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Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Pack-Ayas. Es bedurfte schon der vereinten Kräfte von allen dreien, das klobige Ding in die richtige Lage zu schieben und zerren. Marot und Alicia hielten es im Gleichgewicht, während Reith nach einem passenden Strick suchte, um es am Packsattel zu befestigen. Plötzlich schüttelte der Aya sich, das Bündel entglitt ihnen und fiel krachend zu Boden, und sie mussten wieder von vorn anfangen.
    Als sie es endlich geschafft hatten, wischte sich Reith mit dem Unterarm über die schweiß- und matschverschmierte Stirn, atmete tief auf und sagte: »Können wir?«
    »Hokay. A bord!«
    Sie saßen auf und ritten die Anhöhe hinauf. Als sie sich dem Kamm näherten, ließ der Regen ein wenig nach, und Marot wandte sich ein letztes Mal um.
    »Seht mal, da unten!«
    Von der Anhöhe aus konnten sie eine Stelle am diesseitigen Flussufer einsehen, etwa hundert Meter stromabwärts von ihrem Camp. Dort stand eine Ansammlung von Menschen, teils zu Fuß, teils beritten. Ihre gelben Hüte und Regenumhänge hoben sich gut erkennbar gegen den dunklen graubraunen Lehmboden ab. Die Gestalten waren zu klein, um sich identifizieren zu lassen; aber Reith konnte erkennen“ dass vielleicht fünf oder sechs von ihnen mit gebundenen Händen dastanden. Diese waren umringt von den Adepten von Hochwürden Behorj, die sie mit ihren Waffen in Schach hielten. Im näheren Umkreis lagen ein paar Leichen.
    »Das ist das Ende von Monsieur Foltz’ Ausgrabungen«, sagte Marot in einem Ton grimmiger Befriedigung. »Kannst du erkennen, ob er noch unter den Lebenden ist, Fergus?«
    »Nicht von hier aus, zumal er wie ein Krishnaner gekleidet ist.«
     
    »Was in aller Welt ist da wohl passiert?« fragte Alicia, als sie weiterritten. »Es sieht so aus, als hätten Foltz’ Leute mit Behorjs Eskorte gekämpft, aber wieso? Es ergibt keinen Sinn.«
    »Es war Behorjs Eskorte«, bestätigte Reith. »Foltz’ Leute haben sie versehentlich für Banditen gehalten und angegriffen. Es war ganz einfach ein Missverständnis, das uns das Leben gerettet hat. Jedenfalls tut mir nach der Behandlung, die mir Foltz’ Leute haben angedeihen lassen, jeder Knochen im Leib weh. Was war eigentlich mit dir? Ich sah, wie du mit Foltz zu dem Fossil gingst, und ich dachte schon, du versuchtest, ihn zu überreden, dass er umkehrte und uns die Gurgel durchschnitt.«
    »Ach, du Dummkopf! Natürlich war ich sauer auf euch, obwohl ich zugeben muss, dass Aristide besser mit dem Priester fertig geworden ist, als ich es gekonnt hätte. Aber so sauer, dass ich Warren gebeten hätte, euch umzubringen, war ich nun auch wieder nicht. Immerhin warst du mal mein Mann, und ich mag dich immer noch, auch wenn du manchmal so fies zu mir bist, dass ich dich erwürgen könnte.«
    »Was hast du denn dann getan; Ich sah, wie du ihn am Ärmel zerrtest und mit ihm herumdebattiertest.«
    »Ich habe versucht, euch zwei zu retten, du Dummerchen, und Warren davon abzubringen, das Fossil zu zerschlagen. Paläontologie ist nicht mein Gebiet, aber als Wissenschaftlerin kann ich mir vorstellen, wie Aristide sich gefühlt haben muss. Nun, aber Warren bestand darauf, dass er das Fossil zerdeppern würde; er hätte, so drückte er sich aus, ein moralisches Recht dazu. Und dann würde er zurückkommen und euch beide töten und verscharren. Und mich würde er wieder mitnehmen, ob ich wollte oder nicht. Wenn ich ein braves Mädchen wäre, das wisse, wo es hingehöre, und nicht ständig mit ihm herumstritte, dann brauchte er mich auch nicht zu disziplinieren, wie er sich ausdrückte. Damit meinte er wohl ›verprügeln.‹ «
    »Jeder, der es schafft, dir deine Zanksucht abzugewöhnen, hat einen Orden verdient.«
    »Du bist gemein!«
    »Entschuldige, Liebes; ich hab’s nicht so gemeint. Du hast uns heute Nachmittag das Leben gerettet.«
    »Und du hast mir gestern meins gerettet, und dafür liebe ich dich. Oh, Fergus, du blutest ja!«
    Reith schaute auf seine rechte Hand, an der geronnenes Blut von seiner Armwunde klebte. »Bloß ein kleiner Kratzer von dem armen krishnanischen Teufel, den ich getötet habe. Aber das kann warten, bis wir in Kubyab sind. Wir müssen uns beeilen.«
    »Ich muss die Wunde wenigstens auswaschen – oh, mir fällt gerade was Tolles ein!«
    »Was denn?«
    »Warrens Camp steht leer. Lass uns dorthin zurückreiten, dann kann ich mir alle meine Aufzeichnungen und Sachen wiederholen!«
    »Großer Gott, Frau! Wir springen dem Tod buchstäblich von der Schippe, und du willst wegen irgendwelchem

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