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Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Evolution. Ich habe Kurde nämlich ehrlich gesagt überhaupt nicht gelesen; bloß einen Artikel über ihn in einer französischen Zeitschrift. Ich hab also bloß – wie sagt man – gebufft?«
    »Geblufft.«
    »Danke. Wir können uns bei Bákh für das aufziehende Gewitter bedanken, sonst hätte die Inquisition nämlich noch ein bisschen länger gedauert.«
    »Sollen wir dein Fossil aufladen und trotz des Regens aufbrechen?«
    »Ich wünschte, wir könnten sofort losziehen, aber ich halte das für unklug. Dieser Lehm wird, wenn er nass ist, extrem glitschig; und wenn wir unterwegs in einen Schauer geraten, könnten wir uns leicht verirren.«
    »He!« rief Reith. »Ich muss ja Alicia wieder losbinden. Sie wird mir zwar vor Wut am liebsten die Augen auskratzen wollen, aber bis morgen ist sie darüber wieder weg. Es geht übrigens los mit dem Regen. Ich habe gerade den ersten Tropfen auf die Nase gekriegt.«
    Die ersten dicken Tropfen fielen, als Reith die Anhöhe hinaufspähte, um sich zu vergewissern, ob die Bákhtiten endlich außer Sicht waren. Beruhigt drehte er sich um und ging mit schnellen Schritten zum größeren Zelt hinüber.
    »Hola!« rief in diesem Moment Marot. »Wir kriegen schon wieder Besuch. Es sind mehrere; sie kommen das Flussufer hoch. Ich meine, Foltz zu erkennen.«
    Reith fuhr herum. Foltz kam mit einer Gruppe von neun Krishnanern das nördliche Flussufer herauf galoppiert. Reith konnte ihre wippenden Sombreros und ihre wehenden gelben Regencapes erkennen, die offenbar aus einer Art Wachstuch waren.
    »Die sind auf Stunk aus«, murmelte Reith. »Verdammt! Alicia hatte recht; wir hätten diesen Dreckskerl töten sollen.«
    Als der Regen zu einem Schauer anschwoll, wechselten Doukh und Girej ein paar Worte, sprangen auf und rannten flussabwärts davon.
    Marot reichte Reith dessen Schwert. Gleichzeitig sagte er kopfschüttelnd: »Das ist völlig aussichtslos. Wir können nicht zu zweit gegen zehn kämpfen. Wir müssen realistisch sein.«
    »Aber ein paar von ihnen können wir mit ins Gras beißen lassen«, knirschte Reith. »Trau ihnen nicht, egal, was sie sagen. Die hätten natürlich am liebsten, wenn wir uns ohne Widerstand von ihnen abstechen ließen; töten werden sie uns so oder so.«
    Jetzt waren die Reiter heran. Dicht vor ihnen schwenkte die Reihe herum und umzingelte sie. Reith und Marot standen in der Mitte eines Ringes aus galoppierenden Ayas, von deren Hufen rostbraune Lehmklumpen aufspritzten.
    »Halt!« schrie Foltz. Die Krishnaner brachten ihre Ayas mit rutschenden Hufen zum Stehen.
    »Gebt ihr auf?« rief Foltz.
    »Nein!« rief Reith. Der Regen schüttete jetzt immer heftiger und lief in Sturzbächen von den Hutkrempen der Männer herab, so dass es aussah, als trügen sie Schleier vor den Gesichtern.
    Foltz gab ein Zeichen mit der Hand. Vier Krishnaner saßen ab und schnallten Armbrüste von ihren Sätteln los. Sie spannten sie und legten Bolzen ein. Dann richteten sie die Waffen auf Reith und Marot.
    »Ergebt euch!« bellte Foltz.
    Reith murmelte: »Halt mir den Rücken frei!« Er stürzte auf Foltz zu, das Schwert stoßbereit in der Rechten. Er war noch keine drei Schritte gelaufen, als ein Lasso schlangengleich durch die Luft schnellte und sich um seine Beine legte! Ein kurzer, kräftiger Ruck, und die Schlinge zog sich zu, und Reith flog der Länge nach in den Matsch. Sofort warfen sich mehrere Krishnaner auf ihn und überwältigten ihn, so sehr er auch zappelte und trat.
    »Fesselt sie!« befahl Foltz.
    Marot schrie empört auf, als auch er von einem Lasso zu Boden gerissen wurde. Reith wurde an Hand- und Fußgelenken zusammengeschnürt. Foltz stieg von seinem Reittier.
    »Meister Foltz!« schrie einer der Krishnaner, die abgesessen waren. »Kommt und seht Euch das an!«
    Reith drehte den Kopf so weit, dass er sich fast den Hals ausrenkte, und sah, dass der Krishnaner, der gerufen hatte, vor dem großen Zelt stand. Foltz eilte zu ihm. Einen Augenblick später kam er mit Alicia heraus, die sich die Arme massierte. Foltz zerrte Alicia zu der Stelle, wo Reith verschnürt am Boden lag, und versetzte ihm einen Tritt in die Rippen.
    »Dafür werde ich dich umbringen, Reith!« Er wandte sich zu Marot um. »Ich bin an deiner Ausgrabungsstelle vorbeigekommen, Aristide. Wenn du glaubst, ich lasse mir von dir meine Karriere mit falschen Schlüssen aus irgendwelchen verstreuten Knochen ruinieren, dann irrst du dich gewaltig!« Er drehte sich zu seinen Krishnanern um. »Besorgt mir einen

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