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Die Gang: Roman (German Edition)

Die Gang: Roman (German Edition)

Titel: Die Gang: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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die Nacht?«
    »Wir könnten ihm ja unser Zimmer anbieten, wo wir doch jetzt nicht da sind.«
    Sie gab ihm einen Klaps. »Man sollte keine Witze über so was machen. Ich finde es schrecklich. Ich wünschte, wir könnten etwas für ihn tun.«
    »Ich habe meine Brieftasche nicht dabei. Und die Decke gehört uns nicht. Du könntest ihm deine Klamotten geben. Das würde mir gefallen.«
    »Geiler Bock«, sagte sie und gab ihm noch einen Klaps. Sie überquerten die Straße und gingen am Parkplatz von Funland entlang. Ein paar Autos standen immer noch dort. Baxter fragte sich, ob in einigen vielleicht gerade ein paar Kids bumsten. So spät? Unwahrscheinlich. Selbst in seiner besten Zeit war er nie länger als bis zwei Uhr weg gewesen, um auf irgendeinem Rücksitz herumzuvögeln. Kein Mensch ist um halb vier hier draußen.
    Nur wir. Und der schnarchende Penner. Vielleicht ein paar Polizisten auf Streife.
    Nett, wenn wir von den Polizisten erwischt würden.
    Aber wir tun nichts Verbotenes, versuchte er sich zu beruhigen. Es fühlte sich nur so an, um diese Zeit hier herumzulaufen.
    »Wir bewegen uns auf der falschen Seite von Mitternacht«, sagte er.
    »Hm?«
    »Ich habe nur laut gedacht«, sagte er. »Es kommt mir irgendwie illegal vor, was wir tun.«
    Sie überquerten den Ocean Front Drive, stiegen die Treppe hoch und traten in den Schatten unter dem Torbogen von Funland. Trotz der Decke und trotz Kims Hand fror Baxter wieder, als sie ins Mondlicht hinaustraten. Er sah sich auf der Promenade um.
    »Was ist los?«, fragte Kim.
    »Ich hoffe, wir sind hier sicher.«
    Sie drückte ihn an sich. »Hör doch auf zu grübeln.«
    Am Ende der Promenade blieben sie stehen. »Ist das nicht toll?«, fragte sie.
    Baxter kam es nicht so überwältigend vor. Der vertraute Strand, wo er in der Sonne herumgelegen, Kim mit Sonnenöl eingerieben und auf den Pazifik hinausgeblickt hatte, war verschwunden. Der Strand wirkte kalt und verlassen, wie eine Wüste an der Küste eines fremden Meeres.
    Er wollte plötzlich überhaupt nicht dorthin.
    »Ich bin mir nicht mehr so sicher, ob ich das will«, sagte er.
    »Oh, wirklich.« Kim zog ihre Hand aus seiner Hose und drehte sich zu ihm hin. Sie öffnete ihre Seite der Decke, hielt sie an der Schulter fest, zog das Sweatshirt hoch über ihre Brüste und lehnte sich an ihn. Sie zog auch sein Sweatshirt nach oben. Er spürte ihre warme glatte Haut. Ihre Hand schlüpfte in seine Hose und streichelte ihn.
    »Warum gehen wir nicht wieder ins Motel zurück?«, flüsterte er.
    »Warum?«
    »Hier gefällt es mir nicht.«
    »Es fühlt sich aber ganz anders an.«
    Er wand sich.
    Während sie ihn streichelte, starrte er an ihrem Kopf vorbei. Die Planken der Promenade sahen im Mondlicht wie gebleichte Knochen aus. Die Schatten waren vielleicht gar nicht leer. Man konnte sich dort verstecken.
    Ich entwickle wirklich einen Verfolgungswahn, sagte er sich.
    Und er spürte, wie seine Hose auf die Knöchel hinunterfiel. Der Wind traf auf seine nackte Haut.
    »Wups«, sagte Kim.
    Er beugte sich nach vorn. Als er nach seiner Hose griff, zog Kim die Decke von ihm weg und wirbelte damit die Stufen zum Strand hinunter.
    »Verdammt, Kim!«
    Sie tanzte über den Sand, drehte sich und schwang die Decke über ihrem Kopf wie eine Fahne.
    Baxter zog seine Taillenschnur fest und knotete sie zu. Er ging die Treppe hinunter. Langsam. Er beobachtete Kim, wie sie herumsprang. Als er die Betontreppe verließ, war der Sand weich und leise unter seinen Schuhen. Er gab unter Baxters Füßen nach, als er auf Kim zuging. Er wollte zu ihr hinlaufen und sie einfangen und in die Sicher heit zurücktragen. Aber wenn er sich schnell bewegte, würde sie lachend davonlaufen.
    Sie blieb stehen. »Komm her«, sagte er.
    Sie lächelte und wickelte die Decke um ihre Schulter. »Was gibst du mir?«
    »Einen Kuss.«
    »Und was noch?«
    »Komm, komm jetzt. Ich hab das wirklich ernst gemeint. Von der Gegend hier wird mir ganz anders.«
    »Mir gefällt es hier.«
    Er sprang auf sie zu.
    Kim wich zur Seite aus. Er erwischte ein Stück von der Decke, aber sie entkam ihm. Und lachte, genau wie er sich das vorgestellt hatte. Sie lief am Strand entlang, wirbelte unter ihren Füßen Sand auf und bewegte sich langsam auf die dunklen Schatten unter der Promenade zu. Baxter verfolgte sie, konnte aber wegen der Decke nicht so schnell rennen. Er wickelte sie im Laufen zusammen. Nachdem er die Decke unter den Arm geklemmt hatte, begann er, Kim einzuholen. Aber sie war

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