Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)
sie lag. Sie waren viel zu glatt, um irgendwo Halt zu finden. Diese Tatsache machte es ihr unmöglich, ihren Handfesseln zu entkommen.
Leises, männliches Gelächter ertönte aus der Dunkelheit. Eine Fackel wurde an der Wand entzündet, und sanftes goldenes Licht erhellte einen Teil der Kammer. Dennoch blieben die Ecken im Schatten, sodass Igraine nicht ausmachen konnte, wie groß die Höhle wirklich war. Sie sah nur, dass sie in einem riesigen Himmelbett aus dunklem Holz lag. Jeder der vier dicken Eckpfosten wiesen kunstvolle Schnitzereien und Symbole ähnlich denen auf, die sie auf den Wänden der anderen Höhle gesehen hatte. Die Laken und Kissen, auf denen sie ruhte, waren in der Tat aus feinster schwarzer Seide, wenn sie sich nicht täuschte.
Zweifellos war dies ein Bett, das einem Prinzen angemessen war. Elathan. Sie zwang sich, nicht daran zu denken, wie seine alabasterfarbene Haut und sein helles Haar im Kontrast zu den schwarzen Laken wirkten, wenn er sich hier niederlegte. Nackt. Wieder versuchte sie, ihre Handgelenke zu befreien. Dabei zerrte sie verzweifelt an ihren Fesseln, nun all ihre Kraft zusammennehmend. Eine plötzliche Angst ergriff von ihr Besitz. Vielleicht war es falsch gewesen, anzunehmen, der Prinz habe irgendeine Beziehung zu ihr entwickelt, selbst wenn diese nur auf sexueller Anziehung beruhte. Wahrscheinlich würde er sie doch töten, genau hier.
"Überanstrenge dich nicht, kleine Menschenfrau. Diese Fesseln sind verzaubert. Je mehr du versuchst, ihnen zu entkommen, umso fester werden sie."
Elathans tiefe, melodische Stimme schien die Höhle mit Wärme zu erfüllen. Sie kroch unter ihre Haut und zog sie magisch an. Als der Elf aus der Dunkelheit heraustrat, trug er nichts als enge schwarze Hosen und Lederhandschuhe. Das Kerzenlicht ließ seine nackte Haut glühen, als sei sie mit Gold überzogen. Jeder einzelne Muskel wurde von dem faszinierenden Spiel von Licht und Schatten betont. Seine Bewegungen waren so anmutig wie die eines Panthers, als er begann, in der Kammer herumzustreifen. Er trug einen Langspeer über einer Schulter. Igraine nahm einen tiefen, erschauernden Atemzug.
"Du hast keine Ahnung, wie viele Jahre ich schon erlebt habe, Sterbliche", sagte Elathan, nun in einem ernsten Tonfall. "Und du kannst dir nicht einmal vorstellen, wie stark mein Hass auf dein Volk ist."
Igraine fühlte Wut in sich aufkommen. "Oh ja, das hast du mir bereits unmissverständlich mitgeteilt", zischte sie zurück. Er versuchte wieder, sie zu demütigen. Diese Situation war einfach lächerlich. Hier lag sie nackt und verletzlich vor diesem hochmütigen Elfen, der immer wieder erklärte, dass er nicht nur sie töten wollte, sondern auch die ganze Menschheit.
"Ist das der Grund, warum du gerne unter Brücken lauerst und unschuldige Frauen ermordest?"
Elathan hielt mitten in seiner Bewegung inne und blickte sie an. Dabei legte er den Kopf leicht zur Seite, wie eine neugierige Katze. Seine dunkel umrandeten Augen wirkten nun nicht goldfarben, sondern beinahe rot, wie glühende Kohlen in der Nacht. "Du glaubst, ich sei ein Mörder?", fragte er mit offensichtlichem Erstaunen.
"Natürlich. Also versuch gar nicht erst, mir weiszumachen, ich sei die erste Frau, die du entführt hast. Ich bin zwar nur ein nichtsnutziger Mensch, Eure Königliche Hoheit, aber ich bin keineswegs dumm."
Elathan antwortete mit einem Lächeln, das ihr Herz unweigerlich schneller schlagen ließ. "Wenn ich Menschen sehe, die töricht genug sind, nachts durch einsame Straßen zu gehen, ziehe ich in Betracht, ihre wertlosen Leben zu beenden. Doch es bereitet mir keine Freude, eine Beute zu jagen, die nicht die geringste Herausforderung darstellt. Also ist die Antwort auf deine Frage: Nein, ich töte keine hilflosen Frauen, selbst wenn sie Menschen sind. Du jedoch bist anders."
Igraine keuchte schockiert auf. "Hast du gerade angedeutet, dass es Spaß machen würde, mich zu töten?"
Der Prinz kicherte vergnügt. "Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich kann mir andere Arten vorstellen, auf die du mich unterhalten kannst." Sein Blick wanderte unverhohlen über Igraines nackten Körper, was sie wie eine Jungfrau erröten ließ. Obwohl sie nun in wesentlich besserer Form als früher war, musste sie immer noch lernen, sich ihres Körpers nicht zu schämen. Elathan jedoch schien zu mögen, was er sah, wenn man Rückschlüsse aus seinem Gesichtsausdruck ziehen konnte. "Du bist die einzige Sterbliche, die ich jemals gestohlen habe,
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