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Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Bescheid aus drei Gründen nicht angefochten. Erstens: Du bist alt genug, um zu wissen, was du willst. Wenn du hättest zurückkommen wollen, dann hättest du es auch getan; wenn nicht, hätten irgendwelche gerichtlichen Entscheide dich auch nicht dazu gebracht. Zweitens: Wenn irgend etwas dazu geeignet gewesen wäre, unsere Beziehung für immer zu vergiften, dann wäre es ein Gerangel vor Gericht gewesen, bei dem die beiden einzigen Rechtsanwälte Novos – der eine in meinem, der andere in deinem Namen – aufeinander eingedroschen hätten. Beide hätten ihr Bestes gegeben, um den Klienten des anderen als wahres Monstrum hinzustellen. Und drittens: Ich wollte nichts unternehmen, ohne zumindest vorher mit dir gesprochen zu haben. Ich wollte ganz einfach nicht überstürzt handeln. Aber du hattest dich ja in der Zwischenzeit irgendwo in die Büsche geschlagen und warst unauffindbar …« Er zuckte die Achseln.
    »Armer Fergus! Ich war wirklich abscheulich zu dir, und das tut mir schrecklich leid.« Sie drückte seine Hand. »Wenn ich es nur irgendwie wiedergutmachen könnte … Ich hatte bestimmt niemals die Absicht, dich zu einem sexuellen Krüppel zu machen.«
    »Mach dir über meinen Sexualtrieb keine Gedanken. Er ist völlig normal; das Problem war bloß, dass du mir zuviel im Kopf rumspuktest. Ich hatte schon angefangen, über dich hinwegzukommen, da tauchtest du auf Zora auf.«
    Sie seufzte. »Ich muss sagen, es gefällt mir, dein ausschließliches Sexualobjekt zu sein, und ich finde dich ja auch toll. Warum können wir dann nicht miteinander auskommen? Wenn ich nur …« Sie verstummte. Nach kurzem Schweigen fragte sie: »Warum hast du dich nicht an Qa’di rangemacht?«
    »Weil es mir peinlich gewesen wäre, sie erst hochzubringen und dann nichts zustande zu kriegen.«
    »Was, du und nichts zustande kriegen?«
    »Darling, ich glaube, du begreifst nicht. Wenn du ein Loch in mein männliches Ego piekst, wie du es oft genug tust mit deiner rasiermesserscharfen Zunge, dann lässt du damit auch aus anderen Ehingen die Luft raus. Erinnere dich doch, wie es war, wenn wir uns, als wir verheiratet waren, stritten und du mich anschnauztest, wie ich dann oft eine Woche oder mehr keinerlei Anstalten machte, dich ins Bett zu kriegen. Das lag nicht etwa daran, dass ich geschmollt hätte; ich war ganz schlicht und einfach physisch nicht in der Lage.«
    »Du Ärmster! Ich hatte keine Ahnung, dass dein kleines Ego so empfindlich war. Ich dachte immer, du wolltest mich mit Liebesentzug bestrafen. Du wirktest auf mich so cool, so vernünftig und kontrolliert, dass ich dachte, du würdest über so was völlig drüberstehen und solche kleinen, nichtigen Emotionen gar nicht erst an dich ranlassen.«
    »Das ist meine Fassade. Ich gebe es nicht gern zu, aber darunter bin ich ein durchaus verletzlicher Mensch. Nach der Vizman-Episode war ich tagelang down, bis die Piraten kamen und ich mir über was anderes den Kopf zerbrechen musste als mein Selbstmitleid.«
    »Du hast dich aber nicht so verhalten, als wärst du wer weiß wie depressiv.«
    »In meinem Gewerbe kann man sich das nicht leisten. The Show must go on. Das ist eine wichtige Maxime, die ich in meinem Job als Reiseführer gelernt habe.«
    »Aber warst du nicht wütend, als ich dich ins Wasser geschmissen habe? Da hättest du doch wirklich ein Recht dazu gehabt.«
    »Nicht lange. Ich werde genauso sauer wie jeder andere auch, wenn mir jemand übel mitspielt. Aber sobald meine Wut dann wieder einigermaßen verraucht ist, sag ich mir: Nimm’s nicht so tragisch, Fergus! Diese Person hat nur das getan, wozu sie durch Vererbung und Umwelt programmiert war. Ich habe genauso viel Schuld daran wie sie, weil ich sie nicht besser verstanden habe.«
    »Ich wünschte, ich hätte deine gottähnliche Abgeklärtheit. Bis zu dem Tag, als wir in Majbur ankamen, hatte ich solche Gewissensbisse und Schuldgefühle wegen dem, was ich dir in Ghulinde angetan habe, dass ich mir fast gewünscht hätte, du würdest mich schlagen oder vergewaltigen oder mich sonst wie bestrafen.«
    »So was kann ich einfach nicht, Darling. Ich mag vielleicht ein Softie sein, aber ich könnte dir nie mit Absicht wehtun, selbst wenn du es verdient hättest.«
    »Ich wünschte, ich könnte zu dir genauso gut sein. Ende des Verhörs. Ich denke, die Party ist vorbei.«
    »He! Nicht so hastig, meine Liebe! Du hast mir meine Fragen noch nicht beantwortet.«
    »Okay; schieß los!«
    »Erzähl mir von dir und Foltz!«
    »Ach,

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