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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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würde die Partei einen so radikal liberalen Kurs einschlagen, dass man nie mehr eine Wahl gewinnen könnte.
    »Was sollen sie denn machen … womöglich den Kandidaten der Republikaner wählen?«
    »Nein, sie werden überhaupt nicht wählen, und du weißt ja, was passiert, wenn die Basis nicht mitspielt.«
    Er musste widerwillig zugeben, dass sie recht hatte. Holmes war ein sehr pragmatisches Mitglied der Demokraten, und wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte man diese ganzen Linksextremen hinauswerfen und zu den Grünen schicken sollen – doch das war nun einmal nicht möglich.
    Er schüttelte den Kopf. »Du bist gerade dabei, uns diesen wunderschönen Abend zu verderben – und dabei hat er gerade erst begonnen.«
    Peggy Stealey ließ sich nicht beirren. »Du kannst dich darauf verlassen, dass die Leute, die den Patriot Act anfechten werden, genau dann in Aktion treten, wenn sie die größte Aufmerksamkeit bekommen. Sie werden an dem Thema bis zur Wahl dranbleiben. Und wir wissen beide, wen es treffen wird.«
    »Hayes?«
    »Nein«, erwiderte sie stirnrunzelnd. »Zuletzt vielleicht schon, aber zuerst würde es meinen Boss treffen, Justizminister Stokes … Und ich werde nicht die Hände in den Schoß legen und tatenlos zusehen. Er wird das übrigens auch nicht einfach schlucken«, fügte sie mit einem drohenden Unterton hinzu.
    Holmes begann zu begreifen, dass er ein ernstes Problem bekommen könnte. Justizminister Martin Stokes war in der Demokratischen Partei immerhin ein aufstrebender Mann. Es wurde sogar gemunkelt, dass der Präsident seinen unfähigen Vizepräsidenten fallen lassen und ihn durch Stokes ersetzen könnte. Der Mann hatte das große Geld hinter sich, und er stand, so wie Holmes, für eine pragmatische Politik und eine entschlossene Haltung in der Landesverteidigung. Er war ein Mann, der beste Chancen gegen die Republikaner hatte.
    »Peggy, ich sage nicht, dass ich dir recht gebe, aber was du sagst, ist zweifellos ein interessanter Aspekt.« Er blickte auf sein Glas hinunter, holte eine Olive heraus und steckte sie in den Mund. »Und wie ich dich kenne, hast du bestimmt schon einen Plan.«
    »Genau«, bestätigte sie, ohne zu zögern. »Aber der funktioniert nur, wenn du es schaffst, den Präsidenten ins Boot zu holen.«
    Holmes wusste, dass sein Wort beim Präsidenten ein gewisses Gewicht hatte, und er hatte in letzter Zeit auch gelegentlich das Gefühl gehabt, dass Militärs, Polizei und Geheimdienste ein bisschen zu viel Einfluss bekamen. »Erzähl mir mal, was du ausgeheckt hast, dann werde ich mir überlegen, was ich tun kann.«

10
    PAKISTAN
    Eine Minute nachdem das Haus eingenommen worden war, trafen die beiden AH-64-Apache-Hubschrauber am Schauplatz ein. Der eine begann über dem Dorf zu kreisen, um den eigenen Truppen Deckung zu geben, während der andere den Landeplatz sicherte. Die beiden Kampfhubschrauber verfügten zusammen über 120 Raketen, 16 Hellfire-Flugkörper für stark gepanzerte Ziele sowie ihre durchschlagskräftigen 30-mm-Kanonen im Bug. Darüber hinaus waren sie mit den modernsten Systemen für Navigation und einem elektronischen Abwehrsystem ausgerüstet. General Harley hatte sich für die Apaches entschieden, weil der Einsatz von Flugzeugen nicht möglich war.
    Ein einsamer MH-60G-Pave-Hawk-Hubschrauber, eine moderne Version des Black Hawk, kam durch den Gebirgspass geflogen und zog außerhalb der Reichweite der feindlichen raketengetriebenen Granaten über das Dorf hinweg; Flugabwehrkanonen und von der Schulter abgefeuerte Lenkraketen hätten ihm jedoch durchaus gefährlich werden können. In der Einsatzbesprechung hatte man den Piloten die Aufklärungsfotos der feindlichen Flugabwehrkanonen gezeigt, die auf Pickups montiert waren. Außerdem hatte man sie auf die Gefahr hingewiesen, dass der Feind über Boden-Luft-Lenkwaffen verfügen könnte.
    Um diesen Waffen möglichst kein Ziel zu bieten, zogen die beiden Piloten in schnellem Flug über das Dorf hinweg. Nach einer engen Kampfschleife kehrten sie schließlich zurück, um ihre Fracht abzusetzen. Während sich der Hubschrauber auf das freie Feld hinabsenkte, konzentrierte sich der Pilot auf das Stück Land, das in den Bordcomputer eingegeben worden war, sowie auf seine Anzeigen. Der Copilot suchte den Horizont ab und behielt außerdem das Flugkörper-Warnsystem im Auge, während die Schützen in den Türen die Landezone nach feindlichen Aktivitäten absuchten.
    Als der Pave Hawk auf dem freien Feld landete, warfen die

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