Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)
Igraine", sagte er leise. "Ich will dich."
Igraine schluckte schwer. "Hast du vor, mich zu vergewaltigen, bevor du mich tötest?", flüsterte sie.
"Zügle deine Zunge, Frau", donnerte er plötzlich. "Sieh mich an. Ich bin Prinz Elathan von Fearann. Glaubst du tatsächlich, dass ich Frauen gegen ihren Willen nehmen muss?" Der Elf streckte seine freie Hand aus. Seine lederbehandschuhten Finger strichen über die Seite ihres Halses, bevor sie langsam über ihre nackte Haut hinabwanderten. Obwohl sie es niemals zugegeben hätte, verzehrte sie sich nach seiner Berührung. Als er eine ihrer Brüste erreichte, umkreiste er ihre aufgerichtete Warze mit der Fingerspitze. Dabei liebkoste er sie nur ganz leicht, sodass sie ihren Rücken wölbte, um sich in seine Hand zu pressen. Sie wollte mehr.
Er lachte, während er abrupt seine Finger zurückzog. "Nehmen wir einmal an, dass ich gerade gelogen habe. Vielleicht habe ich ja bereits zuvor sterbliche Frauen entführt, liebliche Igraine. Stell dir vor, wie gewissenlos ich sie möglicherweise benutzt habe, um meine fleischlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Ich könnte sie auf diese Weise berührt haben …" Seine Hand glitt tiefer, hinab über ihren Bauch und direkt zu ihrer Weiblichkeit. Dort streichelte er sie sanft … viel zu sanft. Sie stöhnte frustriert auf.
"Wenn ich sie verführt hätte, ihre Leidenschaft geweckt, bis sie mich anflehten, sie zu nehmen - wie würdest du dich dabei fühlen, Igraine? Wütend, begierig darauf, mich zu töten? Oder würde es dich … erregen?" raunte er ihr zu. Instinktiv öffnete sie ihre Schenkel für ihn, voller Verlangen, von ihm berührt zu werden. Doch wieder zog er die Hand zurück, bevor sie damit beginnen konnte, sich an seinen Fingern zu reiben.
"Blicke der Wahrheit ins Auge, Igraine", fuhr der Prinz fort. Sein Tonfall war nun ernst. "Ich habe dich inmitten der Nacht gefunden, als du ohne Begleiter durch die Straßen gelaufen bist. Als ich dich auf jener Brücke sah, wusste ich eines sofort: Wenn ich dich entführte, würde niemand kommen, um dich zu suchen - kein Liebhaber, keine Sippe oder Familie. In deiner Welt bist du allein. Ich habe es in deinen Augen gesehen. Niemand wird dich vermissen."
Igraine war so beschämt, dass sie nicht einmal versuchte, es zu leugnen, ihn anzulügen. Seine Worte verletzten sie, aber er hatte recht. Sie wandte ihre Augen ab, damit er ihre Tränen nicht sehen konnte.
"Die Fae wissen, dass die Menschen sich nicht um Ihresgleichen sorgen. Sie beschützen nicht einmal ihre eigenen Leute. Selbst wenn sie dich für eine Weile suchen, ist es nicht möglich, dass dich einer von ihnen hier unten findet. Bald wird dich die Welt der Menschen vergessen haben. Wie du siehst, gehörst du jetzt zu mir."
Sein Blick traf ihren und hielt ihn eine Zeit lang gefangen, wartete ihre Reaktion ab. Igraine schloss ihre Augen. Sie wollte nicht, dass er sah, welche inneren Qualen sie erlitt. Eine einzelne Träne rollte über ihre Wange.
Ihre Eltern waren bereits vor langer Zeit bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Sie war bei einer entfernten Verwandten aufgewachsen, einer Tante, die niemals den Wunsch nach eigenen Kindern verspürt hatte. Igraine hatte versucht, um Tante Irenes Liebe zu kämpfen, war das artigste Kind gewesen, das man sich nur wünschen konnte. Doch alles war vergebens gewesen.
Irene hatte ihr zwar alles gegeben, was sie zum Leben brauchte. Trotzdem hatte sich Igraine niemals wirklich gewollt gefühlt. Am Tag ihres achtzehnten Geburtstages hatte ihr Irene mitgeteilt, das Haus so bald wie möglich zu verlassen. Später hatte Igraine geglaubt, endlich ein Heim bei Stephen gefunden zu haben, aber sie hatte falsch gelegen. Es schien so, als sei sie nicht besonders gut darin, Liebe anzuziehen - gleichgültig, wie sehr sie sich darum bemühte.
Elathan schien ihre Traurigkeit gleichgültig zu sein. Er hob den Speer von ihrer Kehle, richtete sich auf und begann wieder, in der Kammer auf und ab zu schreiten. Während er umherstreifte, tröstete sie das warme Timbre seiner Stimme, verzauberte sie mit seiner ganz eigenen Magie.
"Du solltest wissen, dass es nicht immer nur Feindseligkeit zwischen Elfen und Menschen gab. Ich erinnere mich an eine lang vergangene Zeit, als wir alle in Frieden miteinander lebten. Natürlich kannten wir auch unsere Unterschiedlichkeit. Wir Elfen sind wesentlich stärker als Menschen, und weiser dank unseres Alters. Unsere Gefühle sind tiefer, leidenschaftlicher. Dennoch
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