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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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rührten sich auch nicht.
    »Sagen Sie ihm bitte, daß ich hier bin«, verlangte sie, als ginge sie davon aus, daß die Posten wüßten, wer sie sei, und von ihrer erwarteten Ankunft benachrichtigt worden seien. »Beeilen Sie sich lieber. Die Gäste unten werden langsam ungeduldig.«
    Der nächste Augenblick war kritisch, doch Evira nutzte ihn. Die Greysa lag in ihrer Hand, ohne daß einer der beiden Posten die Bewegung mitbekam. Aber sie wollte nicht schießen; das hätte ihr Opfer nur gewarnt. Statt dessen rammte Evira dem einen Posten den schweren Pistolenknauf gegen das Nasenbein. Der Mann war noch nicht zusammengebrochen, als sie schon herumwirbelte und dem zweiten den Lauf durch das Gesicht zog und eine häßliche Wunde verursachte. Der Posten war benommen, wollte aber noch nach seiner Waffe greifen, als Evira mit der freien Hand seinen Kopf faßte. Sie hielt ihn lange genug fest, um ihm mit der Greysa zwei Schläge versetzen zu können, und er sackte in sich zusammen.
    Evira spürte eine Bewegung und fuhr zu dem ersten Posten herum. Sein Gesicht war blutüberströmt, doch er versuchte, seine Maschinenpistole zu heben, und öffnete den Mund zu einem Schrei, um den Mann hinter der Tür zu warnen. Bevor er ihm jedoch über die Lippen kam, trieb Evira ihm den spitzen Absatz ihres Schuhs in die Kehle. Der Posten sackte mit hervorquellenden Augen zurück, und Evira schlug ihm mit aller Kraft die Pistole gegen die Schläfe. Er bäumte sich einmal auf und blieb dann reglos auf dem Boden liegen.
    Da es Evira doch nicht gelungen war, die Wachen so leise wie erhofft auszuschalten, zögerte sie keinen Augenblick mehr. Sie hielt die Greysa in der einen Hand und griff mit der anderen nach der Türklinke.

21
    Die Tür öffnete sich nicht; sie war von innen verschlossen. Das war eigentlich nicht überraschend, aber irgendwie hatte sie nicht damit gerechnet. Sie hatte sich vorgestellt, hineinzustürzen und Hassani zu erschießen, das gesamte Magazin in ihn zu leeren. Nun mußte sie sich etwas anderes einfallen lassen.
    Die Tür bestand – wie die Wand, in die sie eingebettet war – aus dickem, altem Holz. Es war unmöglich, sie einzutreten oder aufzubrechen, ohne Hassani über den bevorstehenden Angriff zu warnen. Auf keinen Fall konnte sie einfach warten, daß er von allein herauskam. Evira dachte schnell nach. Sie wischte sich die schweißnassen Hände ab, faßte die Greysa fester und klopfte leise gegen die Tür.
    »Eine Nachricht für Sie, General«, sagte sie mit tiefer Stimme, die vielleicht als die eines Mannes durchgehen würde.
    Sie wartete, hörte aber nichts. Es überkam sie die schreckliche Furcht, daß sie in eine Falle gelaufen war, daß die Gemächer hinter der schweren Tür entweder leer waren oder Wächter der Revolution dahinter lauerten. Dennoch klopfte sie noch einmal.
    »General?«
    Sie hörte zuerst Schritte, dann eine ungeduldige Stimme. »Ich komme ja schon.« Das Geräusch eines Schlüssels, der im Schloß umgedreht wurde. »Hoffentlich besteht ein guter Grund für diese Störung. Ich wollte gerade …«
    Evira sah, wie sich die Doppeltür öffnete.
    »… herunterkommen. Was ist denn …?«
    Sie zögerte nicht. Sie erhaschte einen Blick auf Hassanis Gesicht und die protzige schwarz-grüne Uniform darunter. Die Greysa fuhr hoch, und bevor sie wußte, was sie tat, explodierte sie in ihrer Hand. Die erste Kugel traf den General ins Gesicht und machte Brei daraus. Die zweite fuhr in seine Brust, als er schon hilflos zurücktaumelte. Evira schoß ihm eine dritte in den Kopf und eine vierte genau ins Herz. Sie stand über ihm, die qualmende Pistole noch in der Hand, wußte, daß er tot war, und verspürte eine tiefe Befriedigung. In diesem Augenblick bedeutete ihr ihr Leben nichts, doch nur in diesem Augenblick, denn schon im nächsten hörte sie die Schritte von Wachen, die durch die Schüsse alarmiert worden waren.
    Ihre kalte Entschlossenheit hatte sie vergessen lassen, wie laut die Detonationen gewesen waren. Die Wachen waren schon hierher unterwegs. Evira stürzte zur Tür zurück, die Greysa noch immer in der Hand, obwohl sie ihr nun von keinem großen Nutzen mehr sein konnte. Nun war nur noch die Flucht wichtig, und die tiefe Befriedigung, Hassani hingerichtet zu haben, schwand schnell. Rufe und Schreie aus allen Etagen des Palastes hallten in ihren Ohren, als sie auf den Gang hinauslief.
    Vor den Königlichen Gemächern wandte sie sich nach links statt nach rechts, in der Hoffnung, auch auf

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