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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Zweck nicht unbedingt die Mittel rechtfertigte. Diese Rechtfertigung kam aus der Vergangenheit, von der bewiesenen Brutalität einer Kultur, die seit Anbeginn ihrer Existenz Krieg führte. Die Barbaren der modernen Welt, voll von inbrünstigem Haß und Todessehnsucht. Die Namen, unter denen sie bekannt waren – Al-Fatah, Schwarzer September, PLO, PLF, der Islamische Dschihad – waren lediglich Fassaden, die ihre Existenz rechtfertigen sollten. Doch Rasin schaute hinter diese Fassaden; für ihn war die Sache ganz klar. Die Araber haßten die Israelis und würden sie vernichten, falls sie Gelegenheit dazu hatten. Die einzige Möglichkeit, sie aufzuhalten, bestand darin, diese Gelegenheit zuerst zu finden.
    Und sie jetzt zu nutzen.
    »Wir haben den Verräter Traymir verhört.«
    »Und?«
    »Unsere Befürchtungen haben sich bestätigt. Er hat McCracken nach Japan geschickt, zum Bujin.«
    »Und was habt ihr unternommen?«
    »Wegen Traymir?«
    »Nein, wegen McCracken.«
    »Der Bujin hat ihn fortgeschickt, bevor wir etwas tun konnten.«
    »Das ist kaum eine Überraschung.«
    »Sein nächstes Ziel ist gleichermaßen offensichtlich. Er könnte beträchtlichen Schaden anrichten, falls er etwas findet …«
    »Was soll er denn finden, Daniel? Wir haben keine Spuren oder Beweise zurückgelassen. Darauf haben wir sorgfältig geachtet.«
    »Wir sprechen hier von McCracken, nicht von einem normalen Menschen. Er hat Fähigkeiten und Hilfsmittel, die unsere Vorstellung übertreffen.«
    Rasin trat vor und legte Daniel beide Hände auf die Schultern. »Haben Sie vergessen, unter welchen Umständen er diesmal agieren muß? Er hat keine Freunde, es steht keine Regierung hinter ihm, und das Leben seines Sohnes steht auf dem Spiel.«
    »Er hat schon öfter Operationen ganz allein auffliegen lassen.«
    »Dann werden wir uns eben mit ihm befassen. Wenn Ihre Informationen zutreffen, müßte das relativ einfach sein. Entspannen Sie sich.«
    Doch Daniel verkrampfte sich und trat zurück.
    »Sprechen Sie aus, was Sie denken, mein Freund«, bat Rasin ihn.
    »Als wir erfuhren, daß er in die Sache verwickelt ist, hätten wir ihn sofort töten sollen. Ich habe Sie vor den Konsequenzen eines Versagens gewarnt.«
    Rasin nickte. Daniel hatte natürlich recht. Die Probleme hatten angefangen, als sie entdeckten, daß Evira einen Agenten in hoher Position bei ihnen eingeschleust hatte. Sie mußten davon ausgehen, daß dieser Agent vor seiner Enttarnung weitergegeben hatte, daß Rasin die Superwaffe besaß. Als bekannt wurde, daß sich die Frau verzweifelt für McCracken interessierte, hatte Rasin den einzig logischen Schritt unternommen: Er hatte Evira geholfen, ihre Karten durch Fett auszuspielen, damit sie sich McCrackens Dienste vergewissern konnte und seine eigenen Leute über McCracken an sie herankamen. Alles wäre wie geplant gelaufen, wäre in Jaffa nicht plötzlich dieser Einarmige mit seinen Leuten aufgetaucht, die es ebenfalls auf Evira abgesehen hatten. Mit McCrackens überragenden Fähigkeiten hatten sie gerechnet, doch der unerwartete Zwischenfall hatte ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    »Ihr Einwand ist berechtigt«, gestand Rasin ein. »Jetzt erzählen Sie mir von der Frau.«
    »Sie ist verschwunden.«
    »Mehr habt ihr nicht herausgefunden?«
    »Sie hat das Land verlassen.« Rasin genau musternd, fuhr er fort: »Das könnte schon reichen. Falls sie die Wahrheit auch nur ahnt, und falls dieser Verdacht sie …«
    »Das reicht! Sie kann die Wahrheit nicht ahnen. Niemand kann das. Haben Sie verstanden, Daniel? Niemand! Jedes Detail dieser Operation wurde bis ins Kleinste durchdacht. Wir haben es nur mit unbedeutenden Zwischenfällen zu tun. Sehen Sie mich an, Daniel. Sehen Sie mich an!«
    Rasin ergriff den Jüngeren wieder an den Schultern und zog ihn zu sich heran. »Glauben Sie, daß es mir gefällt, in diesem selbstauferlegten Exil zu leben? Wissen Sie, warum ich mit den Orangenhainen spreche? Nicht, weil ich verrückt bin, Daniel, sondern aus Frustration. Es schmerzt mich, isoliert und allein zu sein, während man mich so dringend braucht. Aber das wird sich bald ändern, und nichts und niemand kann das verhindern! Wir sind kaum noch eine Woche von der Vollendung meines Plans entfernt. Ich werde ein Held sein. Israel wird mir gehören, und ich werde es schützen und führen, wie es mir von Geburt an bestimmt war.«
    Rasin beruhigte sich wieder, löste seinen Griff und trat einen Schritt zurück.
    »Der

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