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Die Gassen von Marseille

Die Gassen von Marseille

Titel: Die Gassen von Marseille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilles Del Pappas
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Hand betastet sie seine Hoden, sie sind ganz weich, so weich … Die andere bewegt sie hin und her, versucht, sie der Lust des Jungen anzupassen … Als er in ihren Händen kommt, wird er feuerrot.
    Dabei sieht er noch schöner aus als sonst.
    Sie nimmt sich vor, beim nächsten Mal zu versuchen, ihn mit dem Mund zu befriedigen. Sie weiß von ihrer Freundin Maryse, dass die Männer das mögen. Die hübsche Brünette arbeitet am Hafen, und sie hat es schon einmal mit einem Fischer gemacht. Maryse ist sehr viel raffinierter als sie und viel freizügiger.
    Als Agostino schläft, berührt sie ihn und küsst seinen Penis, der jetzt ganz klein und weich ist. Er wacht nicht auf.
    Sie presst sich an ihn. Er stöhnt und drängt sich an sie.
     
    BEKANNTMACHUNG
    Infolge eines neuen Attentates wird die Polizeistunde wieder auf 20.00 Uhr zurückverlegt. Von dieser Uhrzeit an ist es strengstens verboten, sich ohne Sonderausweis auf der Straße aufzuhalten.
     
    Marseille, den 22. Januar 1943
    Der Kommandant von Marseille: Generalmajor Mylo
    Städtische Druckerei
     
    Leises Klopfen an der Tür weckt die beiden Verliebten. Verstohlenes Klopfen … Agostino steht auf und öffnet. Es ist Mario. Er kommt herein und setzt sich aufs Bett. Sehr müde schaut er das junge Mädchen an.
    »Schlechte Neuigkeiten …«
    Er dreht sich zu Agostino um.
    »Bimbo, mach mir einen Kaffee!«
    Während Agostino Kaffee kocht, greift Mario nach den Händen der jungen Frau. Überrascht weicht sie zurück, aber als sie seinen verzweifelten Blick erhascht, überlässt sie ihre zarten Hände seinen großen schwieligen Pranken.
    »Du musst jetzt stark sein, Ragazza. Deine Familie ist … verhaftet worden …«
    Sie sagt kein Wort, während diese Information in ihr Bewusstsein dringt. Agostino stellt brüsk die Kaffeemaschine hin und kommt zu ihr herüber, um sie in die Arme zu nehmen. Mario lässt einen Moment verstreichen, bevor er weiterspricht.
    »Sie haben das Viertel abgeriegelt. Überall werden Razzien durchgeführt. Bei der Oper, an sämtlichen Orten … Sie verhaften alle …«
    Er zögert.
    »Alle Juden …«
    Er verstummt, und die junge Frau bricht weinend in den Armen ihres Geliebten zusammen. Sie erkennt, dass die heldenhafte Vergangenheit ihres Vaters nicht ausgereicht hat, um sie zu beschützen. Und dass alle bei ihr zu Hause … Sie schluchzt.
    »Aber woher wissen Sie, dass meine Familie …«
    Mario kratzt sich unter der Mütze am Kopf.
    »Ich konnte mich heute Morgen ins Viertel schleichen … Das ganze Material ist noch auf der Baustelle … Ich habe die Gelegenheit genutzt, um bei deinen Eltern vorbeizuschauen. Alles war verschlossen. Da habe ich die Nachbarn gefragt, die Apotheker. Sie haben mir gesagt, dass die französischen Gendarmen ganz früh morgens gekommen sind und sie mitgenommen haben. Eure ganze Familie.«
    Er sagt nicht die Wahrheit … In Wirklichkeit hat er die Eltern des jungen Mädchens in der Nacht noch angetroffen … Auf der Straße herrschte ein unbeschreibliches Gedränge, die Menschen riefen durcheinander und versuchten zu erfahren, was vor sich ging. Ihre Mutter war vor Angst völlig außer sich …
    »Mein Gott, Albert«, wiederholte sie immer wieder, »ich werde die bonne Mère nicht mehr sehen … Wo sollen wir denn hin? Was sollen wir tun? Wir sind doch Juden! Meine Beine zittern so …«
    Der Vater hatte arglos versucht, sie zu beruhigen: »Mach dir keine Sorgen, Liebes. Uns kann nichts passieren! Wir sind anständige Leute!«
    Er deutete auf seine militärischen Auszeichnungen, die er an seine Sonntagsweste geheftet trug.
    »Außerdem war ich doch im Krieg … Wir sind Franzosen …«
    Aber heimlich hatte er Mario gebeten, sich um die nistonne zu kümmern.
    »Ich glaube nicht, dass wir Schwierigkeiten bekommen werden, verstehen Sie, aber im Moment ist es besser, dass sie in Sicherheit ist. Sie sagen, sie ist bei dem jungen Lehrling? Er macht einen guten Eindruck auf mich … Ist er ein anständiger Junge?«
    Mario beruhigt ihn, ja, Agostino ist ein guter Junge. Dann versucht er ihn zu überzeugen.
    »Und was ist mit Ihnen? Glauben Sie nicht, es wäre besser wegzugehen … Ich kann für heute Nacht vielleicht einen Passierschein für Sie besorgen. Aber Sie müssen sich beeilen.«
    Der ehemalige Kriegsheld unterbrach ihn.
    »Und was wird dann aus der Bar …? Ich habe keine Ersparnisse …«
    Und so waren sie geblieben, während sich das Netz zuzog.
    Als er heute Morgen zurückgegangen war, um sein Werkzeug zu

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