Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)
jemals gewesen war.
Ganz unvermittelt packte ihn ein unerklärlicher, schrecklicher Schmerz, und gleichzeitig kam die Erkenntnis, wie nahe er daran gewesen war, sie für immer zu verlieren. Der Gedanken an ihren leblosen Körper in seinen Armen war mehr, als seine gequälte Seele ertragen konnte, und er fühlte eine unerwartete Feuchtigkeit auf seinem Gesicht.
Igraine fühlte seinen Schmerz, als sei es ihr eigener. Er war intensiver als Gefühle, zu denen ein Mensch imstande war. Er zog sie in seine Arme, hielt sie so fest, dass es schmerzte. Doch es kümmerte sie nicht, und sie hielt ihn ebenfalls umschlungen, während sie stumm weinte. Er barg sein Gesicht in der weichen Masse ihres Haars, um seine Tränen zu verstecken,. Aber sie hatte sie bereits gesehen. Sie drehte den Kopf und küsste die blutroten Spuren von seinen Wangen, eine nach der anderen. So ließ sie ihn wissen, dass sie noch bei ihm war, und äußerst lebendig.
Elathan rollte sich auf den Rücken und zog sie dabei auf seinen Körper, so dass sie nicht auf dem kalten Boden liegen musste. Er umarmte sie fest und legte eines seiner langen Beine über ihre. Niemals in ihrem ganzen Leben hatte sie sich so warm und zufrieden gefühlt, und vollkommen beschützt. Der Prinz hauchte einen zärtlichen Kuss auf ihre Lippen, bevor er auf der Stelle einschlief. Ihre Körper waren immer noch vereint. Igraine lächelte, da er noch bei ihr war, sein Verlangen unvermindert. Als seine Atemzüge tiefer wurden, schmiegte sie den Kopf in seine Halsbeuge und schloss ebenfalls die Augen. Endlich hatte sie Frieden mit sich selbst gefunden.
11. Kapitel
Der Liebhaber
Er war fort, als sie erwachte.
Zunächst fiel ihr lediglich das Gefühl der Kälte und Leere auf. Er erfüllte sie nicht mehr, wie er es getan hatte, als sie eingeschlafen war. Igraine streckte den Rücken durch, stöhnte schwach, als sie einen leichten Schmerz verspürte. Ein zerbrechlicher menschlicher Körper schien nicht dafür geschaffen, von einem höchst entschlossenen Elf durch Zauberwälder und tödliche Sümpfe gejagt zu werden. Als sie die Augen öffnete und an sich hinabblickte, entdeckte sie zahllose Prellungen aus ihrem Kampf mit dem Zentauren. Ihr Hals und Oberkörper waren von tiefroten Malen bedeckt, die sie verdächtig an scharfe Elfenzähne erinnerten.
Ihre Intimregionen fühlten sich von ihrer Vereinigung noch geschwollen und verletzlich an. Noch hatte sie sich nicht an die bemerkenswerte Größe des Elfen gewöhnt, doch er hatte sie auf unglaubliche Weise geliebt. Igraine lächelte. Wie es aussah, hatte sie nun einen Liebhaber, und einen äußerst leidenschaftlichen noch dazu. Sie hatte begriffen, wie viel es ihn letzte Nacht gekostet hatte, sich zurückzuhalten, als ihre Kräfte aufgezehrt gewesen waren – bereit, in seinen Armen zu sterben. Es war verlockend gewesen, es einfach geschehen zu lassen. Ihn in ihr zu fühlen. Die überwältigende Ekstase des Augenblicks hatte ihr keine Wünsche offen gelassen. Das Leben konnte gar nicht besser sein, und so war es ihr in den Sinn gekommen, einfach loszulassen, nur für einen kurzen Moment. Doch er hatte sie dazu gezwungen, bei ihm zu bleiben. Sein alter Zauber durchströmte ihre Seele, hielt sie gefangen.
Dann hatte der Prinz geweint, die roten Tränen wie kleine Bäche aus Blut auf seinen weißen Wangen.
Sie konnte es noch immer nicht verstehen, also vermutete sie, dass es ein Teil der Gefühlsverbindung war, die sie nun einte. Womöglich hatte er ihre innerliche Zerrissenheit gespürt. Solch starke Lust und Begierde, dass es sie auseinanderzureißen drohte. Was mochte er außer seinen fleischlichen Gelüsten für Sie empfinden? Für ihn war sie nichts als eine Sklavin, wenn auch eine geehrte Sklavin, ein sehr wertvoller Besitz, um den er sich sorgte. Offenbar erregte ihn ihre Andersartigkeit, das exotische Gefühl, mit einer Menschenfrau zu schlafen. So begierig war er darauf, ihren Körper zu erforschen, dass er sie an ein Kind mit einem neuen Spielzeug erinnerte. Doch dass sie seine Sklavin war, hatte er klargestellt. In Anbetracht dessen konnte sie schlichtweg nicht hoffen, ihm je mehr als eine Dienerin zu sein, eine Konkubine. Schließlich war sie nur eine sterbliche Frau.
Igraine lächelte wehmütig. Ihre Illusionen über die Liebe hatte sie schon vor langer Zeit begraben. Sie war schon immer diejenige gewesen, die Tränen vergossen hatte, obgleich sie aus vollstem Herzen und aus den Tiefen ihrer
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