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Die Gauklerin von Buchhorn: Historischer Roman (German Edition)

Die Gauklerin von Buchhorn: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Gauklerin von Buchhorn: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Erwin
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sich gegen das dicke Holz der Tür. »Graf Udalrich?«
    »Lasst mich allein, verdammt!«, brüllte Udalrich von drinnen. »Raus!«
    »Aber Herr, ich …« Weiter kam Eckhard nicht, denn Wulfhard packte ihn an der Kutte und riss ihn zurück.
    Sein mageres Gesicht wirkte angespannt und fremd. Mit ein paar lauten Schritten entfernte er sich von der Tür, ehe er geräuschlos zurückschlich. »Da stimmt was nicht, das spüre ich«, flüsterte er.
    »Er ist wütend.«
    »Er hat Angst.« Wulfhard drückte sich gegen die Tür, die Eckhard nicht ganz geschlossen hatte, und spähte durch den Spalt. »Verdammt!«, wisperte er.
     
    Udalrich lehnte an der Wand. Sein Gesicht war grau, sein Atem ging stoßweise. »Bitte«, flehte er, während er die dunkelhaarige Frau nicht aus den Augen ließ, deren Messer gegen Wendelgards Kehle drückte. Ein feines Blutrinnsal hatte bereits den Weg über ihre helle Haut gefunden. »Wenn du Rache willst, räch dich an mir. Sie ist unschuldig!«
    »So wie mein Kind! Ich habe es verloren, wie meinen Mann und meine Heimat, als du geflohen bist, Sklave!« Während die letzte Farbe aus Udalrichs Gesicht wich, lachte sie auf. »Sklave!«, wiederholte sie. »Der Kreis schließt sich, da ich als Magd vor dir stehe. Aber ich habe den Dolch. Ein Kind für ein Kind, eine Liebe für eine Liebe. Rache und Gerechtigkeit! Du hättest schon im Wald von Konstanz sterben sollen.«
    Um Udalrichs Mund zuckte es verächtlich. »Dann hast du den armen Jungen in den Tod geschickt? Noch ein Tankmar, dem du dich um deiner Blutlust willen hingegeben hast?«
    Eine Sekunde lang stand tiefer Schmerz in Kunigundes Augen, aber sie verdrängte ihn rasch. »Er war mein Gefolgsmann«, sagte sie hart. »Er wusste, was seine Pflicht war. Aber das versteht ein Christensklave nicht!«
    Wendelgard stieß ein Wimmern aus.
    »Kinga, nein!« Udalrichs Blick tastete auf der Suche nach seinem Schwert durch den Raum.
    Kunigunde bemerkte es und lachte. »Warum nicht? Vielleicht lasse ich sie am Leben, wenn du dich selbst richtest. Bist du bereit, für sie in die Hölle zu gehen, Christ?«
    »Udalrich, bitte …« Das Messer ritzte erneut Wendelgards Haut und ließ sie verstummen. Nur ihre Augen flehten.
    Udalrichs Mund wurde hart. »Dein Mann war ein guter Mensch, aber du bist ein Ungeheuer.«
    »Du stirbst nicht für sie? Natürlich nicht! Ihr Christen kennt keine Ehre!«
    Wendelgard machte eine schwache Bewegung. »Und das sagst du, nachdem sich dieser Junge heute für dich geopfert hat? Es ist schlimm, dass Reinmar dir Gewalt angetan hat, aber …«
    Kunigundes Gelächter unterbrach sie. »Glaubst du wirklich, ich hätte zugelassen, dass einer der Schlächter meines Volkes mich anrührt? Und was Tankmar angeht, meinen Retter«, sie lachte schrill auf, »der hat doch damit geprahlt, wie er den fetten Stallmeister abgestochen hat. Er war dumm. Ein Werkzeug. Dreck.«
    Udalrich schloss die Augen, dann bückte er sich langsam nach dem Schwert. »Du hast gewonnen, Kinga«, sagte er müde.
    Das schwere Holz der Tür prallte krachend gegen die Wand. Kunigunde schrak zusammen und lockerte den Griff. Sofort grub Wendelgard ihre Zähne in die Hand ihrer Feindin. Kunigunde stieß einen Fluch aus und stach mit ihrem Messer nach der Gräfin, doch die Schneide verfing sich in den Falten des kostbaren Kleides. Ehe die Ungarin erneut zustoßen konnte, schleuderte Wulfhard Wendelgard in die Arme ihres Mannes und schlug Kunigunde die geballte Faust ins Gesicht. Knochen knirschten. Gleichzeitig packte er ihren rechten Arm, um ihr das Messer aus der Hand zu schlagen. »Das gehört mir!«
    Kunigundes dunkle Augen glühten. »Knecht!«, zischte sie und stach mit der Bewegung einer geübten Kämpferin nach seinem Hals. Geistesgegenwärtig brach Wulfhard ihren rechten Arm über sein Knie. Als sie mit einem gellenden Schrei das Messer fallen ließ, stieß er sie von sich und bückte sich nach der Waffe. Aus den Augenwinkeln sah er, dass sie mit der gesunden Linken nach Udalrichs Schwert griff. Er fuhr herum und rammte ihr den Dolch in den Hals. Lautlos sank sie zusammen, nur Wut und grenzenlose Enttäuschung standen in ihren Augen.
    Wendelgard schluchzte haltlos.
    »Kunigunde also. Die Raute für sie, die Kastration für Tankmar«, murmelte Eckhard schwach. »Eine Hand, aber zwei Mörder. Ich hätte …«
    »Nicht jetzt«, unterbrach Udalrich, während er seine Frau in den Armen wiegte. »Geht! Wartet in der Küche!«
    Nachdem Wulfhard und Eckhard das Zimmer

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