Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)
vermissen wir manchmal eure Fähigkeit, das Glück in einem einfachen Moment zu finden, und wir beneiden euch für die Leidenschaft, mit der ihr eure kurzen Leben verbringt. Im Gegensatz zu euch haben wir so viel Zeit. Ihr seid wankelmütig und betrügerisch. Eure Loyalität wechselt so schnell, wie ihr eure Kleidung ablegt. Aber eure Habgier ist maßlos. Vielleicht liegt es an dem Wissen, dass der sichere Tod euer Schicksal ist, was immer ihr auch tut, welche Reichtümer ihr auch anhäuft.
Nun, trotz allem haben unsere Völker einst einen Weg gefunden, Seite an Seite zu existieren. Wir ehrten die Grenzen zwischen den Reichen, überschritten sie nur selten." Er verstummte für einen Augenblick und begann, den Speer in seiner Hand umherzuwirbeln, während er auf- und abschritt.
"Im Laufe der Zeit haben die Fae hin und wieder Menschen aus ihrer Welt gestohlen, wenn einer von ihnen unser Wohlgefallen fand. Üblicherweise verführten sie die Sterblichen nur und brachten sie später zurück in ihre Heimat, belegt mit einem Zauber, der sie alles vergessen ließ. Doch es gab auch wenige, die beschlossen, als Meister und Sklave zusammenzubleiben. Nicht jede sterbliche Frau war stark genug, eine Nacht mit einem Elfen zu überleben. Aber erklärte sich eine von ihnen aus freiem Willen bereit, sich zu unterwerfen und die Liebessklavin eines Kriegers zu werden, so gab sie sich ihm mit Leib und Seele hin. Es gab ein Ritual, das ihre Verbindung auf magische Weise besiegelte.
Beide würden ihr Blut vergießen, es dann teilen und voneinander trinken, auf dass sie eins wurden. Altes Elfenblut ist äußerst stark. Es kann heilen oder Seelen für immer vereinen. Doch der Bund gelingt nur, wenn er freiwillig eingegangen wird, und ohne Bedingungen.
Auf diese Weise wurde ein lebenslanger Bund zwischen Elf und Mensch geknüpft, so stark, dass sie von diesem Tage an nichts mehr trennen konnte. Anfangs bestand diese Verbindung zumeist aus Lust, nicht Liebe. Liebe kann niemals allein durch Magie erlangt werden. Sie ist ein Geschenk, gegeben aus freiem Herzen. Doch wenn ein solches Paar erst ihre Körper vereinte, so verursachte es so viel Lust, dass einige Frauen starben. Ihre schwachen menschlichen Herzen konnten diesen starken Gefühlen nicht Stand halten.
Du musst verstehen, dass es niemals eine Schande war, die Sklavin eines Elfenkriegers zu sein. Es war ein kostbares, seltenes Geschenk, und auch eine große Ehre für diejenigen, die würdig waren, auserwählt zu werden. Solch eine Menschenfrau wurde von ihrem eigenen Volk und den Fae mit dem größten Respekt behandelt, denn sie half mit diesem Bündnis, den Frieden zwischen unseren Völkern zu sichern. Man verwöhnte sie und gab ihr alles, was ihr Herz begehrte. Ihre einzige Aufgabe war es, ihren Meister mit ihrem Körper zu dienen, wann immer er nach ihr verlangte, auf jegliche Weise, die ihm gefiel. Sie würde sein Bett teilen und ihn durch ihre süße Gegenwart trösten, wenn er erschöpft aus Schlachten heimkehrte."
"Eine verwöhnte Konkubine", flüsterte Igraine.
Elathan schüttelte den Kopf. Er schien tief in Gedanken zu sein. "Nein. Die Beziehung zwischen einer Liebessklavin und ihrem Meister war weitaus stärker, denn auch ihre Seelen waren verbunden. Der Meister wusste immer, wo seine Sterbliche war, und auch sie konnte die Nähe ihres Herrn fühlen, auch wenn sie keine magischen Fähigkeiten besaß."
Er hörte auf, umherzugehen und wandte sich Igraine zu. Sein Blick schien intensiv zu glühen, so als wolle er sie lebendig verbrennen. "Ich bin den Menschen immer aus dem Weg gegangen, wenn ich es konnte. Von meinem Volk lebe ich seit Langem getrennt. Es war mir immer recht, allein zu sein, bis ich schließlich meiner selbst auferlegten Einsamkeit müde wurde. Ich wünsche mir, die sanfte Berührung einer Frau zu spüren, die sich mir hingibt, wenn ich nach ihr verlange. Doch ich wünsche auch, in den Schlaf gesungen zu werden, wenn ich des Nachts keine Ruhe finde, und jemanden, der mich in der Dunkelheit in den Armen hält." Igraine stockte der Atem, als er verstummte und sich zu ihr umdrehte. Er musterte prüfend ihr Gesicht.
"Ich bin Elathan, Bres' Sohn. Und ich habe dich, Igraine, auserwählt, meine Liebessklavin zu werden. Willigst du ein?"
Igraine starrte ihn nur ungläubig an. Sie konnte nicht glauben, was ihr geschah. Elathan hätte ihr so leicht befehlen können, seine Sklavin zu werden. Seine übernatürliche Stärke, seine Magie machte es durchaus leicht
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