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Die Gefangene des Highlanders

Die Gefangene des Highlanders

Titel: Die Gefangene des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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unsicher, doch dann nahm er dass Messer und schnitt die Riemen an ihren Händen durch.
    „Wenn du fliehen willst  – draußen sind genügend Leute, die dich daran hindern werden“, sagte er. „Sie würden nicht gerade sanft mit dir umgehen, also versuch es besser gar nicht erst.“
    Er steckte das Messer in den Riemen, der seine Bruoche hielt, und ging davon. Als er draußen war, rutschte Marian langsam zu Aisleen hinüber, um ebenfalls an die Lebensmittel zu gelangen. Sie hatte einen Bärenhunger, doch sie nahm nur ein kleines Stück Brot und ein wenig Käse und aß langsam, jeden Bissen sorgfältig kauend, bevor sie schluckte. Aisleen hatte sie als hochgeborenes Chief-Töchterlein bezeichnet, sie wollte ihr zeigen, dass sie sich beherrschen konnte und anderen nicht das Brot wegaß. Doch Aisleen schien nur wenig Hunger zu haben, sie trank die Milch, knabberte an einem Stückchen Käse und legte sich dann wieder zurück auf ihr Lager. Das Kind quakte und weinte verzweifelt, und Marian nahm es schließlich in den Arm, um es wenigstens zu wärmen.
    „Dass du so herzlos sein kannst“, fauchte sie Aisleen an. „Ich fasse es nicht!“
    „Lass mich in Ruhe. Nimm es doch, wenn du es willst. Ich schenke es dir.“
    „Du dumme Kuh!“
    Marian steckte dem Säugling vorsichtig einen Finger in den Mund und spürte, wie er daran saugte. Gleich darauf ließ es den Finger wieder fahren und fing erneut an zu jammern.
    „Prügeln müsste man dich!“, zischte sie zu Aisleen hinüber. Doch die hatte den Kopf abgewendet und schwieg weiter. Marian legte sich das Kind auf den Schoß und tauchte eine Ecke des Lappens, mit dem die Lebensmittel eingewickelt gewesen waren, in die Milch. Das Baby begann erst daran zu saugen, nachdem sie ihm den Stoff ein Stück in den Mund geschoben hatte, dann hustete es und spuckte die Milch wieder aus. Marian, die schon gehofft hatte, einen Ausweg gefunden zu haben, begann jetzt zu verzweifeln.
    „Ich werde dich schon dazu bringen, verlass dich darauf. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue!“
    Sie legte das Kind wieder auf das Stroh neben seine Mutter und begann ihre Fußfesseln zu lösen. Es war nicht einfach, denn die Knoten hatten sich durch die Bewegung noch fester zugezogen, und sie brach sich bei ihren Bemühungen, sie aufzuknoten, fast die Fingernägel ab. Zum Glück achtete Aisleen nicht auf Marians Tun, so dass sie Zeit genug hatte, ihr Vorhaben trotz aller Schwierigkeiten zu Ende zu bringen.
    Als sie frei war, rutschte sie zur Tür und sah aufmerksam hinaus. Da – Swan lief mit einigen Stangen beladen dicht am Eingang vorüber. Als Marian auf ihn zueilte und ihn fest am Arm packte, ließ er vor Überraschung seine Last zu Boden fallen.
    „Komm sofort hier rein und rede mit deiner Schwester“, fuhr Marian ihn an. „Sag ihr, sie soll ihr Kind stillen, bevor es verhungert. Nun mach schon. Los, beweg dich!“
    Swan stand wie vom Donner gerührt. Diese schöne Frau mit dem flammend roten Lockenhaar und dem verführerischen Körper hatte schon gestern einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht. Jetzt, da sie ihn mit grünen Augen böse anfunkelte, schwanden ihm vor Schreck fast die Sinne.
    „Ich … ich …“, stammelte er.
    „Sag es ihr, du bist ihr Bruder, verdammt. Willst du, dass deine kleine Nichte verhungert?“
    Die Männer waren über ihr plötzliches Erscheinen zuerst verblüfft gewesen, jetzt fasste einer ihr Kleid und ein anderer ihren Arm, denn man glaubte, sie wollte fliehen. Doch Marian – blind vor Zorn – schlug so wütend um sich, dass sie zurückwichen und nicht recht wussten, was mit dieser wildgewordenen Hexe zu tun war.
    „Ihr blöden Kerle! Dummköpfe! Hirnlose Raufbolde. Ist es euch völlig gleich, ob dieses Kind stirbt oder lebt?“, schrie sie in die Runde, die Fäuste geballt, als wolle sie sich gleich auf die gaffenden Kerle stürzen. Doch sie besann sich und riss den immer noch wie gelähmt dastehenden Swan mit sich in den Turmeingang.
    „Rein mit dir! Los, sag es ihr. Sag ihr, sie soll das Kind anlegen.“
    Swan taumelte voran, unfähig überhaupt zu begreifen, was Marian von ihm wollte. Aisleen hatte sich aufgesetzt, den Rücken an die Mauer gepresst und die Beine hochgezogen. Ihre Miene war feindselig und entschlossen, als müsse sie sich gegen einen schweren Angriff verteidigen, doch Marian nahm wahr, dass das Mädchen am ganzen Leibe zitterte.
    „Nimm das Kind und bring es in den Wald, Swan“, forderte Aisleen mit schriller Stimme. „Es ist ein

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