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Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)

Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)

Titel: Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Court
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giftig, gefährlich für Elfen, doch tödlich für Menschen. Doch man sagte den geflügelten Geschöpfen auch außergewöhnliche Heilkräfte nach, auf die er sich verlassen hatte, als er Igraine zu diesen Kreaturen geschickt hatte, um nach Hilfe zu ersuchen. "Wenn Ihr dieser Frau irgendein Leid zugefügt habt …" setzte er an und zog sein Schwert.
    "Calatin, ich bin es", sagte Igraine. Als sie eine Hand ausstreckte und den Arm des Elfen berührte, entspannte er sich und ließ seine Waffe sinken. Er schloss sie kurz in die Arme und drückte sie fest an sich.
    "Bei der Göttin, es ist schön, Euch wiederzusehen, Igraine. Wir dachten schon, wir hätten Euch für immer verloren."
    "Aber ich bin hier, Calatin. Tatsächlich habe ich mich niemals so stark gefühlt. Mir scheint, ich bin gerade rechtzeitig zurückgekommen. Ich kann euch Männern doch nicht den ganzen Spaß alleine überlassen. Wollen wir nun gehen und Ruadan ein paar ernsthafte Schwierigkeiten bereiten?"
    Sie hätte schwören können, dass Calatins makellos weiße Zähne aufblitzten, als er ihr ein sehr elfisches Grinsen zuwarf.
    "Wie ich sehe, habt Ihr noch ein paar Freunde zur Feier mitgebracht", sagte er.

    "Ich, Elathan, Prinz und Thronfolger des Elfenreiches, gestehe, das Herz meines Vaters mit dem Saighneán durchbohrt zu haben." Die Stimme des Prinzen klang so hart und kalt wie der silberne Dolch, der ihm von einem Kobold auf einem dunkelblauen Kissen präsentiert wurde. Wie immer wagte es niemand außer ihm, den Dolch zu berühren. Als der Kobold den wohlgeformten Dolch erhob, damit jeder ihn sehen konnte, fiel ein Strahl des Mondlichts auf die Klinge und ließ sie in überirdischer Schönheit erglühen.
    Elathans Gesicht verriet keine Gefühlsregung, als er inmitten des Steinkreises stand. Dort, wo der Rat der Neun Recht sprach - seit Anbeginn der Zeit, als selbst die Ältesten jung gewesen waren und dem ersten Elfenkönig gedient hatten. Neun Sitze aus schwarzem Basalt standen im Inneren des Kreises. Die betagten Elfen, acht Männer und vier Frauen, hatten Platz genommen, um zu richten, und sie würden sich nicht mehr erheben, bis ein Urteil gesprochen war. Sie waren in lange, mitternachtsblaue Roben gehüllt, ihre Gesichter so fahl und makellos, dass sie ihr wahres Alter verbargen. Allein ihre Augen waren wie tiefe Meere, Spiegel der Weisheit, und selbst der tapferste Krieger konnte ihrem Blick nicht lange standhalten.
    Elathan hatte Ruadans falschen Anschuldigungen ohne großes Interesse gelauscht, und sein Gesicht hatte keine Regung gezeigt, als sein Halbbruder mehrere Zeugen vorgeladen hatte. Dabei handelte es sich größtenteils um Palastdiener, die entweder bestochen oder von den Wachen eingeschüchtert worden waren. Zweifellos hatte Ruadan gedroht, ihre Familien zu töten, sollten sie nicht in seinem Sinne aussagen. Sie behaupteten, den Thronfolger nachts in den finsteren Korridoren umherwandern gesehen zu haben, mit Blutflecken an seiner Rüstung und einem silbernen Dolch in seiner Hand.
    Elathan war bereit, sein Schicksal zu akzeptieren, solange Igraine vor Ruadans Rachegelüsten sicher war. Und so nickte er nur, als die Ältesten ihn letzten Endes des Hochverrats für schuldig befanden. Es bereitete ihnen sichtlich tiefen Kummer, ihn zum Tode zu verurteilen. Sie wussten, dass der gesamte Prozess auf einer Täuschung beruhte. Und doch lag es nicht in ihrer Macht, einzugreifen, hatte der Prinz doch ein öffentliches Geständnis abgelegt. Niemand durfte das Wort des Thronfolgers Fearanns in Zweifel ziehen – nach dem Gesetz der amtierende König, auch wenn er noch nicht gekrönt worden war.
    Ruadan hatte Elathans Enthauptung mit einer Axt verlangt, doch die Ältesten erlaubten es nicht, ein Mitglied der königlichen Familie wie einen gewöhnlichen Verräter hinrichten zu lassen. Nach dem Gesetz würde er durch sein eigenes Schwert sterben. Dann aber weigerte sich Elathan standhaft, vor dem Henker auf die Knie zu gehen. Da dieser nicht groß genug war, um den hünenhaften Prinzen im Stehen zu enthaupten, musste Ruadan den größten Troll seiner Wache herbeirufen.
    Ein großer Schatten fiel plötzlich auf den Steinkreis, und nicht einmal die Ältesten konnten ihre schockierten Mienen verbergen, als sie zum Himmel aufblickten. Stumm glitten zahllose Gargoyles durch die Luft, bevor sie sich hinunterstürzten und ihre Schwingen mit der finsteren Eleganz riesenhafter Vögel ausbreiteten. Einige von ihnen trugen Igraine und die Elfenkrieger,

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