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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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besessen, und er würde sich nie eine kaufen. Eure Leute haben ihm die Pistole heimlich zugesteckt, das wisst ihr genauso gut wie ich.«
    McMahon sah den Terroristen an und sagte: »Ahmed, Sie und ich wissen, wer hier der Lügner ist, also lassen wir doch das Theater und setzen wir die Vernehmung fort. Also, wo wollten Sie den Container hinbringen?« Der FBI-Mann griff nach dem Kugelschreiber, als erwarte er tatsächlich, dass der Mann die Frage beantwortete.
    »Antworten Sie nicht«, warf Jackson energisch ein. »Zum letzten Mal, wann wird mein Klient angeklagt?« Der Anwalt sah Peggy Stealey in die Augen. »Ich an Ihrer Stelle würde jetzt sagen: morgen.«
    »Bei diesem Fall gilt es besondere Umstände zu berücksichtigen«, antwortete Stealey lächelnd, wohl wissend, dass Jackson die Wahrheit über seine Klienten nicht kannte. Andernfalls säße er längst in einem Flugzeug nach Atlanta. »Ich erwarte, dass es frühestens nächsten Dienstag zur Anklageerhebung kommt.«
    »Das können Sie nicht machen! Das wäre erst in einer Woche!«, rief Jackson mit seiner tiefen Stimme.
    »Doch, das kann ich sehr wohl. Es geht hier um nationale Sicherheitsinteressen.«
    »Es gibt aber auch noch das Gesetz. Ich schwöre Ihnen, wenn meine Klienten nicht spätestens morgen vor einem Bundesrichter angeklagt werden, dann werde ich dafür sorgen, dass die Medien über Sie berichten.«
    Stealey wusste, dass sie einen unschlagbaren Joker im Ärmel hatte – einen Zwanzig-Kilotonnen-Atomsprengkopf. Es gab bestimmt nicht viele Geschworene, die Mitleid mit al-Adel haben würden, wenn sie erfuhren, dass er eine A tombombe abholen wollte.
    »Sagen Sie, Ahmed«, fuhr Stealey fort, »wo wollten Sie den Container hinbringen?«
    »Aus, vorbei«, sagte Jackson und wedelte energisch mit den Händen. »Sagen Sie kein Wort mehr«, riet er seinem Klienten.
    »Sie haben ihm nicht gesagt, was in dem Container war, oder?«, fragte McMahon und sah al-Adel in die Augen.
    »Mein Klient weiß nicht, was drin war, und die Vernehmung ist hiermit beendet.«
    McMahon wollte dem selbstgerechten kleinen al-Adel noch eine Lektion mit auf den Weg geben. Er nahm seine Akte und stand auf. »Die CIA will Sie auch noch vernehmen, Ahmed. Seien Sie also nicht überrascht, wenn Sie mitten in der Nacht geweckt und abgeholt werden.«
    Jackson sprang von seinem Stuhl hoch wie von der Tarantel gestochen. »Sie haben meinem Klienten soeben mit Folter gedroht! Das ist unerhört! Ich will, dass niemand mehr mit meinem Klienten spricht. Wenn ich den Medien, geschweige denn einem Richter, erzähle, was dieser Idiot eben gesagt hat, dann werden hier einige Köpfe rollen.«
    McMahon ignorierte Jackson und hielt seinen Blick unverwandt auf al-Adel gerichtet. Zu seiner großen Genugtuung sah er Angst in den Augen des Terroristen aufflackern. In diesem Moment erkannte er, dass der Saudi kein Mensch war, der Schmerzen ertragen konnte.
    Er wandte sich schließlich Jackson zu und sah ihn mit einem grimmigen Lächeln an. »Und wenn Sie die Wahrheit über Ihren Klienten erfahren, dann werden Sie sich wünschen, dass wir beide uns nie begegnet wären.«

51
    Der G-V-Executive-Jet landete am Mittwoch kurz vor Mitternacht auf der Andrews Air Force Base. Der Jet rollte zu einem entlegenen Abschnitt des Stützpunkts und weiter in einen einfachen grauen Hangar. Wenige Sekunden später stieg Mitch Rapp unrasiert und todmüde aus dem Flugzeug. Während er mit einer Tasche unter jedem Arm über den Betonboden schlurfte, gingen vier Männer wortlos an ihm vorbei, um die Gefangenen aus der Maschine zu holen. Rapp ging direkt auf Bobby Akram zu, den Verhör-Spezialisten der CIA, der auch diesmal mit einem dunklen Anzug und roter Krawatte bekleidet war.
    Rapp hatte während des langen Rückflugs aus Afghanistan mindestens viermal mit ihm telefoniert. Es war bei diesen Gesprächen darum gegangen, eine Strategie zu entwickeln, um so viel wie möglich aus den beiden gefangenen Terroristen herauszubekommen. Akram war ein überaus gründlicher Mensch, der sich auf jedes Verhör sorgfältig vorbereitete. Er holte stets alle verfügbaren Informationen über die Leute ein, die er befragen musste. Die Idee dahinter war, den Eindruck von Allmacht zu erwecken, um den Gefangenen gefügig und gesprächig zu machen.
    »Mitch, ich hoffe, du bist mir nicht böse, wenn ich das so offen sage – aber du siehst echt beschissen aus.«
    Rapp ging an Akram vorbei zu seinem Wagen. »Kein Wunder, ich fühle mich auch

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