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Die Gartenparty

Die Gartenparty

Titel: Die Gartenparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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werde!«
    »Das werden Sie alles in der Abendzeitung lesen können. Es hat zwei Todesfälle gegeben, und wenigstens einer davon ist Mord. Meine Aufgabe ist es, über die Menschen, die die Verstorbenen gekannt haben, Erkundigungen einzuziehen. Dr. Richmond war mit ihnen befreundet. Mit beruflichen Dingen hat dies nichts zu tun.« Masters lächelte. »Nun, Miss Morrow?«
    Langsam sagte die Schwester: »Ich verstehe.«
    »Dürfte ich Sie dann bitten, beim Personal der Nachtwache herumzufragen, ob jemand Dr. Richmond zwischen dem Betreten des Zimmers und dem Zeitpunkt, da Sie ihn gerufen haben, das Zimmer hat verlassen sehen?«
    Sie blieb stumm. Dann sagte sie: »Also gut, Leutnant Masters.« Sie erhob sich. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen…«
    »Vielen Dank. Benachrichtigen Sie mich, wenn Sie etwas hören.«
    Masters ging rasch. Ein zäher Brocken, dachte er. Von Natur verschlossen, was die Angelegenheiten der Ärzte betraf, mit denen sie arbeitete, doch zweifellos gewissenhaft und mit einem strengen Moralkodex, der, falls nötig, auch an berufliche Tabus rühren würde. Er zweifelte nicht daran, daß sie ihn benachrichtigen würde, falls sie etwas hörte.
    Er fuhr hinüber ins Präsidium und setzte sich an seinen Schreibtisch. Der Bericht des Coroners, weitergeleitet vom Polizeiarzt, der die Autopsie vorgenommen hatte, legte den Zeitpunkt von Lila Connors Tod zwischen Mitternacht und Sonntag drei Uhr morgens fest. Larry Connors Tod, nahm man an, war beträchtlich später eingetreten, Sonntag früh, zwischen fünf und acht Uhr. Beim Lesen des Berichtes entstand unbedingt der Eindruck, als habe man es mit einem Gattenmörder zu tun, der sich nicht recht entschließen konnte, Selbstmord zu begehen. Hatte er tatsächlich noch so lange, nachdem er Lila erstochen hatte, allein in seinem Büro gehockt und versucht, den Mut zum Selbstmord zu finden? Reumütig vor den Trümmern seines Lebens stehend? Möglich. Ein Mensch, der sich umbringen will, hat’s vermutlich nicht so eilig damit.
    Masters überlegte, ob das nicht hieß, einem Toten Übles nachreden. Doch schließlich hatte von Anfang an ziemlich festgestanden, daß Larry Connor zuerst seine Frau und dann sich selbst getötet hatte. Alle Indizien wiesen darauf hin, und die Autopsien unterstützten diese Theorie. Und was hatte andererseits er, Masters, dagegenzusetzen? Eine äußerst wackelige Theorie, von keinem Beweis erhärtet. Zwei abgeschaltete Klimaanlagen. Einen verschwundenen Hintertürschlüssel – der ebensogut verlegt oder verlorengegangen sein konnte. Es war nichts als ein verrückter Seitensprung seiner Gedanken, der ihn veranlaßt hatte, darüber nachzudenken, ob nicht zuerst Larry Connor in seinem Büro von einem Unbekannten umgebracht worden war, der sich dann anschließend mit Larrys Schlüssel ins Connorsche Haus geschlichen und Lila Connor umgebracht hatte.
    Masters saß hinter seinem Schreibtisch und lutschte am Daumen. Seine Augen starrten blicklos ins Leere.
    Wenn jemand tatsächlich die Gegebenheiten derart manipuliert hatte, daß die medizinischen Sachverständigen zu dem Urteil kommen mußten, Larry Connor sei wesentlich später als Lila Connor gestorben, während er nach Masters’ Theorie in Wirklichkeit eher gestorben war, so hatte dieser Jemand zweierlei tun müssen: Er hatte den organischen Zerfall von Lilas Leiche beschleunigen und den von Larrys verzögern müssen. Die Auflösung des Körpers der Frau beschleunigen, hieß die Klimaanlage im Connorschen Hause abschalten, die Auflösung des Körpers des Mannes verzögern hieß in seinem Büro die Klimaanlage einschalten. Doch um die Täuschung vollkommen zu machen, mußte der Mörder noch zwei weitere Dinge tun: Er mußte zum Connorschen Haus zurückkehren und die Klimaanlage wieder einschalten, damit, wenn Lilas Leiche gefunden wurde, es aussah, als sei die Klimaanläge vom Zeitpunkt des Todes an ununterbrochen eingeschaltet gewesen, und dann zu Larry Connors Büro zurückkehren und dort die Klimaanlage wieder abschalten, damit, wenn Connor gefunden wurde, es so aussah, als sei die Klimaanlage vom Zeitpunkt des Todes an ununterbrochen abgeschaltet gewesen.
    Von diesen – falschen – Voraussetzungen ausgehend, mußten die Schlüsse der medizinischen Sachverständigen falsch ausfallen. Die weitaus fortgeschrittenere Auflösung von Lilas Leiche mußte den Eindruck hervorrufen, daß sie viel länger tot war, als es tatsächlich der Fall war; die weniger fortgeschrittene Auflösung

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