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Die Gauklerin von Buchhorn: Historischer Roman (German Edition)

Die Gauklerin von Buchhorn: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Gauklerin von Buchhorn: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Erwin
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jetzt habe ich auch noch diesen verdammten Burchard am Hals! Bringst du mir wenigstens gute Nachrichten? Sonst kannst du dich gleich wieder rausscheren!«
    Eckhard zeigte auf das Messer. »Ob es gute Nachrichten sind, weiß ich nicht, aber …«
    Salomo betrachtete die Waffe mit kurzsichtig zusammengekniffenen Augen. »Wir können wohl davon ausgehen, dass das diesem Verbrecher gehört hat.«
    Eckhard nickte. »Ja. Ich denke, der Attentäter hat es geworfen, und Graf Udalrich hat es gesehen, ohne zu wissen, was er gesehen hat. Das erklärt seine prompte Reaktion.«
    Salomo schnaubte zufrieden.
    Vorsichtig fuhr Eckhard fort: »Eine außergewöhnliche Arbeit, nicht?«
    Der Bischof hielt das Messer ein Stück weiter weg und blinzelte. »Ein Wurfmesser.«
    »Ja, aber es ist eher der Griff, der mich interessiert. Ich kann mich irren, aber ich denke, er ist aus Knochen, ein Tierknochen, mit Gold verziert. Eine kostbare Waffe.«
    Salomo gab den Versuch auf, die Einzelheiten zu erkennen. Er kniff sich in den Nasenrücken und legte das Messer weg. »Hm … was glaubst du, woher stammt es?«
    »Nicht aus dieser Gegend.«
    »Wie die Spielleute.«
    Eckhard sah überrascht auf. »Ja, richtig. Aber woher sollten Gaukler an so eine kostbare Waffe kommen? Und selbst wenn sie sie gestohlen hätten«, er lächelte schief, »würden sie so ein Stück nicht eher zu Geld machen, als es einem König hinterherzuwerfen?«
    Salomo schmunzelte. »Da könntest du recht haben. Also, was denkst du? Ich sehe doch genau, dass dir etwas im Kopf herumgeht. Heraus damit!«
    Eckhard wich dem Blick des Bischofs aus. »Ungarn«, sagte er schließlich. »Ich glaube, das ist eine ungarische Waffe.« Er zögerte. »Udalrichs Schwert hat einen ähnlichen Griff.«
    Salomo ließ ein Stöhnen hören.
    Eckhard hob beschwichtigend die Hände. »Jeder, der einmal in Kontakt mit den Ungarn gekommen ist, kann so ein Messer besitzen. Das muss auch dem König klar sein.«
    Der Bischof schien ihn gar nicht zu hören. Er kaute auf seiner Unterlippe. »Kein Wort zu Udalrich! Oder zum König!«
    Eckhard hob die Augenbrauen.
    »Ich muss erst selbst mit dem Grafen sprechen. Er muss seine Haltung ändern, was die Ungarn angeht, aber wenn der König ihm in dieser Situation zusetzt, steigert er sich nur weiter in seinen Trotz. Außerdem habe ich gehört, dass es Wendelgard nicht gut geht.« Er stieß ein Knurren aus. »Hätten sie mit der Zeugung ihres nächsten Sohnes nicht warten können, bis die Ärmste wieder bei Kräften ist?«
    »Ich glaube nicht, dass der Akt der Zeugung im Vordergrund stand«, bemerkte Eckhard trocken.
    Salomo starrte ihn an, dann brach er in schallendes Gelächter aus. »Ich bin froh, dass du deinen Realismus nicht ganz verloren hast, mein Lieber. Wir sind uns demzufolge einig. Strengstes Stillschweigen, bis ich etwas anderes anordne. Warte noch, am besten nimmst du das Messer mit. Wer weiß, welche Neugierigen sich in dieses Zimmer verirren könnten.«
    Eckhard machte eine rasche Bewegung. »Ihr denkt …«
    »Gar nichts. Ich denke gar nichts! Und nun geh!«

III
    »He, fühlsch dich wohl bei de Ratte, du miese Sau?«
    Wulfhard presste die Zähne aufeinander und schwieg.
    »Was frisst’n so ’ne Ratte? Alten Fisch?«, grölte ein anderer.
    Das Gelächter der Buchhorner antwortete ihm.
    »Jedenfalls stinkt er so!«
    Wulfhard drehte den Kopf, so gut er konnte, und spähte durch die Ritzen der Bretterwand. Er glaubte, den Schein von Fackeln zu erkennen.
    Plötzlich rüttelte jemand an der schweren Tür des Lagerhauses, in das sie ihn vor drei oder vier Tagen gesperrt hatten. »Bring mal a Axt!«
    Wulfhard warf sich mit aller Macht nach vorn und riss an seinen Fesseln. »Schlagt nur die Tür ein! Los, worauf wartet ihr?« Er wünschte, seine Stimme hätte weniger brüchig geklungen, aber er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal zu trinken bekommen hatte.
    »Lasst gut sein, Leute!«, rief draußen eine jugendlich klingende Stimme.
    Das Rütteln hörte auf.
    Wulfhard ließ sich gegen die Wand sinken und tastete mit der Zunge über die aufgesprungenen Lippen. Der Schmerz in seinen Gelenken verebbte zu einem dumpfen Pochen.
    »Hasch Angst vor morge?«, rief der erste Trunkenbold. »Na, sag schon!“
    Wulfhard fühlte, wie rohe Wut jede Vorsicht beiseite spülte. »Wieso? Habt ihr endlich einen Mann gefunden, der mehr Mumm hat als ihr? Falls nicht, ist mir nicht bange vor morgen.« Er lachte heiser. »Das traut sich keiner von euch! Meine

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