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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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hatten sich eingeschossen und belegten die Gegend rund um Corrigans Position mit intensivem Sperrfeuer.
    Einen kurzen Augenblick lang verspürte der Sergeant Mitleid mit den Leuten, die diesem heftigen Beschuss ausgesetzt waren. Ein Krieg war immer und unter allen Umständen etwas sehr Unerfreuliches, doch es gab für einen Infanteristen kaum etwas Schlimmeres, als einen solchen Hagel von Mörsergranaten hilflos über sich ergehen lassen zu müssen. Es war obendrein absolut frustrierend, von jemandem beschossen zu werden, der zu weit entfernt war, als dass man das Feuer hätte erwidern können. Wenn man so vollkommen wehrlos war, sagte einem der Überlebensinstinkt, dass es nichts anderes gab als rasche Flucht.
    Die Sache hatte nur einen Haken. Wenn man wegzulaufen versuchte, wurde man mit hoher Wahrscheinlichkeit von Granatsplittern, wenn nicht gar von einer Granate selbst getroffen – also blieb einem nichts anderes übrig, als gegen diesen uralten Instinkt anzukämpfen und dort zu bleiben, wo man war. Es blieb einem nichts anderes übrig, als irgendwo Schutz und Deckung zu suchen. Und wenn man sich bewegte, musste man am Boden kriechen und durfte unter keinen Umständen aufrecht laufen.
    Corrigan sah auf der anderen Straßenseite Mündungsfeuer aufblitzen. Er legte sein Gewehr an und spähte durch das Nachtsichtgerät. Das elektronische Zielfernrohr durchdrang die Dunkelheit weit genug, um ihn eine Bewegung wahrnehmen zu lassen. Corrigan feuerte dreimal und wusste, dass der Mann entweder tot oder schwer verwundet sein musste. Um zu vermeiden, dass es ihm genauso erging, wechselte er rasch auf die andere Seite des Fensters.
    Über dem Dach des Hauses gegenüber wurde der Himmel von Lichtblitzen erleuchtet, die, wie Corrigan wusste, von dem anhaltenden Mörserbeschuss stammten. Zwischen den einzelnen Explosionen hörte er die stakkatoartigen Feuerstöße der Ranger, die nun ebenfalls in das Gefecht eingriffen.
    Corrigan verspürte eine gewisse Erleichterung darüber, dass alles nach Plan zu laufen schien. Im nächsten Augenblick schreckte er hoch, als er einen seiner Männer wüst fluchen hörte. Die Stimme war höchstwahrscheinlich von draußen gekommen, und Corrigan glaubte sie erkannt zu haben. »Brian«, rief er in sein Mikrofon, »was ist bei euch los?«
    Als Antwort kamen zunächst einige weitere gepfefferte Flüche und schließlich die Feststellung: »Mich hat’s erwischt.«
    Bevor Corrigan antworten konnte, meldete sich Danny Goblish, einer der beiden Sanitäter im Team. »Ich kümmere mich darum, Cor.«
    »Wie ernst ist es?«
    »Schulterschuss. In einer Minute weiß ich mehr.«
    »Roger. Halte mich auf dem Laufenden.« Corrigan nahm einen Schluck Wasser aus seinem Camelpack und ging zur Haustür zurück.
    »Hallo, Boss, Lou hier.«
    »Was gibt’s?«, fragte Corrigan.
    »Ich glaube, einer der Burschen wollte zu einer Klapptür im Fußboden, bevor ich ihn erwischt habe.«
    Corrigan fragte sich etwas beunruhigt, ob diese Häuser vielleicht durch unterirdische Gänge miteinander verbunden waren. Wenn es so war, konnte das zu einem Problem werden. »Ich bin gleich da.«
    Der Sergeant wandte sich den anderen Soldaten im Vorderzimmer zu. Alle drei signalisierten mit einer Daumenhoch-Geste, dass so weit alles in Ordnung war. »Ich bin gleich wieder da«, sagte er und eilte auf den dunklen Flur hinaus.

13
    Rapp sah zu, wie die Schützenteams im Dorf von einem Haus zum nächsten vordrangen. Die zweiundvierzig Ranger der ersten Welle befanden sich in der Mitte und eilten den beiden anderen Zügen voraus. Ihre Aufgabe war es, auf direktem Weg zu Rattle Snake One vorzudringen und den Bereich rund um das Haus abzusichern. Außerdem sollten sie einen sicheren Korridor vom Zielhaus bis zum südlichen Rand des Dorfes errichten. Die beiden anderen Züge sollten nur ein Stück weit ins Dorf vordringen und von dort aus als Flankenschutz fungieren. Jeder Zug hatte eine Gruppe in Reserve, die jederzeit eingreifen konnte, falls das Gefecht in einer bestimmten Zone allzu heftig wurde – doch es war im Wesentlichen die Aufgabe der Mörser, einen eventuellen härteren Widerstand auf Seiten des Feindes zu brechen. Der Apache-Pilot meldete, dass bereits erste Anzeichen einer Flucht in Richtung des Gebirgspasses zu beobachten waren. Rapp erkannte auf einem seiner Monitore schemenhafte Gestalten, die einen Weg hinaufstiegen. Auf den Straßen des Dorfes sah er weitere Personen, die offensichtlich in die Berge wollten. Die Vorhersage

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