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Die Gartenparty

Die Gartenparty

Titel: Die Gartenparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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Verhalten Jack gegenüber bemerkt.«
    »Und Vera?«
    »Jack hat zwar nichts davon gesagt, aber ich nehme an, sie wußte Bescheid. Vera ist ja nicht dumm. Es ist bestimmt nicht leicht, sie auf die Dauer an der Nase herumzuführen, und ich kann mir vorstellen, daß das nicht das erstemal war, daß Jack fremd ging.«
    »Mußt du dich unbedingt so ekelhaft ausdrücken?« fragte Nancy geistesabwesend, denn ihre Gedanken beschäftigten sich bereits wieder mit dem Problem. »Wenn Vera etwas wußte, hat sie sich jedenfalls nichts anmerken lassen. Sie war immer sehr liebenswürdig zu Lila – so liebenswürdig, daß noch nicht einmal ich Verdacht geschöpft habe. Sie war liebenswürdig zu ihr und hat sie doch nicht ausstehen können.«
    »Ja, Vera ist wirklich eine bewundernswerte Frau. Selbst wenn sie alles über Jack und Lila gewußt hätte, sie wäre imstande gewesen und hätte sich damit abgefunden – nachdem Jack Schluß gemacht hatte, natürlich.«
    »So kommen wir nicht weiter«, stellte Nancy fest. »David, weißt du, wer mir nicht aus dem Sinn gehen will? Ich meine, als potentieller Mörder?«
    »Ich?«
    »Außer dir.«
    »Ich gebe auf.«
    »Stanley.«
    »Stanley?«
    »Ja, Stanley.«
    »Aber das ist doch absolut idiotisch!«
    »So, ist es das? Ich muß immer wieder daran denken, daß Stanley allein auf der Straße blieb, als ich ins Haus zurückging. Ich habe mich zufällig noch mal umgesehen, und da stand er da und starrte ganz seltsam hinauf zu Lilas erleuchtetem Fenster. Ich frage mich nur, inwieweit er Lilas Avancen ernst nahm. Sie hat ihn natürlich nur auf den Arm genommen, aber Stanley versteht nichts von Frauen. Außerdem ist er mimosenhaft empfindlich. Ich frage midi, wozu er fähig wäre, wenn man ihn in eine kompromittierende Lage gebracht und dann ausgelacht hätte.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Stanley jemals, und würde er noch so gereizt, mit einem Messer in der Hand Amok liefe.«
    »Wirklich nicht? Männer sind doch tatsächlich mit Blindheit geschlagen, was diese Dinge betrifft.«
    »Aber es war doch nicht nur Lila, die umgebracht wurde! Nach Masters’ Theorie ist Larry auch getötet worden. Willst du ernstlich behaupten, daß Stanley, nachdem er Lila in einem Wutanfall erstochen hat, noch fähig wäre, einen komplizierten Plan auszuarbeiten, wie er auch Larry töten und den Anschein erwecken könne, ein Mörder habe Selbstmord begangen? Selbst wenn Stanley in jener Nacht die Zeit gehabt hätte, seine Phantasie hätte niemals dazu ausgereicht. Nein, ich bin keineswegs davon überzeugt, daß Larry ermordet worden ist. Er hat sich selbst das Leben genommen; sämtliche Indizien deuten darauf hin.«
    »Ja, nicht wahr? Das wäre überaus zuvorkommend von ihm. Welch ein Zufall: Larry bringt sich genau im richtigen Moment um, damit ihm der Mord an Lila angehängt werden kann, die in Wirklichkeit von Stanley umgebracht wurde. Nein, David, komm mir nicht damit!«
    »Wir haben jetzt drei Theorien«, sagte David. »Mord und Selbstmord durch Larry; oder zwei Morde durch einen Unbekannten; oder einen Selbstmord und einen Mord durch Unbekannt. Und einmal abgesehen von Lichtern und Schlüsseln und Klimaanlagen und allem, was Masters daraus folgert, halte ich’s immer noch mit Theorie Numero eins. Die ist zwar scheußlich, aber einfach und logisch, und das genügt mir.«
    »Und das Licht in Lilas Zimmer?« fragte Nancy. »Jemand muß es doch ausgemacht haben, wenn die Birne nicht ausgebrannt ist.«
    »Vielleicht hat Stanley es ausgemacht.«
    »Übrigens, wenn man vom Teufel spricht… Da kommt Stanley.«
    Stanley Walters hatte die beiden seit geraumer Zeit von seinem Garten aus beobachtet. Jetzt überquerte er das Gäßchen und kam auf die Terrasse der Howells getrottet. Er machte einen nervösen, ängstlichen Eindruck und sah gar nicht aus wie ein kühl berechnender Mörder, und noch viel weniger wie die Hauptfigur eines blutigen Eifersuchtsdramas.
    »Hallo, Stanley«, sagte David.
    »Hallo, Stanley«, sagte Nancy. »Was macht Mae?«
    »Ach, Mae fühlt sich nicht wohl«, sagte Stanley. »Sie hat sich hingelegt. Kopfschmerzen.«
    »Oh, das tut mir leid«, sagte Nancy. »Möchtest du ein Bier, oder sonst etwas?«
    »Nein, danke.« Stanley nahm Platz, legte die Hände ineinander und betrachtete sie eingehend. Dann preßte er sie zwischen die Knie.
    »Ich… ich hätte gerne mit euch gesprochen. Ich meine, mir geht dauernd etwas im Kopf herum, das ich nicht loswerden kann.«
    »Runter damit von der Seele,

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