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Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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vergiss Warren Foltz! Er war ein kalter Fisch – absolut ichbezogen, ob im Bett oder sonst wo. Mehr gibt es über ihn nicht zu sagen.«
    »O doch! Komm, du hast es mir versprochen. Also erzähl mal, wie bist du mit dem Burschen überhaupt erst zusammengekommen?«
    »Ich war gerade aus Katai-Jhogorai zurückgekommen und stellte fest, dass ich vollkommen abgebrannt war. Hinzu kam, dass Richter Keshavachandra das endgültige Scheidungsurteil erlassen hatte, das ich in einem verrückten Moment beantragt hatte. Ich war völlig geknickt und heulte mich bei Juana Rincon aus, die mir von Foltz erzählte. Er stand auf dem Sprung zu seiner Expedition nach Chilihagh und brauchte noch einen Forschungsassistenten. Ich nichts wie hin. Er lud mich zu einem Drink in die Nova Yorque ein und hängte den Charmeur raus.«
    »Sagte er dir da schon, dass er – was von dir erwartete?«
    »O ja; er schlich gar nicht erst lange um den heißen Brei rum. Er sagte: ›Alicia, Sie können nicht erwarten, dass ein gesunder Mann wie ich monatelang mit einer schönen Frau auf engstem Raum zusammen ist und keine Annäherungsversuche macht. Deshalb sollten wir, um uns späteren Ärger zu ersparen, von vornherein für klare Verhältnisse sorgen. Entweder habe ich Bettrecht, oder wir lassen den Deal sterben.‹
    Weißt du, Fergus, ich höre es genauso gern wie jede andere Frau, wenn man mir sagt, ich sei schön. Aber genauso oft habe ich mir schon gewünscht, ich wäre als hässliches Entlein auf die Welt gekommen, damit ich in Ruhe meine Arbeit tun könnte, ohne auf Schritt und Tritt von zudringlichen Männern verfolgt zu werden.«
    »Aber wenn dich nie einer auch nur mit dem Hintern angucken würde, würde dir das auch nicht gefallen. Du hast Foltz’ Angebot also angenommen?«
    »Ja; das weißt du ja. Ich musste mich schnell entscheiden, und leider bin ich nicht sonderlich gut im schnellen Einschätzen von Leuten. Schon als ich ein paar Stunden mit ihm zusammen war, beschlich mich das Gefühl, dass ich mal wieder einen schrecklichen Fehler gemacht hatte. Aber da waren wir schon auf dem Weg nach Mishe, und mir blieb nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass meine Bedenken unbegründet waren. Aber diese Hoffnung erwies sich, wie du ja weißt, als trügerisch.«
    »Hat dir die Art eures Deals denn nicht zu denken gegeben? Du hättest dir doch an fünf Fingern abzählen können, mit was für einem Kerl du es da zu tun hattest.«
    »Nicht unbedingt. Solche Absprachen sind durchaus nichts Ungewöhnliches, und niemand denkt sich irgendwas dabei. Als Lucy McKay nach Ormazd ging, nahm sie sich einen hübschen jungen Fotografen mit, und jeder wusste, dass er nicht nur zum Fotografieren angestellt war.«
    »Hat sie ihm wenigstens Nachtzulage und Überstunden bezahlt?«
    »Das macht man doch anders, Dummchen. Jedenfalls hatte ich bis dahin solche Liebschaften immer vermieden, in erster Linie dadurch, dass ich immer allein auf meine Forschungsreisen ging.«
    »Arme Lish!« Es war das erste Mal seit Ghulinde, dass Reith diesen Kosenamen wieder benutzt hatte. »Wenn ich doch bloß dagewesen wäre! War er gut im Bett?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Nicht besser als ein Krishnaner. Alle drei Tage, wie ein Uhrwerk, pflegte er mich wachzurütteln und zu sagen: ›Komm, Mädel; ich hab jetzt Lust auf dich!‹ Dann ging es ruck, zuck, spritz, ächz und vielen Dank, Madame, und schon hockte er wieder über seinen Fossilien und Aufzeichnungen. Nicht die Spur von Zärtlichkeit. Er betrachtete Sex als eine lästige biologische Notwendigkeit, die man möglichst schnell hinter sich bringen muss. Einmal fragte ich ihn, wenn es ihm sowieso nur auf schnelle Entladung ankäme, wofür er mich dann überhaupt brauchte. Als ich ihm riet, er solle sich doch ein Loch in die Matratze bohren oder sich einen runterholen, scheuerte er mir eine. Das eine Mal entschuldigte er sich dann zwar noch, aber ich hätte gewarnt sein müssen.«
    »Wenn ich dieses Schwein je in die Finger kriege …«, knurrte Reith durch die Zähne. Nach einem Moment des Schweigens sagte er: »Du hast da eben eine Andeutung gemacht, der man entnehmen kann, dass Krishnaner auch nicht besonders gut sind.«
    »Nun, ich bin keine Fachfrau für das Sexualverhalten der Krishnaner …«
    »Ich auch nicht. Aber woher weißt du …«
    »Ihr Schniedel ist anatomisch anders aufgebaut als der menschliche; mit einer Art Stützknochen oder Knorpel, der verhindert, dass er schlaff wird. Aber dafür können sie nur wenige

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