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Die gefangene Braut

Die gefangene Braut

Titel: Die gefangene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Philips Kuß erregte etwas ihn ihr, was sie nicht verstand. Sie blieb mit einem Gefühl der Leere zurück, dem Gefühl, mehr zu wollen, aber sie wußte nicht, was dieses Mehr war.
    Nach wenigen Minuten kam Philip mit einem Mädchen zurück, das das Abendessen brachte. Als sie gegangen war, sprach Philip unfreundlich mit ihr.
    »Wir werden jetzt essen, und anschließend stelle ich dich meinem Vater vor. Er erwartet uns schon.«
    Sie aßen schweigend, aber Christina war zu nervös, um die warme Mahlzeit zu genießen. Sie fürchtete sich ein wenig davor, Philips Vater kennenzulernen. Wenn er Ähnlichkeit mit seinem Sohn besaß, hatte sie einiges zu fürchten.
    »Könnten wir dieses Treffen nicht um ein paar Tage verschieben, damit ich mir vorher etwas nähen kann, was vorzeigbarer ist als das hier?« fragte sie.
    Philip sah sie stirnrunzelnd an. »Mein Vater hat sein ganzes Leben hier verbracht. Er ist es nicht gewohnt, daß Frauen schicke Kleider und kostbare Gewänder tragen. Das, was du anhast, ist dem Anlaß durchaus angemessen.«
    »Und wessen Kleider trage ich hier eigentlich? Haben sie deiner letzten Mätresse gehört?« fragte Christina angewidert.
    »Du hast eine scharfe Zunge, Tina. Diese Kleider gehören Amine, dem Mädchen, das das Essen gebracht hat. Amine ist die Frau von Syed, einem entfernten Cousin von mir.«
    Christina schämte sich, aber sie dachte gar nicht daran, es zuzugeben.
    »Gehen wir? Mein Vater kann es gar nicht erwarten, dich kennenzulernen.«
    Philip nahm sie an der Hand und führte sie zu einem kleineren Zelt, das rechts neben seinem Zelt stand. Sie traten ein, und Christina sah einen alten Mann, der mitten im Zelt auf dem Fußboden saß.
    »Kommt rein, Kinder. Ich habe mich schon auf euch gefreut.«
    Philip führte sie durch das Zelt, setzte sich seinem Vater gegenüber auf ein Schaffell und zog sie neben sich.
    »Ich möchte dir Christina Wakefield vorstellen«, sagte Philip zu seinem Vater. Dann sah er sie an. »Mein Vater, Scheich Yasir Alhamar.«
    »Du mußt wirklich aufhören, mich Scheich zu nennen, Abu. Du bist jetzt der Scheich«, schalt er seinen Sohn.
    »Ich werde in dir immer den Scheich sehen, Vater. Bitte mich nicht darum, dich mit weniger Respekt zu behandeln.«
    »Nun gut, zwischen uns spielt das ohnehin keine Rolle. Das ist also die Frau, ohne die du nicht mehr leben konntest«, sagte Yasir, und er musterte Christina gespannt. »Ja, ich kann verstehen, warum du sie besitzen mußtest. Du bist ein erfreulicher Anblick, Christina Wakefield. Ich hoffe, du wirst mir noch viele schöne Enkel schenken, ehe ich sterbe.«
    Christina riß die Augen weit auf, und ihr Gesicht nahm eine rötliche Tönung an. »Enkel! Also so was, ich … «
    Philip schnitt ihr abrupt das Wort ab. »Du sagst jetzt kein Wort mehr.« Er sah sie böse an, mit einem Blick, der ihren Ungehorsam herausforderte.
    »Es ist schon gut, Abu. Ich sehe, daß deine Christina noch viel Kämpferisches in sich hat. Deine Mutter war am Anfang genauso, als ich sie in mein Lager brachte. Ich war nur nicht so freundlich wie du, denn ich mußte sie einmal schlagen.«
    Christina schnappte nach Luft, doch Yasir lächelte sie vielsagend an.
    »Das schockiert dich, Christina Wakefield? Mir hat es auch nicht gepaßt, als es geschehen war. Du mußt wissen, daß ich damals viel getrunken habe und in blinde Wut geraten bin, weil sie ganz unverhohlen mit den Männern in meinem Lager geflirtet hat. Später hat sie zugegeben, daß sie es absichtlich getan hat, um mich so eifersüchtig zu machen, daß ich sie heirate. Danach habe ich nie mehr die Hand gegen sie erhoben, und gleich am Tag darauf haben wir geheiratet. Ich habe fünf unschätzbare Jahre mit ihr erlebt, und sie hat mir meine Söhne geschenkt. Abu und Abin. Aber sie konnte das heiße Wüstenklima nicht ertragen, und daher habe ich ihr den Wunsch nicht abgeschlagen, sie nach Hause reisen zu lassen. Ich trauere noch immer über ihren Tod. Und ich werde immer um sie trauern.«
    In den dunkelbraunen Augen von Philips Vater stand ein trauriger Blick, als erinnere er sich an diese längst vergangenen glücklichen Jahre. Er nickte nur, ohne die beiden anzusehen, als Philip sagte, sie würden ihn wieder besuchen.
    Christina hatte Mitleid mit Yasir, der nur fünf Jahre mit der Frau verbracht hatte, die er liebte, aber für Philip empfand sie nichts dergleichen. Als sie in sein Zelt zurückkehrten, sah sie ihn mit blitzenden dunkelblauen Augen an.
    »Ich werde ihm keine Enkel

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