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Die Gegenpäpstin

Titel: Die Gegenpäpstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Labor. Im Kühltresor ist noch der
     Zahn. Der Code lautet 010401.« Sarah nickte, und Aaron lächelte erschöpft. »Es ist das Datum, an dem ich dich das erste Mal
     gesehen habe.«
    »Du bist verrückt, weißt du das?« Sie versuchte sein Lächeln zu erwidern, doch sie spürte, wie sich alles in ihr verkrampfte.
    »Ja, aber das ist jetzt einerlei. Nimm den Zahn und alle Unterlagen aus meinem Schreibtisch. Hast du noch die CDs mit den
     Kopien der Pergamente?«
    »Ja. In meinem Schließfach im Büro.«
    »Bring alles an einen sicheren Ort.« Er sah ihr direkt in die Augen. »Hörst du mir überhaupt zu?«
    »Ja, Aaron«, erwiderte sie kläglich, »aber was ist mit Bergman? Was hat er damit zu tun?«
    »Entweder hängt er in dieser Sache mit drin, oder er ist tot.«
    »Aaron«, flehte sie. »Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Sarah, irgend jemand ist an dem Fund interessiert, jemand, der genau wußte, daß wir die Artefakte heute morgen nach Jerusalem
     schaffen. Er kannte den Streckenverlauf, der eigentlich geheim war, und war skrupellos genug, ein Menschenleben zu opfern
     und den Professor zu entführen – wenn Bergman nicht von vornherein in diese Sache verwickelt war.«
    |92| »Könnte es nicht jemand von der IAA gewesen sein? Sie haben bei der Polizei falsche Angaben über die Ladung des Transporters
     gemacht. Die Polizei vermutet einen Anschlag arabischer Freischärler.«
    »Es ist doch immer dasselbe«, flüsterte Aaron bitter. »Wenn sie nicht weiterwissen, sind die Moslems Schuld. Wobei ich ebensowenig
     glauben kann, daß die IAA dahintersteckt. Warum sollten sie die Leichen stehlen lassen? Sie hatten sie ja bereits.« Er griff
     nach ihrem Arm. »Du mußt unverzüglich nach Hause fahren und die restlichen Befunde sichern. Vielleicht solltest du auch für
     eine Weile verreisen. Sobald es mir wieder besser geht, treffen wir uns an einem sicheren Ort, und wenn die Polizei bis dahin
     keine korrekten Ermittlungen aufnimmt, lassen wir die Bombe platzen. Verstanden?«
    Sarah nickte und strich Aaron über die bärtige Wange, dann drückte sie ihm einen zarten Kuß auf die Lippen.
    »Ach, Chica«, sagte er leise, »warum muß ich erst auf einer Intensivstation landen, um noch einmal in diesen Genuß zu kommen?«
    »Sie müssen nun wirklich gehen!« rief plötzlich eine Stimme von der Tür. Die Krankenschwester eilte ins Zimmer und schickte
     sich an, Aaron eine neue Infusion anzulegen.
    »Bis bald«, flüsterte Sarah und hauchte Aaron einen letzten Kuß zu.
     
    Rolf wartete in der Halle auf sie. »Und? Was hat Aaron gesagt?«
    Sarah sah ihn verschwörerisch an. »Er ist sicher, daß Bergman den Unfall überlebt hat. Möglicherweise ist er sogar freiwillig
     in ein anderes Fahrzeug gestiegen. Es könnte alles eine abgekartete Sache gewesen sein. Aaron meint, ich solle seine Untersuchungsergebnisse
     an mich nehmen, dazu meine eigenen Kopien von den Pergamenten, und mich absetzen.« Sie seufzte. »Das ist doch verrückt!«
    |93| Mit schnellen Schritten liefen sie Richtung Wagen.
    »Was verspricht Aaron sich davon?« fragte Rolf.
    »Er glaubt, daß alle, die mit dem Fund zu tun hatten, in Gefahr sind, im wahrsten Sinne des Wortes mundtot gemacht zu werden.«
     Sarah blieb vor ihrem Wagen stehen und öffnete die Zentralverriegelung. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Wer könnte
     dahinterstecken? Meinst du, Bergman hat wirklich etwas damit zu tun?«
    Rolf legte die Stirn in Falten, während er auf dem Beifahrersitz Platz nahm. »Ich kenne mich mit den Gepflogenheiten eures
     Landes nicht gut genug aus, aber schließlich wollte die IAA das Ergebnis vor einer Veröffentlichung zurückhalten, und Bergman
     hat keinen Hehl daraus gemacht, daß er diese Ansicht nicht teilte. Vielleicht hat er die Sache aus Rache eingefädelt.«
    »Nein«, sagte Sarah entschieden. »Yitzhak mag ein Schuft sein, aber er würde niemals den Tod seiner Kollegen in Kauf nehmen,
     nur um simple Rache zu üben. Zudem hätte er bei der Aktion ohne weiteres selbst verletzt werden können. Wer ist denn so verrückt
     und setzt sein Leben und seine Karriere so aufs Spiel? Und warum sollte sich der Professor wegen einer solchen Sache entführen
     lassen? Irgendwie hat das alles keinen Sinn. Vielleicht steckt auch etwas ganz anderes dahinter. Es gibt bei uns jede Menge
     Grabräuber, die steinreichen Sammlern antike Artefakte verkaufen. Wir müssen einfach mehr herausfinden.«
     
    »Was hast du vor?« Rolf sah Sarah fragend an, als

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