Hiroshi ihm aus der Klemme geholfen. In den Gewässern um Guam, einschließlich der nahegelegenen Marianen, wurden zahlreiche Forschungsprojekte durchgeführt, deren Aktivitäten allesamt vom Marinestützpunkt gebilligt werden mußten. Hiroshi stieß bei seiner Überprüfung auf zahlreiche Teams mit der nötigen Ausrüstung, aber nur eine junge Forscherin namens Patty Hunsecker schien sofort zur Verfügung zu stehen. Sie betrieb Studien über das ökologische Gleichgewicht im Marianen-Graben, und ihr Schiff lag gerade im Hafen; sie schrieb an einem Bericht, den sie abliefern mußte, damit man ihr einen weiteren Forschungszuschuß gewährte.
    Er hatte sie in einer kleinen Bar gefunden, von der aus man auf den Hafen Apra hinausschauen konnte, in dem ihr Boot kaum hundert Meter entfernt vertäut lag. Sie war attraktiv, sah aber nicht so aus, als hätte sie in letzter Zeit besonders viel daran getan. Auf ihrem Ecktisch stapelten sich Papiere, und ein halbvoller Krug Bier stand inmitten des Durcheinanders.
    »Entschuldigung«, sagte Blaine, als er an ihren Tisch trat.
    »Nein.«
    »Was?«
    »Ich habe nein gesagt. Ich entschuldige nicht. Verschwinden Sie. Worum auch immer es geht, ich habe keine Zeit.«
    »Glauben Sie etwa, ich wollte Sie anbaggern?«
    Sie musterte ihn von oben bis unten und runzelte mißbilligend die Stirn. »Mister, da hätten Sie keine Chance, selbst, wenn ich die Zeit hätte.«
    »Es geht um Ihr Schiff, Miß Hunsecker.«
    »Moment mal, woher wissen Sie, wie ich heiße?«
    »Ich heiße McCracken, falls es Sie interessiert.«
    »Interessiert mich nicht.«
    Blaine wollte sich setzen, überlegte es sich dann anders und beantwortete ihre Frage. »Aus den Marineunterlagen«, sagte er, was zum größten Teil der Wahrheit entsprach.
    Sie warf ihren Kugelschreiber auf den Tisch, wo er zwischen den Papierstapeln verschwand. »Was hat das mit meinem Schiff zu tun?«
    »Ich möchte es gern chartern.«
    Patty Hunsecker grinste. »Ach? Wissen Sie was? Nehmen Sie Ihr Angelzeug und versuchen Sie es zwei Bars weiter.«
    »Was ich suche, liegt auf dem Meeresboden und wird wohl kaum nach einem Köder schnappen, Miß Hunksitter …«
    »Hunsecker.«
    »… und ich brauche auch keinen Kapitän, der weiß, wo man Speerfische findet. Ich brauche ein

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