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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Blick zu, drang aber nicht tiefer in ihn. McCracken hatte sich kurz darauf zurückgezogen und war in einen unruhigen Schlaf gefallen, aus dem sie ihn erst vor ein paar Minuten geweckt hatte. Er gähnte, als er in die Morgensonne hinaustrat, und stellte fest, daß sich Patty vor einem der zahlreichen Instrumente auf Deck der Runaway niedergelassen hatte.
    »Das könnte Ihr Glückstag sein, McCracken«, sagte sie, ohne zu ihm aufzusehen.
    »Wollen Sie mich zu einem Bier einladen?«
    »Noch besser.« Langsam hob sie den Blick. »Meine Instrumente zeigen an, daß Ihre Koordinaten haargenau eine große Wölbung auf dem Meeresboden bezeichnen.«
    »Ist das gut?«
    »Tja, da der Druck dort unten normalerweise ausreicht, jedes Schiff zu einer Blechdose zusammenzudrücken, können Sie zumindest darauf hoffen, ein einigermaßen intaktes Wrack zu finden.«
    »Dann handelt es sich da unten um ein Schiff?«
    »Die Magnetometermessungen lassen darauf schließen, daß direkt unter uns eine beträchtliche Menge Metall liegt.«
    »Und können Sie das Wrack finden?«
    »Mit etwas Hilfe von einem Freund auf jeden Fall.«
    »Wie bitte?«
    »RUSS.«
    »Wer?«
    »Nicht wer, sondern was. RUSS. R-U-S-S. Steht für Robotisches-Unterwasser-Such-System. Kommen Sie mit, und ich stelle Sie ihm vor.«
    McCracken folgte Patty zum Heck, wo unter einer fest zusammengezogenen Persenning ein großer Gegenstand lag. Sie öffnete die Reißverschlüsse und Schnüre, und er half ihr, die Hülle herunterzuziehen. Ein flacher Apparat kam zum Vorschein, der ein wenig wie ein Miniatur-U-Boot oder ein übergroßer Torpedo aussah.
    »Das ist RUSS.«
    »Sehr angenehm.«
    RUSS war zum größten Teil weiß, wies nur einige rote Flecken auf und verfügte wie ein bemanntes U-Boot über einen Kommandoturm, allerdings ebenfalls im Miniaturformat. Der Bug bestand aus Spezialglas, und man mußte Blaine nicht erst erklären, daß eine Kamera dahinter alles, was sie sah, an Bord der Runaway übertrug. Das Gebilde ruhte auf einer mechanischen Hydraulik, mit der man es anscheinend ins Wasser lassen und wieder hinaufholen konnte.
    »RUSS wiegt insgesamt über tausend Pfund«, erklärte Patty, als habe sie seine Gedanken gelesen.
    »Ziemlich schwer für so ein kleines Kerlchen.«
    »Muß er auch sein, wenn man bedenkt, welcher Druck in Tiefen wie dem Marian-Graben herrscht. Das hat etwas mit der Gewichtsverteilung und dem Druck pro Quadratzentimeter zu tun. RUSS' Hülle ist so dicht, daß er praktisch unter allen Druckverhältnissen einsatzfähig ist. Und er verfügt über eine Spezialbatterie, die ihm eine beträchtliche Reichweite ermöglicht, bevor man sie wieder aufladen muß.«
    »Also lassen wir ihn zu Wasser …«
    »Und ich steuere ihn von hier oben. Hoffen wir nur, daß er findet, wonach Sie suchen.«
    Patty warf den Anker der Runaway und aktivierte, während McCracken aufmerksam zuschaute, die Hydraulik, die das Tauchboot langsam über den Schandeckel hob und dann ins Meer senkte. Ein Knopfdruck gab RUSS frei, und er sank langsam, fast anmutig, hinab wie ein Fisch, den man geangelt hatte und wieder ins Wasser zurückwarf.
    Sein Miniatur-Kommandoturm war gerade in den Fluten verschwunden, als Patty hinter einer tragbaren Instrumentenkonsole mit vier Hebeln und einem Joystick in der Mitte Platz nahm.
    »So steuere ich ihn«, erklärte sie.
    »Sieht ganz einfach aus.«
    »Ist es auch. Voll transistorisiert und natürlich wasserdicht.«
    Patty schob den Joystick vor, und Blaine sah, wie RUSS sich dicht unter der Wasseroberfläche geradelegte. Ein leichter Hebeldruck, und er senkte sich ins tiefere dunkelblaue Wasser hinab. Zum Glück konnte man seine Kameras sowohl nach oben wie auch nach unten richten, so daß nicht zu befürchten stand, daß er etwas übersah.
    »Es wird zwanzig oder fünfundzwanzig Minuten dauern, bevor er die Anhebung im Meeresboden erreicht, über der wir uns befinden. Kommen Sie, ich zeige Ihnen den Rest meiner Ausrüstung.«
    Sie traten zu einem überdachten Teil des Decks neben der Kabine, und Patty nahm hinter einem Gerät Platz, bei dem es sich um eine Kombination aus Computermonitor und Fernsehbildschirm zu handeln schien. Eine genauere Untersuchung enthüllte, daß Blaines Vermutung zutraf; der Bildschirm befand sich über dem Monitor und war über ein wahres Kabelgewirr mit ihm verbunden. Patty gab mit der Tastatur vor ihr Anweisungen ein, und augenblicklich erhellte sich der Bildschirm.
    »Ich steuere RUSS zwar, aber der Computer

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