Die Gefahr
vor, ebenfalls eine Bereitschaftstasche zu packen, sobald sie nach Hause kam. Es sollte ihr nie wieder passieren, dass sie so unvorbereitet in den Einsatz musste.
»Mr. President«, sagte Stokes, »ich würde Ihnen gern meine Stellvertreterin Peggy Stealey vorstellen, die für die Abteilung Terrorbekämpfung zuständig ist.«
Hayes trat lächelnd auf sie zu und streckte ihr die rechte Hand entgegen. »Ich glaube, wir sind uns schon begegnet, nicht wahr?«
»In gewisser Weise … ja, Sir.«
»Peggy«, fuhr Stokes fort, »hatte großen Anteil an dem, was wir heute Morgen geleistet haben. Sie hat im Hintergrund alle notwendigen Maßnahmen getroffen.«
»Nun, dann möchte ich mich herzlich bei Ihnen bedanken«, sagte der Präsident und drückte ihre Hand mit beiden Händen.
Ihr Chef hatte wohl etwas übertrieben, doch sie hatte nicht vor, ihm zu widersprechen. »Danke, Sir«, sagte sie.
Irene Kennedy beendete ihr Gespräch mit General Flood und schloss sich der Gruppe an. »Hallo, Peggy«, sagte sie.
»Guten Morgen, Doctor Kennedy«, antwortete Peggy, ein wenig überrascht, dass sich Irene Kennedy ihren Namen gemerkt hatte. Sie waren einander erst zweimal begegnet – beide Male in einer großen Gruppe.
»General Flood sagt, dass das SEAL Team 6 auf einem der Schiffe eine beträchtliche Menge C-4-Plastiksprengstoff gefunden hat. Es sieht ganz danach aus, als wäre der Sprengstoff für die Bombe bestimmt gewesen, die wir in Charleston gefunden haben.«
»Eine Implosionsbombe.«
»Genau.«
»Was ist mit den beiden anderen Schiffen?«, fragte der Präsident.
»Sie werden im Moment noch durchsucht.«
»Es ist nicht anzunehmen, dass eine zweite Bombe unterwegs ist, oder?«, fragte Hayes.
»Es ist noch zu früh, um das hundertprozentig auszuschließen, aber nach dem derzeitigen Bild ist eher anzunehmen, dass wir weitere Bestandteile für die Bombe in Charleston finden werden.«
»Wie weit sind die beiden anderen Schiffe von der Küste entfernt?«
»Über sechzig Meilen. Die Küstenwache kümmert sich zusammen mit der Navy darum.«
»Wann werden wir informiert?«
»Innerhalb der nächsten Stunde. Beim ersten Durchkämmen der Schiffe hat man nichts gefunden. Jetzt sehen sie sich noch die einzelnen Container genauer an.«
»Lassen Sie es mich wissen, wenn sie doch noch etwas finden.«
»Mache ich«, antwortete Kennedy und blickte auf die Uhr. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Sir, würde ich jetzt in den Situation Room hinuntergehen, um mir ein umfassendes Bild von der Lage zu verschaffen.«
»Tun Sie das. Ich komme in ein paar Minuten nach.«
Irene Kennedy ging hinaus, und Valerie Jones schloss sich mit frustrierter Miene der kleinen Gruppe an. »Diese Medien … also, es gibt Zeiten, da kann ich verstehen, warum die Kommunisten keine freie Presse zulassen wollten.«
Alle lachten.
»Wo liegt das Problem?«, fragte Hayes.
»Ach, Kleinigkeiten. Nichts, womit ich Sie im Moment belasten müsste.«
»Sind Sie sicher?«
Valerie Jones zögerte. »Ich habe eine Sitzung einberufen, die in einer halben Stunde beginnt. Es kann bis dahin warten. Allein die Tatsache, dass Sie hier im Weißen Haus sind, hat ihnen fürs Erste den Wind aus den Segeln genommen«, sagte die Stabschefin und strich sich durch ihr lockiges Haar.
»Val«, warf Stokes ein, »ich möchte Ihnen Peggy Stealey vorstellen, meine Stellvertreterin für die Abteilung Terrorbekämpfung.«
Peggy Stealey schüttelte der Stabschefin die Hand und bemerkte die dunklen Ringe unter ihren Augen. Dies bewirkte immerhin, dass sie ihren eigenen Aufzug nicht mehr ganz so tragisch nahm.
»Peggy Stealey«, wiederholte Jones den Namen, als hätte sie ihn schon einmal gehört. »Pat Holmes«, fügte sie hinzu.
»Ja«, sagte Peggy lächelnd. »Pat hält Sie für den klügsten Menschen von Washington.«
Valerie Jones nickte dankend und gab dem Präsidenten einen respektlosen Klaps mit dem Handrücken auf den Bauch. »Haben Sie das gehört?«
»Ich habe ja nicht widersprochen, oder?«, verteidigte sich Hayes.
»Das möchte ich Ihnen auch nicht geraten haben«, sagte sie und wandte sich wieder Peggy zu. »Wir beide müssen uns einmal unterhalten. Pat hat mir erzählt, was Sie neulich mit ihm besprochen haben. Ich muss sagen, ich stimme Ihnen voll und ganz zu.«
Hayes begann sich zu fragen, worum es bei dieser Unterredung ging. Oft genug beschäftigten sich seine Mitarbeiter mit Angelegenheiten, die ihn nicht näher zu interessieren brauchten, doch es kam auch
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