Die Gang: Roman (German Edition)
Knast Dampf ablassen?«
»Sie sind beide in Gewahrsam«, sagte Dave. »Einer ist immer noch im Krankenhaus.«
»Ich hoffe, es ist der, der mein Ohr fressen wollte.«
»Der ist es«, sagte Dave.
»Mann«, sagte Wayne und sah Joan ehrfürchtig an, »ich hätte gewettet, es ist aus mit dem Kerl, so wie Sie den fertiggemacht haben. Das war wirklich cool.«
»Es war nichts Cooles dabei.« Sie drehte sich zu dem anderen Jungen um und starrte ihn an. »Ich bin froh, dass du nicht schlimmer verletzt wurdest, aber du hast Ärger gesucht und ihn bekommen. Und eine Menge Leute sind deswegen verletzt worden, mein Partner und ein unbeteiligter Passant eingeschlossen. Also pass in Zukunft besser auf, Junge. Wenn du hier noch mehr Ärger machst, hast du mich an den Hacken.«
»Ja, M’am«, sagte er und schaute verblüfft und schuldbewusst drein. Dave nahm an, dass dieser Blick nichts als reine Heuchelei war. »Es tut mir leid.«
Sie warf Dave einen Blick zu. »Lass uns gehen.«
Zusammen gingen sie weiter.
»Ein paar Dummköpfe«, murmelte sie.
»Na ja, sie haben ganz schön was abgekriegt für den Ärger, den sie veranstaltet haben.«
»Ich denke, es hat diesem Wayne-Jungen gefallen. Er hat dem Mädchen das Top einfach heruntergerissen. Wahrscheinlich hat er sie auch noch begrapscht.«
»Zwei gegen einen, und sie waren größer als er.«
Joan lächelte. »Du bist auf seiner Seite?«
»Er musste sich verteidigen. Auch, wenn es Mädchen waren. Manche können ziemlich hart sein.«
»Ja? Glaubst du wirklich?«
»Eine kenne ich mit Sicherheit.«
»Sie ist größer als du. Aber du hast die hübscheren Beine.«
Dave blickte hinunter, um einen Vergleich anzustellen.
»Ich denke, das ist unentschieden.«
Sie tätschelte seinen Po.
»Vorsicht, Partner. Tu das nicht.«
»Hab mich vergessen.«
»Nicht, dass ich es nicht zu schätzen wüsste. Wenn wir erst bei mir zu Hause sind, kannst du tun, was dein Herz begehrt.«
»Wann soll ich vorbeikommen?«
»Wie wär’s um sechs?«
»Wie wär’s um sieben? Ich muss noch baden und mir meine Verkleidung zusammensuchen.«
Die Verkleidung. Sie hatten seit dem frühen Morgen nicht mehr über den Plan gesprochen. Dave hatte gehofft, die Idee würde sich in Luft auflösen, aber irgendwie wusste er die ganze Zeit, dass dazu keine große Chance bestand. Wenn Joan sich einmal zu etwas entschlossen hatte …
Du würdest es nicht anders wollen, sagte er sich. Was, wenn sie froh wäre, Gloria los zu sein? Wenn sie nur sagen würde, das Miststück hat bekommen, was sie verdiente, es ist nicht unsere Angelegenheit, vergiss sie und lass uns lieber feiern? Du würdest sie für ein herzloses Biest halten.
Es ist ihr Herz, das sie dazu treibt.
Das sie ein solches Risiko eingehen lässt.
Sie will ganz bestimmt nicht mit mir hierherkommen, wenn Funland geschlossen ist. Sie hat wahrscheinlich mehr Angst davor als ich. Aber sie wird nicht kneifen. Herz und Mut.
»Wir sollten kugelsichere Westen tragen«, sagte er.
Joan zog eine amüsierte Grimasse. »Wer wird denn auf uns schießen?«
»Ich meine das ernst.«
»Ich auch. Diese Dinger verderben meine Verkleidung, und wir haben keinen Grund, anzunehmen, dass die Troll jäger auf uns schießen werden.«
»Ich wette, sie haben zumindest Messer dabei. Und ich will mir nicht schon wieder eine Klinge einfangen.«
Sie sah ihm in die Augen. Und nickte. »Da hast du auch wieder recht. Also gut, wir nehmen die Westen.«
»Und was brauchen wir sonst noch?«
»Eine Decke, einen Picknickkorb …«
»Kein Kofferradio. Es könnte die intime Stimmung stören. Aber hast du dir schon überlegt, was du anziehen wirst?«
»Außer der kugelsicheren Weste? Ich weiß es noch nicht.«
»Hast du keinen Kleiderschrank voll dreckiger Lumpen?«
»Vielleicht sollten wir eine Pennerin überfallen.«
»Ich könnte bei Gloria vorbeifahren und ihr Zeug für dich holen.«
Der fröhliche, schelmische Ausdruck verschwand aus ihrem Gesicht. »Das würde sowieso nicht passen.«
»Die Strumpfhosen könnten ein bisschen knapp sein …«
»Himmel, ich werde nicht Glorias Strumpfhosen anziehen. Oder irgendwas anderes von ihren Klamotten. Es sind ihre. Und sie sind von dem Schwein angefasst worden, das sie … ihr ausgezogen hat.«
Joans Worte zwangen Dave Bilder von Gloria auf, wie sie auf dem Rücken lag, um sich schlug und schrie, während grobe Hände ihr die Kleider vom Leib rissen.
»Außerdem«, sagte Joan, »könnten ihre Sachen Beweisstücke
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