Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)
konnte.
Die Antwort kam ihm blitzartig. Wissen. Aon hatte ihr etwas offenbart, doch ob es sich um ihre Vergangenheit oder Zukunft drehen mochte, konnte der Prinz nicht sagen. Igraine hielt diesen Teil ihrer Selbst sicher verschlossen, um sich vom Nachdenken abzuhalten, von einem Wissen, das für sie unerträglich war. Elathan wollte ihre Verteidigungslinie nicht gewaltsam durchdringen, wollte er sie doch nicht noch mehr verletzen. Doch was auch immer es sein mochte, es hatte sie derart in Schrecken versetzt, dass sie sogar die Bewusstlosigkeit vorzog.
Verflucht seien der Drachensohn und seine Prophezeiungen, dachte Elathan. Komm, Igraine , rief er sie an. Komm zu mir zurück.
Nein, vernahm er ihre entfernte Antwort. Ich will es nicht sehen. Ich will nur für eine Weile schlafen, nichts wissen. Bitte, mein Prinz, halte mich fest und lass mich schlafen.
Igraine. Er ließ seine Stimme fester und lauter werden, bis sie in ihrem Geist echote, es ihr unmöglich machte, ihn zu ignorieren. Du wirst jetzt nicht schlafen. Nicht auf diese Art. Du könntest mir so weit entgleiten, dass ich dich niemals wiederfinde. Du wirst erst ruhen, wenn du wieder bei mir bist. Beachte nicht, was das Einhorn dir erzählt hat. Schon immer glaubte ich, der Herr meines eigenen Schicksals zu sein, trotz aller Prophezeiungen. Die Zukunft ist noch ungeschrieben. Du wirst deine eigenen Entscheidungen treffen, Igraine. Nicht aber jetzt. Als dein Prinz und Beschützer befehle ich dir, zu mir zurückzukehren.
Er spürte ihren Widerstand, doch er fuhr fort, wohl wissend, dass sie nicht die Kraft hatte, ihm zu trotzen. Komm zurück. Ich brauche dich, liebliche Igraine. Du gehörst mir.
Sie begann darum zu kämpfen, ihre Angst zu vergessen und zurückkehren zu können. Er fühlte es deutlich und wusste gleichzeitig, dass er sie nicht mit seinem Befehl überzeugt hatte. Es war sein Geständnis, sie zu brauchen, das ihre Meinung geändert zu haben schien. Ihre Augenlider begannen, zu flattern, entspannten sich allerdings wieder, als sie wieder in tiefen Schlaf fiel. Er fluchte. Noch immer lag sie viel zu leblos in seinen Armen. Er musste etwas Anderes versuchen. Was sie brauchte, war ein guter Grund, zurückzukehren. Etwas Greifbares. Und sie brauchte es jetzt, bevor sie sich wieder in ihren geheimen Schlupfwinkel zurückzog. Elathan war sich nicht sicher, ob er sie noch erreichen könnte, entschied sie sich erst dazu, sich noch tiefer in die Bewusstlosigkeit zu flüchten.
"Wach auf, schlafende Schönheit", sprach der Prinz, bevor er sie in seine Arme zog und liebevoll küsste. Er war zuversichtlich, dass sie alles spürte, obwohl sie sich nicht bewegte und die Augen geschlossen hielt. Ihr Blut war vereint. Ob es ihr gefiel oder nicht, ihr Körper würde stets auf seine Berührung reagieren. Sie würde sich bald wieder lebendig fühlen.
Darüber hinaus waren ihre Nähe und ihr Duft unwiderstehlich. Er konnte ihrer Verlockung einfach nicht länger widerstehen.
Ihre Wärme. Ihr fröhliches, aufrichtiges Lachen, das sein Herz mit einem Frieden erfüllte, den er nie zuvor gekannt hatte. Die grüne Tiefe ihrer Augen, verdunkelt vor Lust, wenn er sie nahm, wann immer er Besitz von ihrem weichen, einladenden Körper ergriff. Es war, als käme er nach Hause. Die Art, wie sie ihn ansah, wenn er sie verärgerte, ihre aufblitzenden Augen. Sie war stolz und furchtlos wie eine Kriegergöttin in all ihrer erzürnten Pracht. Ihre zarte Haut, so sensibel unter seiner Berührung. Ihr Haar, wie dunkle, schimmernde Seide an seiner Haut, wenn er seine Finger durch ihre Locken gleiten ließ. Doch es war ihr Duft, der ihn wahnsinnig machte, sobald sie in seiner Nähe war.
Zunächst küsste er ihre Lippen ganz zärtlich, berührte sie kaum. Sie fühlten sich wie samtene Rosenblütenblätter an, fast schon zu zerbrechlich, um berührt zu werden. Dennoch nahm er ihre Unterlippe in seinen Mund, kostete sie, biss leicht hinein. Es gefiel ihm stets, ihre Lippen von seinen Küssen geschwollen zu sehen. Er führte seine Zungenspitze an ihr entlang, langsam und achtlos, als hätte er alle Zeit der Welt. Dann fuhr er mit ihrer Oberlippe fort, knabberte noch ein wenig an ihr, bis sein Kuss fester wurde. Sie blieb regungslos, doch ihr Herz schlug schneller. Also fühlte sie ihn, genau, wie er vermutet hatte! Er spürte ihren beschleunigten Puls unter seinen Fingern. Langsam wanderten seine Finger über ihren Hals hinab, schlüpften unter den Ausschnitt ihres Kleides.
Igraine
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