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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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zehn Männer der Air Force Special Tactics Squadron ihre vierzig Kilo schwere Ausrüstung aus dem Hubschrauber und stürmten ins Freie hinaus. Sie sprinteten eine kurze Strecke, verteilten sich, warfen sich dann zu Boden und gingen in Stellung, während der Pave Hawk sich wieder in die dünne Gebirgsluft emporschraubte.
    Als der Hubschrauber eine sichere Höhe erreicht hatte, machte sich das Team an die Arbeit. Vier Männer holten ihre Ausrüstung und gingen sogleich daran, die Hauptstraße zu sichern und die Telefonleitung zu kappen, während die anderen mit Hilfe ihrer GPS-Geräte an exakt vorherbestimmten Punkten Infrarot-Stroboskoplichter auszulegen begannen. Das Gewehrfeuer in einigen hundert Metern Entfernung wurde immer heftiger, was sie nur noch mehr anspornte, ihren Job so schnell wie möglich zu erledigen.
    Sie waren noch nicht ganz fertig, als sie plötzlich ein fernes Donnern hörten. Der Lärm wurde immer lauter und hörte sich an wie das Getrampel einer in Panik geratenen Rinderherde. Schließlich begann der Boden zu beben. Die sechs Männer legten die restlichen Stroboskoplichter aus und sprinteten zu ihrem Sammelpunkt, wo sie eine Hilfsstation errichten sollten, um ihre Aufgabe als vorgeschobene Flugleitung zu erfüllen.
     
    General Harleys Befehls- und Führungshubschrauber traf über dem Dorf ein und begann in dreitausend Metern Höhe zu kreisen. Rapp verfolgte über sein Headset, was Sergeant Corrigan mit seinen Männern besprach. Es gab widersprüchliche Meldungen darüber, ob sie nun zwei oder drei wichtige Gefangene gemacht hatten. Es wäre großartig gewesen, wenn man alle drei lebend geschnappt hätte, aber wenn sich herausstellen sollte, dass einer von ihnen bei der Operation getötet worden war und zwei am Leben waren, so konnte man ebenfalls zufrieden sein. Dann würde man eben nur zwei verhören.
    Die Operation war kaum fünf Minuten alt, doch nach den Aktivitäten am Boden zu schließen war das Dorf bereits hellwach. Wie sie vermutet hatten, handelte es sich keineswegs um ein verschlafenes Bergdorf. Rapp blickte auf den Bildschirm vor ihm. Die Mondsichel war deutlich zu sehen, und der Nachthimmel war wolkenlos und klar, sodass die Nachtsichtsysteme ein ziemlich klares Bild des Geschehens lieferten. Sergeant Corrigans Position war in der Mitte des Bildschirms. Rapp konnte deutlich erkennen, wie von allen Seiten feindliche Kräfte auf ihn und seine Leute einstürmten. Es war keine Übermacht, mit der sie es zu tun hatten, doch das Gefecht hatte gerade erst begonnen. Solange der Feind keine schwereren Geschütze aufbot, würde Corrigan mit seinem Team die Stellung mühelos halten können, bis Verstärkung kam.
    Auf der linken Seite des Bildschirms bewegte sich etwas, und Rapp bemühte sich gerade, zu erkennen, was es war, als der Air Commander der Mission, der ihm gegenübersaß, mit ruhiger, aber eindringlicher Stimme zu sprechen begann.
    »Raptor One, da ist eine Flugabwehrkanone auf einem Pickup direkt zu Team One unterwegs. Sofort bekämpfen   …«
     
    Ein Black Hawk und sechs schwere MH-47E Chinooks flogen aus einer anderen Richtung als die erste Spezialeinheit ins Tal ein. Die schwer beladenen Hubschrauber waren zu verwundbar, um das Risiko einzugehen, das Dorf zu überfliegen, solange man nicht wusste, über welche Waffen der Gegner verfügte. Die Piloten mussten einen Umweg von fast siebzig Kilometern fliegen, um das Ziel zu erreichen, doch es beklagte sich keiner deswegen.
    Das Dröhnen der Zwillingsrotoren und der leistungsstarken Turbinentriebwerke ließ das ganze Tal erzittern und signalisierte allen, die sich hier aufhielten, dass Gefahr drohte. Dank der Air Force Special Tactics Squadron war die Landezone beleuchtet wie ein Christbaum – nur dass es nicht Kerzen waren, die für das Licht sorgten, sondern Infrarot-Stroboskoplichter, die sich leuchtend hell auf den FLIR-Bildschirmen des »vorausschauenden« Infrarotsensors abzeichneten.
    Als die ersten beiden Helis landeten, hatten sie ihre Heckrampen bereits gesenkt. Wenige Sekunden später rollten zwei Desert Patrol Vehicles (DPV) die Rampen hinunter und brausten über das holprige Gelände, auf der Suche nach der Straße, die ins Dorf führte. Diese niedrigen Fahrzeuge erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h und konnten mit einer ganzen Palette von hochwirksamen Waffensystemen ausgerüstet werden. Beide Fahrzeuge hatten eine Besatzung von drei U.S. Navy SEALs – einen Fahrer, einen Fahrzeugkommandanten und

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