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Die Geächteten

Die Geächteten

Titel: Die Geächteten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hillary Jordan
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Schachteln ab, und sein Gesicht kam zum Vorschein. »Danke, Brenda«, sagte er. Dann sah er Hannah. »Oh, Hannah, hallo!«
    Sein Lächeln war unbefangen und zeugte davon, dass er angenehm überrascht war. Freundlich. Hannahs Stimmung sank in den Keller. »Hallo, Pastor Dale!«
    »Pastor«, sagte Mrs. Bunten beinahe gackernd, als sie Hannah die Schachteln reichte und ihm die letzten abnahm, »Sie wissen doch, dass Sie das nicht allein tragen sollen. Mrs. Dale wird mit uns allen böse sein, wenn Ihr Rücken Ihnen wieder Probleme bereitet.«
    »Alyssa macht sich zu viele Sorgen.«
    Mrs. Dale. Alyssa . Hannah wandte sich ab und stellte die Schachteln ab. Seine Frau.
    »Was macht Ihr Vater?«, fragte er.
    »Paps geht es gut. Er arbeitet wieder. Auf seinem linken Auge sieht er noch ein bisschen verschwommen, aber wir hoffen, dass es im Laufe der Zeit heilen wird.« Er fühlte es nicht .
    »Ich bete darum, dass es heilt. Bitte richten Sie ihm und Ihrer Mutter meine besten Wünsche aus.«
    »Das werde ich.« Er fühlte es nicht, und das war wohl auch das Beste .
    Er fragte danach, wie Hannah hier zurechtkomme, und sie sagte, dass ihr die Arbeit sehr gefalle. Er erkundigte sich nach Becca und ließ seine Glückwünsche zur Hochzeit ausrichten. Mrs. Bunten warf ein, es sei erstaunlich, dass er niemals den Namen eines Menschen vergesse, mit dem er gebetet habe. Er protestierte, weil sie ständig übertreiben würde, was seine Tugenden betreffe. Hannah antwortete angemessen. Sie fühlte sich wie betäubt und töricht.
    Aidans Assistent unterbrach das Gespräch. Er erinnerte ihn an das Meeting mit dem Kongressabgeordneten Drabyak um vier Uhr. Aidan schlug sich reuevoll gegen die Stirn, sagte, es sei wohl besser, wenn er sich jetzt auf den Weg machen würde, hieß Hannah noch einmal willkommen und entschuldigte sich.
    An der Tür drehte er sich um. »Brenda, ich habe vergessen, Ihnen zu sagen, dass im Lastwagen noch mehr Spielzeug ist. Es muss bis morgen eingepackt werden. Ich nehme es um drei mit zum Heim.«
    »Wir werden uns darum kümmern, Pastor«, sagte Mrs. Bunten.
    Aidan wandte sich Hannah zu. »Haben Sie Lust mitzukommen? Zum Heim? Es ist einfach wunderschön zu sehen, wie die Augen der Kinder leuchten.«
    Ein Held, der nur ein freundliches Interesse und Lust daran hatte, die Kinder zu sehen. Vielleicht hatte er ihren Namen gar nicht nach vorn gesetzt, nicht einmal aus lauter Freundlichkeit. Vielleicht war es Gottes Wille, dass sie hier war, eine Buße für ihr Verlangen. Sie sah sein Gesicht und hörte seine Stimme und wusste, dass er niemals ihr gehören würde.
    »Ich würde sehr gern mitkommen«, antwortete sie.
    Und so begann er, ihr langer, qualvoller Paarungstanz, auch wenn er eigentlich schon Monate zuvor begonnen hatte. Sie lebte in einer Art stillem Verlangen, unterbrochen von heftigen Schuldgefühlen und der Furcht davor, dass irgendjemand etwas bemerken könnte. Aidan behandelte sie, wie er jeden anderen behandelte, mit der professionellen Sanftmut eines Pastors.
    Hannah arbeitete bereits sechs Wochen für die Kirche, als Alyssa mit Aidan ins Büro kam. Sie hielt kurz inne, als sie Hannah sah, und Hannah erkannte sofort, dass er ihr nichts davon erzählt hatte. Weil es zu unwichtig war, um es zu erzählen oder …?
    »Hallo, Mrs. Dale!«
    »Hallo«, antwortete Alyssa. »Becca, stimmt’s?«
    Hannah spürte, dass dieses Nichtwissen nur gespielt war, und sagte: »Das ist meine Schwester. Ich bin Hannah.«
    »Hannah hat schon vor Weihnachten hier angefangen«, sagte Aidan. »Sie macht ihren Job fantastisch.«
    Die Bemerkung klang gezwungen und irgendwie peinlich. Hannahs Herz machte einen Sprung.
    »Sicher macht sie das, Liebling«, sagte Alyssa. Sie schlang ihren Arm um Aidans Taille und warf Hannah ein frostiges Lächeln zu. »Mein Mann bringt jeden Menschen dazu, hart zu arbeiten. Denn keiner will ihn enttäuschen.«
    Aidan fühlte sich ganz offensichtlich nicht wohl in seiner Haut, und Hannah war sich fast sicher, dass Alyssa ihm absichtlich dieses Kompliment gemacht hatte, denn sie wusste ganz genau, wie unangenehm es Aidan war, wenn man ihn in den Himmel lobte. Möglicherweise war ihre Ehe doch nicht ganz so harmonisch, wie die anderen glaubten.
    »Oh, ich bin sicher, dass Hannah für Gott und die Welt einen guten Job machen würde«, sagte er.
    »Gut«, erwiderte Alyssa, »dann wollen wir sie nicht länger von der Arbeit abhalten.«
    Die Dales bekamen, wofür sie gekommen waren – die Schlüssel für einen

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