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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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einen Schützen, der in einer erhöhten Position hinter den beiden anderen Männern saß.
    Für diesen Einsatz waren die DPVs mit schweren Maschinengewehren im Kaliber .50 bestückt, außerdem mit 40-mm-Granatwerfern, leichten MGs im Kaliber .30 und zwei AT4 Panzerabwehrraketen pro Wagen. Der Stauraum an den Seiten der Fahrzeuge waren voll gepackt mit Munition und bot notfalls auch Platz für Tragbahren. Die Fahrzeuge waren auf freiem Feld mächtige Waffen, doch in einer menschlichen Ansiedlung waren sie verwundbar. Sie waren nicht mit der nötigen Panzerung ausgestattet, um sich auf eine längere Schlacht einlassen zu können – deshalb würden sie heute Nacht nur nadelstichartig zuschlagen und sich rasch wieder aus dem Staub machen, um den Feind zu beschäftigen, bis Verstärkung kam.
    Während die Desert Patrol Vehicles in der Dunkelheit verschwanden, rollten zwei Geländefahrzeuge mit Anhängern die Rampen der Chinooks hinunter – schwer beladen mit Kisten und verschiedenen Ausrüstungsgegenständen. Die Fahrer der kleinen Geländewagen machten sich auf, um den Befehlsstand und mehrere Mörserstellungen zu errichten. Ein Dutzend Ranger mit schwerer Ausrüstung bemühten sich, zu Fuß mit den Fahrzeueen Schritt zu halten.
    Nachdem die beiden Chinooks ihre Fracht abgeladen hatten, entfernten sie sich rasch von der Landezone, um Platz für die vier großen grünen Transporthubschrauber zu machen, die kurz darauf auf den markierten Landeplätzen aufsetzten. Sofort stürmte auch schon eine Schar Ranger die Heckrampen hinunter. Die Männer teilten sich in Gruppen von verschiedener Stärke auf und liefen zu ihren jeweiligen Sammelpunkten. Für den nicht eingeweihten Beobachter hätte das Ganze ein ziemlich chaotisches Bild abgegeben – doch in Wirklichkeit handelte es sich um das minutiös geplante Manöver einer Kompanie der U.S. Army Ranger.
    Sie waren die wichtigste Waffe, die General Harley einzusetzen gedachte, um die Kämpfer der Taliban und der Al Kaida aus ihrer Gebirgsfestung zu holen. Die Ranger gehörten zum zweiten Bataillon des 75 th Ranger Regiment. Die Kompanie war vor vier Monaten nach Afghanistan gekommen und hatte bereits einiges erlebt.
    Diese Männer waren ausgebildet, um in jeder Umgebung und unter allen klimatischen Bedingungen kämpfen zu können. Zu ihren Spezialgebieten zählte es, Flugplätze einzunehmen und wichtige Gebäude zu erstürmen. Dank ihrer Wendigkeit und Dynamik vermochten sie auch zahlenmäßig überlegene Streitkräfte zu überwinden, und genau dafür wollte sie General Harley einsetzen.

11
    Corrigan trat an die Haustür und steckte den Kopf durch den zersplitterten Türrahmen hinaus, als plötzlich eine Kugel an ihm vorbeipfiff und in die Lehmziegelmauer einschlug. Der bärtige Corrigan zuckte nicht einmal zusammen. Er wandte sich rasch in die Richtung, aus der der Schuss gekommen war, und riss das Gewehr hoch. Doch bevor er feuern konnte, nahm sich bereits einer seiner Männer auf dem Dach des Problems an und löste es für ihn.
    Das feindliche Feuer wurde immer heftiger. Bis jetzt war keiner seiner Männer getroffen worden, doch wenn es so weiterging, war es nur eine Frage der Zeit, bis es passierte. Er hatte vier weitere Schützen auf das Dach beordert, um die beiden Scharfschützen und die beiden leichten MGs zu unterstützen, die bereits dort waren – und sie hatten auch zu acht dort oben alle Hände voll zu tun. Rund um das Haus tauchten immer mehr Ziele auf, doch es kam nur selten vor, dass Delta-Schützen auf Entfernungen von bis zu hundert Metern danebenschossen, auch dann nicht, wenn sich die Ziele bewegten.
    Die ungezielten Schüsse, die der Feind abgab, bereiteten Corrigan keine allzu großen Sorgen. Es grenzte an Selbstmord, wenn mutige Männer mit Sturmgewehren ein Haus angriffen, das von Delta-Force-Scharfschützen verteidigt wurde. Doch diese Angreifer waren kampferprobte Soldaten, die zwei Jahrzehnte des permanenten Krieges hinter sich hatten. Es würde nicht lange dauern, bis sie sich organisierten und es mit einer wirkungsvolleren Strategie versuchten – einer Strategie, bei der sie schwerere Waffen und vielleicht sogar raketengetriebene Granaten einsetzen würden.
    »Cor, hier spricht Lou«, kam eine Meldung über die interne Funkverbindung. »Komm zurück und sieh dir das an.«
    Corrigan steckte den Kopf durch den Türrahmen und sah durch sein AN/PVS17-Nachtzielgerät die Straße hinunter. Zwei Straßen weiter kam ein Mann um die Ecke und ging in

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