Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
Vom Netzwerk:
der Galaxis!«
    Der Navigator wollte protestieren. Dann verstand er. Seine Muskeln zuckten, als er gehorchte. Das Bild auf dem Schirm flackerte. Die leicht verschwommene gelbe Linie verlängerte sich. Sie ging durch Regionen, in denen auf dem Schirm nichts anderes zu sehen war als purer schwarzer leerer Raum.
    Nicht ganz leer.
    Aus der Dunkelheit tauchte ein auf dem Schirm tiefblaues Objekt auf, das blasser wurde, dann gelb. Es war fünffach beflaggt. Jeder der Besatzungsmitglieder stieß ein Zischen aus, als es langsamer wurde und anhielt. Dann streckte sich die gelbe geodätische Linie, um es zu berühren.
    Die Hitschi sahen einander an. Keiner sprach ein Wort. Das Schiff, das den größten vorstellbaren Schaden anrichten konnte, war auf dem Weg zu dem Ort, wo der Schaden erfolgen sollte.

Das Hohe Pentagon ist nicht nur ein Satellit in geostationärer Umlaufbahn, sondern besteht aus fünf Satelliten. Ihre Orbits sind nicht identisch, sodass alle fünf dieser gepanzerten, stoßfesten Metallklumpen umeinander Walzer tanzen. Befindet Alpha sich auf der Außenbahn, ist Delta der Erde am nächsten. Dann kommt ein Wechselschritt, und Epsilon dreht sich ganz außen und Gamma vielleicht gerade innenbords. Dann – kurze Drehung, Wechselschritt eins, zwei, drei – eins, zwei drei, und so geht es weiter. Man könnte nun fragen, warum man es so gemacht hatte und nicht stattdessen einen einzigen großen Klotz in die Umlaufbahn setzte.
    Nun, die Antwort lautet: Fünf Satelliten sind fünfmal schwerer zu treffen als einer. Meiner Meinung nach kam es daher, dass der sowjetische Orbit-Tyuratam und der chinesische Kommandoposten Einzelstrukturen waren. Natürlich wollten die Vereinigten Staaten von Amerika zeigen, dass sie es besser konnten – zumindest anders. All das stammte noch aus der Zeit der Kriege. Man sagt, dass die Amerikaner damals das Neueste auf dem Gebiet der Verteidigung gehabt hätten. Ihre riesigen Laser waren angeblich imstande, feindliche Raketen aus fünfzigtausend Meilen Entfernung abzuschießen. Wahrscheinlich konnten sie das auch – als sie gebaut wurden – und vielleicht auch noch drei Monate länger, bis die anderen Herrschaften begannen, die gleichen Radarabwehrtricks anzuwenden. Dann hieß es für alle: Zurück zum Ausgangspunkt. Unglücklicherweise »gingen« auch alle hin, aber das ist eine andere Geschichte.
    Man wies uns in den Teil ein, in dem die Mannschaftsquartiere, die Verwaltung – und der Knast untergebracht wurden. Das war Gamma: Sechzigtausend Tonnen Metall und andere Materialien, etwa die Ausmaße der Großen Pyramide und auch ähnlich gebaut. Wir mussten sehr bald feststellen, dass wir trotz der Großzügigkeit General Manzbergens hier etwa so willkommen waren wie ein Furunkel. Zuerst ließen sie uns auf die Erlaubnis zum Entsiegeln warten. »Ich nehme an, dass sie in der Minute des Wahnsinns voll erwischt wurden«, spekulierte Essie und betrachtete den Bildschirm mit finsteren Blicken. Dort sah man nur die Metallflanke von Gamma.
    »Das ist keine Entschuldigung«, urteilte ich. Auch Albert gab seinen Senf dazu:
    »Sie wurden nicht so hart getroffen, wie es möglich gewesen wäre. Ich fürchte, ich habe zu viel vom Krieg gesehen. Ich mag solche Sachen nicht.« Er spielte mit seinem Zwei-Prozent-Knopf und benahm sich für ein Hologramm ziemlich nervös. Es stimmte voll und ganz, was er sagte. Als von den Terroristen vor einigen Wochen mit ihrem TPSE aus dem Weltraum allen ein Ding verpasst worden war, hatte die gesamte Station eine Minute lang verrückt gespielt. Buchstäblich eine Minute lang, nicht länger. Es war auch gut, dass es nicht länger gedauert hatte, weil in dieser einen Minute acht von elf Posten bemannt waren. Und diese Posten wurden nur besetzt, wenn man von ihnen aus einen Protonenstrahl auf Städte auf der Erde richten wollte. Und die Leute warteten nur darauf loszuballern.
    Aber das beunruhigte Essie gar nicht so sehr. »Albert«, bat sie. »Hör mit dem Blödsinn auf! Es macht mich nervös. In Wirklichkeit hast du nie einen Krieg gesehen. Du bist nur ein Programm!«
    Er verneigte sich. »Wie Sie wünschen, Mrs. Broadhead. Ich habe gerade die Nachricht bekommen, dass wir Erlaubnis haben, zu entsiegeln und den Satelliten zu betreten.«
    Wir betraten also den Satelliten. Essie warf noch einen forschenden Blick zurück auf das Programm, das wir zurückließen. Der Leutnant, der auf uns wartete, schien nicht sehr begeistert zu sein. Er fuhr mit dem Daumen über

Weitere Kostenlose Bücher