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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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doch er wusste, dass ein ganzes Heer von Analytikern und Supercomputern damit beschäftigt war, die Bilder auszuwerten, um relevante Informationen zu gewinnen.
    »Sie alle hatten am 11. September ihre Hand im Spiel«, stellte Kennedy fest.
    Der Präsident sah sich die Gesichter erneut aufmerksam an. »Sind Sie sicher, dass das dieselben Leute sind?«
    »Mitch hat einen Informanten in der Gegend, der ihm mitgeteilt hat, dass dieses Treffen stattfinden würde.«
    Hayes legte das Foto auf den Tisch und nahm seine Lesebrille ab. »Sind sie im Moment in dem Dorf?«
    »Ja, Sir.«
    Der Präsident lächelte. »Dann nehme ich an, Sie wollen von mir, dass ich Präsident Musharraf anrufe, damit er das Rattennest ausräuchert.«
    Irene Kennedy schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Keineswegs, Sir. Präsident Musharraf ist ein guter Mann, aber es gibt einfach zu viele Fundamentalisten in den pakistanischen Behörden. Mitch meint, dass wir das nicht den Pakistanis überlassen können, weil jemand diese Männer mit Sicherheit warnen würde. Sie würden in die Berge fliehen, bevor man sie zu fassen bekäme.«
    Der Präsident erkannte nun, worauf sie hinauswollte. »Wollen Sie wirklich vorschlagen, dass wir uns darum kümmern, ohne mit den Pakistanern zu sprechen?«
    »Genau, Sir.«
    »Und was soll ich Musharraf sagen, wenn er erfährt, dass amerikanische Einheiten Operationen in seinem Land ausführen, ohne um Erlaubnis zu fragen?«
    »Ich hoffe, dass es gar nicht so weit kommt, Sir«, antwortete Irene Kennedy etwas optimistischer, als es ihre Einschätzung des Planes eigentlich erlaubt hätte. »Mitch meint, dass wir den Großteil der Operation unbemerkt durchführen können. Irgendwann werden es die Pakistaner sicher mitbekommen – aber wenn Sie dem General die Situation erklären und ihm eine Erhöhung der Wirtschaftshilfe in Aussicht stellen, wird er uns sicher verstehen.«
    Hayes schüttelte lächelnd den Kopf. »Sie haben wahrscheinlich recht, aber unsere Freunde im Außenministerium würden Ihnen bestimmt vehement widersprechen.«
    »Ich verstehe die Bedenken des Außenministeriums, a ber hier geht es um dringlichere Aufgaben.«
    Der Präsident wandte seine Aufmerksamkeit wieder den drei Gesichtern auf dem Foto zu. Mit Musharraf würde es wohl keine Probleme geben – ja, der General würde ihm wahrscheinlich dankbar sein, dass man ihn nicht mit hineingezogen hatte. »Irene, gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen diesen Männern und den Finanztransaktionen, von denen Sie mir vorhin erzählt haben?«
    »Nein … keinen direkten Zusammenhang, aber wir nehmen an, dass hinter den Transaktionen Sympathisanten von Al Kaida stecken.«
    »Saudis?«
    »Größtenteils ja.«
    Der Präsident machte ein säuerliches Gesicht. Die Saudis waren alles andere als zuverlässige Verbündete, doch das konnte man nicht laut sagen. Und man konnte auch recht wenig tun, damit sie gegen Mitglieder des Königshauses vorgingen, die den Terrorismus unterstützten.
    »Sie wollen also, dass wir auf eigene Faust reingehen und uns die Kerle schnappen?«, fragte Hayes.
    »Genau, Sir.«
    »Wie sieht Ihr Zeitplan aus?«
    »Mitch ist schon unterwegs; er steht in engem Kontakt mit dem Commander der Task Force. Wir hätten vor, in sechsunddreißig Stunden in das Dorf vorzustoßen.«
    Der Präsident dachte einige Augenblicke über das Vorhaben nach. »Ich weiß nicht recht, Irene«, sagte er schließlich. »Das ist eine ziemlich heikle Sache. Einige Leute hier in der Stadt werden ziemlich wütend werden, weil man sie nicht in die Entscheidungsfindung eingebunden hat.«
    Irene Kennedy hatte sich ganz bewusst eine Trumpfkarte für den Schluss aufgehoben. »Es gibt da noch etwas, das Sie wissen müssen, Sir. Einer von Mitchs Informanten meint, dass sich die Leute hier treffen, um einen Anschlag zu planen, bei dem eine Bombe gezündet werden soll.«
    Hayes sagte zunächst kein Wort. Das Wort Bombe konnte vieles bedeuten. »Was für eine Bombe?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das wissen wir nicht. Aber genau das will Mitch mit der Task Force herausfinden.«
    Hayes atmete tief durch. »Ich nehme an, Sie wollen meine Zustimmung jetzt sofort?«
    »Das wäre sehr hilfreich«, antwortete sie.
    »Sie sagen mir heute nicht zum ersten Mal, dass ein Angriff unmittelbar bevorsteht.«
    »Ich weiß«, räumte Irene Kennedy ein, »aber ich habe so ein Gefühl, dass wir es diesmal mit einer sehr ernsten Gefahr zu tun haben, Sir – etwas, das uns einen so schweren Schlag

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