Die Gefahr
zwei Sekunden nach Ihnen hier bei mir.«
Sie wartete einige Augenblicke, um sicherzugehen, dass er auch die vierte Abbildung auf dem Bildschirm hatte. »Und … haben Sie eine Idee, wo der Sprengstoff und der Zündmechanismus sind?«
»Nein.«
Hanousek wies ihre Techniker an, es noch einmal mit erhöhter Energie zu versuchen. Als sie das neue Bild auf dem Laptop hatte, war sie immer noch nicht klüger. »Paul, ich werde das Ding jetzt von unten durchleuchten.«
»Gute Idee.«
Auf der Grundlage der bisherigen Abbildungen errechneten die Techniker rasch die exakte Lage der Waffe und krochen dann unter den Container. Sie brachten das Röntgengerät unter dem Container in Position und machten die erste Abbildung. Sie trafen genau ins Ziel, und Hanousek signalisierte ihnen, dass sie die Energie erhöhen sollten. Nach drei Abbildungen hatten sie das, wonach sie suchten.
»Was halten Sie davon?«, wandte sich Hanousek an Reimer.
»Ich glaube, ich muss den Präsidenten anrufen.«
»Würde ich auch tun.«
»Okay, dann warten Sie jetzt erst einmal, bis Green da ist.«
»Roger.«
»Und … noch etwas, Debbie.«
»Ja, Paul?«
»Wirklich saubere Arbeit.«
»Danke.«
45
SÜDWESTASIEN
Der G-V-Executive-Jet der CIA hatte bereits seine Reiseflughöhe von 12000 Metern erreicht und den afghanischen Luftraum hinter sich gelassen. Rapp hatte die vielen Dokumente nicht mitnehmen müssen – es war längst alles gescannt und auf Datenträger gespeichert. Was er jedoch mitnahm, waren zwei der drei Gefangenen und genügend Morphium, um eine ganze Schar von Drogenabhängigen ein paar Tage zu versorgen. Er hatte beschlossen, Wahid Abdullah und Ahmed Khalili, den jungen Mann aus Karatschi, in die Vereinigten Staaten zu bringen. Beide waren im Augenblick gefesselt, und sie schliefen, nachdem man ihnen Beruhigungsmittel verabreicht hatte. Der dritte Gefangene war allem Anschein nach nur ein Leibwächter, doch Urda würde den Mann festhalten und sehen, was er aus ihm herausbekam.
Rapp hatte erreicht, was er sich vorgenommen hatte, und er sah keine Notwendigkeit, auch nur eine Sekunde länger in Südwestasien zu bleiben – zumal die Situation daheim in den Staaten äußerst kritisch war. Wenn er daran dachte, dass ein Mann wie Mustafa al-Yamani frei auf amerikanischem Boden herumlief, empfand er eine unbändige Wut, die er an Abdullah auslassen würde, wenn sich herausstellte, dass ihn der Saudi erneut belogen hatte.
Im Moment konnte er nur warten, bis sich seine Chefin telefonisch meldete. Er nützte die Zeit, um die gescannten Dokumente auf seinen Laptop zu kopieren. Rapp hatte sich vorgenommen, während des langen Fluges in die Staaten nach irgendwelchen Hinweisen zu suchen, die ihm helfen konnten, al-Yamani zu finden. Außerdem würde er auch ein wenig schlafen müssen, damit er nicht völlig erledigt war, wenn die Maschine landete.
Schließlich meldete sich Irene Kennedy bei ihm. »Mitch, gibt es etwas Neues?«
»Nein. Wie sieht es mit den Schiffen aus?«
Irene Kennedy berichtete ihm, was sich seit ihrem letzten Telefongespräch ereignet hatte, und erläuterte ihm auch die verschiedenen Ansichten, die es im National Security Council darüber gab, wie man in Charleston weiter vorgehen solle.
Rapp stöhnte frustriert auf. »Irene, hör zu. Wir haben nicht viel Zeit. Du musst sofort Skip anrufen … und bitte schenk dir den Umweg über Direktor Roach.« Rapp sprach von Skip McMahon, dem Chef der Counterterrorism Division des FBI. »Sag nicht einmal dem Präsidenten, dass du ihn anrufst. Die Sache ist hochexplosiv … und ich meine nicht nur die Bombe, sondern die ganze Geschichte. Wenn die Sache herauskommt, dann tauchen die Terroristen blitzartig unter. Skip muss ein paar Agenten zu den Häfen schicken und herausfinden, ob da jemand wartet, um den Container abzuholen. Vielleicht haben sie sogar Leute, die am Hafen arbeiten.«
»An so etwas habe ich auch schon gedacht.«
»Wir bekommen keine zweite Chance, Irene. Wenn wir auch nur einen falschen Schritt machen, sind die Kerle weg. Wir müssen die Frachten bis zu ihrem Ziel verfolgen und diese Zellen finden.«
»Ich rufe ihn gleich an.«
Rapp hörte eine Stimme im Hintergrund, und Irene Kennedy sagte: »Ich rufe dich gleich noch einmal an.«
Erneut kam Reimers Stimme aus den Lautsprechern, doch diesmal klang sie anders als beim letzten Mal. Der Minister für Homeland Security McClellan war im Moment als Einziger im Konferenzzimmer von Mount Weather. Finanzminister
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