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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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kommuniziert mit ihm.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Tja, die Forschung hat neue technologische Höhen erreicht – oder vielleicht sollte ich lieber Tiefen sagen. Sehen Sie das Bild, das auf dem Fernsehschirm entsteht?«
    McCracken beugte sich vor, bis er etwas ausmachen konnte. »Sieht aus wie ein großer Swimming-pool.«
    »Ein sehr großer. Wir sehen hier genau das, was RUSS auf seiner Tauchfahrt sieht. Angenommen, er findet, wonach auch immer Sie suchen.«
    »Ich weiß selbst nicht, wonach ich suche.«
    »Angenommen, er findet es trotzdem. Wir bekommen nicht nur Bilder davon, sondern dank des Computers auch Messungen, Strukturanalysen und sogar Infrarotbilder, mit denen wir ungefähr feststellen können, wie alt der Fund ist. Mit Hilfe des Computers können wir RUSS auch befehlen, eine Nahaufnahme oder einen Kameraschwenk zu machen. Das ist besonders nützlich, wenn man …«
    Patty Hunsecker erklärte Blaine die verschiedenen Möglichkeiten und Vorteile des RUSS-Systems. RUSS und andere derartige automatische Tauchboote eröffneten zweifellos einen Blick in neue, noch nie zuvor gesehene Welten und reduzierten dabei die Gefahr für Menschen beträchtlich. Nachdem sie geendet hatte, beobachteten sie ein paar Minuten den Bildschirm, der genau das zeigte, was RUSS sah, während er in die Tiefen sank.
    »Mir fällt auf, daß das Bild nicht dunkler wird, obwohl er immer tiefer sinkt.«
    »Sehr gut«, lobte Patty. »Aus Ihnen mache ich vielleicht doch noch einen Wissenschaftler. Das habe ich Ihnen noch nicht erklärt. RUSS' Kameraauge stellt sich automatisch auf die Sichtverhältnisse ein, um uns eine gleichbleibende Bildqualität zu geben. Wäre es etwas dunkler, könnten wir überhaupt nichts sehen. Bei zuviel Licht würde der Kontrast eine genaue Identifizierung schwierig machen.«
    »Wo ist er jetzt?«
    Patty gab über ihr Terminal ein paar Befehle ein. Augenblicklich tanzten Zahlenreihen über den Bildschirm.
    »Ich bekomme verworrene Daten. Zu viele Echos, zu viele …«
    Sie hielt inne, als ein Piepton erklang. Blaine konnte nicht genau sagen, aus welchem der Geräte er kam.
    »Was ist los?«
    »Seine Vertikalsensoren, genauer gesagt der Sonar, haben etwas entdeckt.«
    »Was?«
    »Wahrscheinlich einen Schwarm Fische …«
    Der Piepton wurde lauter. Patty warf einen Blick auf die Daten, die in schneller Folge über den Bildschirm huschten.
    »Nein, es sind keine Fische, und es scheint sich direkt unter der Erhebung auf dem Meeresboden zu befinden, auf die RUSS sich senkt. Es sieht so aus, als hätten Sie mich nicht umsonst hierher geschleppt, McCracken. Wir haben etwas gefunden.«
    Blaines Kopf berührte den ihren fast, während sie auf den Bildschirm sahen. Sein Herz schlug schneller. Etwas Kaltes und Scheußliches breitete sich in ihm aus und verriet ihm, daß er eigentlich gar nicht wissen wollte, was RUSS dort gefunden hatte. Der Piepton wurde unerträglich, und Patty drehte an einem Knopf, um die Lautstärke zu reduzieren. Als sie konstant blieb, legte sie einen Hebel auf dem Schaltbrett links neben ihr um und ließ RUSS damit anhalten.
    »Mein Gott, er muß direkt darüber sein! Ihre Koordinaten waren hundertprozentig richtig.«
    »Haben Sie etwas anderes erwartet?«
    »Ich habe überhaupt nichts erwartet, aber eins kann ich Ihnen sagen: Für einen Gegenstand, der völlig auf dem Meeresboden verankert liegt, muß das Ding verdammt groß und schwer sein.«
    Patty drückte auf ein paar Knöpfe, und das Bild wurde schärfer. Blaine sah einen in der Dunkelheit kaum auszumachenden Umriß. Patty hellte das Bild soweit wie möglich auf, und nun erkannte Blaine einen gewaltigen Schiffsturm, wahrscheinlich den eines schweren Kreuzers oder eines Schlachtschiffs. Sein erster Gedanke war, daß Hiroshi ihm die falschen Koordinaten gegeben hatte. Hatte er den weiten Weg zurückgelegt, nur um ein weiteres Überbleibsel des Zweiten Weltkriegs zu finden?
    Patty manövrierte RUSS mit dem Joystick näher heran und dann über das Schiff, das noch immer nicht besonders deutlich auszumachen war.
    »Was ist das?« fragte sie Blaine.
    »Ein Kriegsschiff«, bestätigte McCracken. »Ein schwerer Kreuzer, glaube ich. Die hatten ihre größte Zeit im Zweiten Weltkrieg und werden seitdem kaum noch gebaut. Sie sind einfach überholt.«
    »Na ja, das sieht ja noch ziemlich intakt aus. Warten Sie, das habe ich zu früh gesagt. Sehen Sie sich das an.« Patty ließ RUSS langsam nach Steuerbord gleiten, zu einem gewaltigen

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