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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Anmaßung nachgesehen wird.« Er zwinkerte mich über seine Pfeife hinweg tatsächlich an. »Das ist dann ein Schwarzes Loch. Es ist schwarz, weil es keinerlei Strahlung abgeben kann.«
    »Und Hitschi-Raumschiffe?«, sagte ich. »Sie fliegen schneller als das Licht.«
    Albert grinste schief.
    »Da weiß ich nichts zu antworten, Robin, aber wir wissen nicht, um wie viel schneller sie fliegen als Licht. Vielleicht kann ein Hitschi aus einem Schwarzen Loch entkommen, wer weiß? Aber wir haben keine Hinweise darauf gefunden, dass es je einem von ihnen gelungen wäre.«
    Ich dachte kurz darüber nach.
    »Noch nicht«, sagte ich.
    »Hm, ja, Robin«, gab er zu. »Das Problem, schneller zu sein als das Licht, und das Problem, aus einem Schwarzen Loch zu entkommen, sind beide im Grund ein und dasselbe.« Er machte eine Pause. Eine lange Pause. Dann meinte er bedauernd: »Ich glaube, das ist praktisch alles, was wir im Augenblick an Sinnvollem zu dem Thema sagen können.«
    Ich stand auf und füllte mein Glas auf, während er ruhig sitzen blieb und geduldig seine Pfeife rauchte. Manchmal fiel es schwer, daran zu denken, dass da in Wahrheit gar nichts war, nichts als ein paar Interferenzmuster parallel gesteuerter Lichtstrahlen, hinter sich ein paar Tonnen Metall und Kunststoff.
    »Albert«, sagte ich, »erzähl mir etwas. Ihr Computer seid angeblich blitzschnell. Warum brauchst du manchmal so lange zu einer Antwort? Nur der Wirkung wegen?«
    »Tja, Bob, manchmal schon«, sagte er nach einer kurzen Pause. »Aber ich bin nicht sicher, ob Sie begreifen, wie schwer es für mich ist zu ›plaudern‹. Wenn Sie Informationen über, sagen wir, Schwarze Löcher haben wollen, kann ich die liefern. Sechs Millionen Bits in der Sekunde, wenn Sie wollen. Aber um sie in eine Form zu bringen, die Sie verstehen können, mehr noch, um sie in Gesprächsform zu bringen, wird mehr von mir verlangt als eine Speicherabtastung. Ich muss in Literatur und aufgezeichneten Gesprächen nach den richtigen Worten suchen. Ich muss Analogien und Vergleiche und Metaphern an Ihren eigenen Kenntnissen messen. Ich muss Einschränkungen beachten, die von Ihren festgelegten Normen für mein Verhalten gesetzt sind und die sich auf die ganze Art der jeweiligen Unterhaltung beziehen. Es ist nicht leicht, Robin.«
    »Du bist schlauer, als du aussiehst, Albert«, meinte ich.
    Er klopfte seine Pfeife aus und sah mich unter seinem zottigen weißen Haar an.
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Ihnen das zurückgebe, Bob?«
    Ich ließ ihn mit den Worten: »Du bist eine gute, alte Maschine, Albert« verschwinden und streckte mich auf dem Geleebett aus, mein Glas in der Hand. Wenigstens hatte er mich eine Weile von Essie abgelenkt, aber in mir wühlte unablässig eine Frage. Irgendwo, irgendwann hatte ich zu einem anderen Programm das Gleiche gesagt, und ich konnte mich nicht erinnern, wann das gewesen war.
    Harriet weckte mich und teilte mit, dass ein persönlicher Anruf von unserer Ärztin vorliege – nicht vom Programm, sondern von der echten, lebenden Frau Dr. Wilma Liederman, die ab und zu bei uns erschien, um sich zu vergewissern, dass die Maschinen alles richtig machten.
    »Robin«, sagte sie, »ich glaube, Essie ist außer Gefahr.«
    »Das ist … phantastisch!«, erwiderte ich und wünschte mir, dass ich mir Worte wie »phantastisch« für Gelegenheiten aufgespart hätte, bei denen ich sie ernst meinte. Jetzt wurde solch ein Wort dem, was ich empfand, nicht gerecht. Unser Programm hatte die Schaltungen der Mesa-Klinik natürlich schon angezapft. Wilma wusste über ihren Zustand ebenso viel wie der kleine Farbige, mit dem ich gesprochen hatte – und hatte selbstverständlich alles über Essies medizinische Vorgeschichte in die Datenspeicher der Klinik übermittelt. Wilma erbot sich, selbst mit dem Flugzeug zu kommen, wenn wir das wünschten. Ich erklärte ihr, das müsse sie wissen, und sie erwiderte, sie werde stattdessen eine Kollegin von ihr in Tucson bitten, Essie zu besuchen.
    »Aber gehen Sie heute Abend nicht zu ihr, Robin«, sagte sie. »Sprechen Sie am Telefon mit ihr, wenn Sie wollen – das empfehle ich –, aber ermüden Sie sie nicht. Bis morgen – nun, ich glaube, da wird sie kräftiger sein.«
    Ich rief also Essie an und sprach drei Minuten lang mit ihr – sie war halb betäubt, wusste aber, was vorging. Dann versank ich wieder in Schlaf, und gerade als ich einschlief, fiel mir ein, dass Albert »Bob« zu mir gesagt hatte.
    Es gab ein

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