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Die gefangene Braut

Die gefangene Braut

Titel: Die gefangene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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ich an Männern verachte. Du bist ein - ein Barbar!«
    »Ja, das bin ich wohl wirklich. Aber wenn ich ein zivilisierter Gentleman wäre, wärst du nicht hier, und genau hier will ich dich haben. Und ob es dir paßt oder nicht- du wirst hierbleiben, und wenn es sein muß, daß ich dich an mein Bett fessele«, erwiderte er kühl. Er hob sie hoch und warf sie unsanft auf den Rücken seines Pferdes.
    »Warum muß ich so reiten?« fragte Christina empört.
    »Ich finde, du kannst dich mit einer so harmlosen Strafe glücklich schätzen«, sagte er. »Du hast Übleres verdient.«
    Als sie das Lager erreicht hatten, rechnete Christina damit, daß Philip sie weiterhin roh behandeln würde, doch er ließ ihr eine Mahlzeit vorsetzen, spielte sacht mit ihren Haaren und fragte sie freundlich: »Würdest du gern ein Bad nehmen, meine Süße?«
    Christina konnte nicht bestreiten, daß sie liebend gern ein Bad nehmen wollte. Philip brachte ihr Kleider und ein Handtuch und führte sie zu einem frischen, klaren Gebirgssee.
    »Du erwartest doch nicht etwa, daß ich mich hier bade?« fragte Christina hochmütig.
    »Sieh mal, Tina, du bist hier nicht in England, und hier bringt man dir kein heißes Wasser ins Zimmer. Du bist jetzt hier, und wenn du baden willst, dann wirst du das so tun wie wir anderen auch.«
    »Gut. Ich muß mich nach diesem schrecklichen Ritt waschen. Wenn das die einzige Möglichkeit ist, ein Bad zu nehmen, dann soll es mir recht sein. Sie können jetzt gehen, Mr. Caxton.«
    Philip grinste sie an. »Nein, gnädige Frau, ich habe nicht die Absicht, zu gehen.« Er setzte sich auf einen Baumstamm und schlug die Beine übereinander. Ein langsames Erröten kroch über Christinas Gesicht. »Das kann doch unmöglich heißen, daß Sie hierbleiben und« – sie unterbrach sich, weil sie den Satz am liebsten gar nicht beendet hätte – »und mir zuschauen!«
    »Genau das ist meine Absicht.« Er sah sie mit einem breiten Grinsen an, und Christinas Blut kochte.
    »Dann drehen Sie sich wenigstens um, damit ich mich entkleiden kann!«
    »Ach, Tina, du mußt noch lernen, daß du mir das Vergnügen nicht versagen kannst, deinen Körper zu betrachten, wenn ich ihn auch bisher noch nicht besessen habe«, erwiderte er.
    Christina funkelte ihn mit sturmblauen Augen an. Dieser Mann tat alles, um sie zu entwürdigen.
    »Ich hasse Sie«, fauchte sie. Dann drehte sie sich um, zog sich aus und ging ins Wasser, bis es ihr über die Brüste reichte.
    Sie hätte alles getan, um ihm jedes Vergnügen zu versagen. Sie blieb mit dem Rücken zu Philip stehen und wusch sich mit der süß duftenden Seife in dem köstlich kühlen Wasser. Dann tauchte sie unter, um ihre Haare anzufeuchten. Als die Seife genügend Schaum für eine Haarwäsche gebildete hatte, hörte sie ein platschendes Geräusch im Wasser.
    Christina drehte sich eilig um, aber sie konnte Philip nirgends entdecken. Plötzlich stand er direkt vor ihr. Sie war sich nur zu deutlich bewußt, daß sie beide unter der kühlen Wasseroberfläche nackt waren.
    Philip schüttelte das Wasser aus seinem dichten schwarzen Haar und griff nach Christina, um sie in seine Arme zu ziehen, aber darauf war sie vorbereitet, und sie warf die Seife nach ihm. Eilig schwamm sie davon. Erst als sie ihn lachen hörte, drehte sie sich um und stellte fest, daß er sich nicht von der Stelle gerührt hatte, sondern sich mit der Seife wusch.
    Aus Christinas Gesicht war deutlich die Erleichterung zu erkennen, als sie sich die Seife aus dem Haar spülte und aus dem Wasser stieg. Eilig trocknete sie sich ab und zog sich an. Als Philip hinter ihr auftauchte, versuchte sie gerade, sich mit den Fingern das Haar zu glätten.
    »Fühlst du dich jetzt besser, meine Süße?« fragte er zärtlich.
    Sie weigerte sich, ihm zu antworten oder ihn anzusehen, und beschäftigte sich damit, ihre Haare zu flechten, während Philip sich anzog. Es gelang Christina jedoch nicht, lange den Mund zu halten, denn ihre Neugier war noch größer als ihre Unwilligkeit, mit ihm zu sprechen.
    »Was tun Sie in diesem Land, Philip, und wie kommt es, daß diese Menschen Sie so gut kennen?« fragte sie.
    Sein Lachen drang durch die Lichtung. »Ich habe mich schon gefragt, wann du anfangen wirst, Fragen zu stellen«, sagte er. »Es ist der Stamm meines Vaters.«
    Christina war sprachlos. »Ihres Vaters? Aber Sie sind doch Engländer!«
    »Ja, von der Seite meiner Mutter her bin ich Engländer, aber mein Vater ist Araber, und das hier ist sein

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